Musiker Xavier Naidoo sieht sich in seiner Heimatstadt Mannheim offenbar einer Anklage wegen angeblicher Volksverhetzung gegenüber.
Die Staatsanwaltschaft Mannheim hat in einer Pressemitteilung verlautbaren lassen, Anklage "gegen einen 52-jährigen Musiker aus Mannheim" wegen des Vorwurfs der Volksverhetzung erhoben zu haben. Der Name des Beschuldigten wird in dem Statement zwar nicht genannt, von dessen Anwälten sei unter anderem laut "Spiegel" jedoch inzwischen bestätigt worden, dass es sich dabei um
Die Vorwürfe wiegen schwer: "Ihm wird zur Last gelegt, im März 2021 über einen Telegram-Kanal den Holocaust leugnende und antisemitische Inhalte durch Verlinkung eines Videos sowie durch eine mit einem Text versehene Bilddatei veröffentlicht zu haben." Schon vor rund einem Jahr sei bereits "gegen ihn wegen Volksverhetzung in vier Fällen, in einem Fall in Tateinheit mit Beleidigung, ebenfalls Anklage zum Landgericht Mannheim erhoben" worden. Beide Strafverfahren sollen nun miteinander verbunden werden - darüber müsse nun das Landgericht entscheiden, ehe es zur Eröffnung des Hauptverfahrens kommen kann.
Wie reagiert die Gegenseite?
Aus einer Mitteilung des Rechtsbeistands des Musikers zitiert "Spiegel": "Die von der Staatsanwaltschaft behaupteten Vorwürfe der Volksverhetzung und Holocaustleugnung sind falsch und werden ausdrücklich bestritten. Gegen die Vorwürfe gibt es nicht nur beachtliche rechtliche Einwendungen, sondern es gibt vor allem ganz erhebliche Einwendungen in tatsächlicher Hinsicht. Diese belegen die Unschuld unseres Mandanten."
Auch in der Mitteilung der Staatsanwaltschaft Mannheim wird betont: "Es gilt die Unschuldsvermutung. Die Vorwürfe werden bestritten."
Entschuldigung per YouTube-Video
Fakt ist, dass Naidoo in den vergangenen Jahren weniger durch seine Musik als durch Verschwörungstheorien aufgefallen war, unter anderem in Bezug auf die Corona-Pandemie. Hierzu hatte er sich im April 2022 in einem Video-Statement zu Wort gemeldet, sich entschuldigt und unter anderem angegeben, sich auf der Suche nach der Wahrheit "letztlich verrannt" zu haben: "Ich habe mich Theorien, Sichtweisen und teilweise auch Gruppierungen geöffnet, von denen ich mich ohne Wenn und Aber distanziere und lossage. Ich war von Verschwörungserzählungen geblendet und habe sie nicht genug hinterfragt." Dabei habe er sich "vom Bezug zur Realität entfernt".
Ihm sei bewusst geworden, "dass ich meine Familie, meine Freunde, meine Fans, Menschen, die mich verteidigt haben, aber auch viele andere Menschen mit verstörenden Äusserungen irritiert und provoziert habe. Für die ich mich entschuldigen möchte." (stk/spot) © spot on news
"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.