Thomas Gottschalk hat jetzt eine eigene Literatursendung: Im Bayerischen Fernsehen spricht er über Bücher. Am Dienstag wurde die erste Sendung ausgestrahlt - doch über seine kürzlich bekannt gegebene Trennung von Ehefrau Thea wurde dabei nicht gesprochen.
In Augsburg schliesst sich der Kreis. Denn in Augsburg habe
Am Dienstagabend wurde die erste Episode der neuen Show im Bayerischen Fernsehen ausgestrahlt, aufgezeichnet wurde sie bereits Anfang des Monats im Kurhaus Parktheater in Augsburg-Göggingen. "Wetten, dass..?" und "
Dass das Thema Neuanfang derzeit für Gottschalk ein grosses sein dürfte, weiss die Öffentlichkeit seit Montag. Da wurde bekannt, dass der Entertainer sich von seiner Frau Thea getrennt hat - nach mehr als 40 Jahren Ehe und 47 Jahren Beziehung. Das bestätigte sein Anwalt und bat darum, die Privatsphäre der Familie Gottschalk zu achten.
Ungeachtet dessen dürfte der ein oder andere Zuschauer am späten Dienstagabend ("Gottschalk liest?" läuft um 22.00 Uhr) die neue Literatursendung im dritten Programm auch eingeschaltet haben, um zu sehen, wie Gottschalk sich so schlägt ohne Thea im Hintergrund.
Zwar wurde die Sendung schon aufgezeichnet, bevor das Ehe-Aus bekannt wurde. Allerdings sind die Gottschalks nach Angaben von Anwalt Christian Schertz auch schon seit "geraumer Zeit" kein Paar mehr.
Thomas Gottschalk: "Ich bin und bleibe Literaturkaplan"
Vollprofi Gottschalk (68) lässt sich davon in Augsburg freilich nichts anmerken. Bunt wie eh und je begrüsst er sein Publikum, ausgebreitete "Wetten, dass..?"-Arme inklusive. Sein buntes Outfit erinnert an diesem Abend an ein Priestergewand. Passend, hatte er doch in der Werbung für seine neue Sendung geistliche Bezüge gewählt, um sein neues Amt als Literatur-Talker zu beschreiben: "Ich bin auf keinen Fall auf dem Weg zum Literaturpapst. Ich bin und bleibe Literaturkaplan."
Als plappernder Kaplan begrüsst er seinen ersten Gast auf dem neuen Sofa: Moderatorin und Autorin
Drei weitere Folgen geplant
Gottschalks Start in die Welt der Bücher gerät etwas holprig. Kuttner korrigiert ihn, weil er nicht mehr ganz auf dem Zettel hat, welche Figur nun lesbisch ist. "Flüchtigkeitsfehler", erklärt Gottschalk das - und nach einem kurzen Exkurs über das unterschätzte Kulturgut Kaffeesahne mit grossem Fettgehalt ("Es gibt sogar bis 12 Prozent; der Traum!") leitet Gottschalk über zu Ferdinand von Schirach, den er im Gegensatz zu Kuttner siezt und dem er bescheinigt, lustig zu sein - "auch wenn Sie es nicht sein wollen".
"Ich glaub, das ist das grösste Kompliment, das ich jemals bekommen habe, dass Gottschalk zu mir sagt: Das ist lustig", entgegnet der Ex-Anwalt von Schirach. Und: "Sie sind ja so ein Mensch, der eine Begabung zum Glück hat." Manche täten sich da schwerer.
Es folgen Gespräche mit der Autorin Vea Kaiser über ihr Buch "Rückwärtswalzer" und mit Fotograf Daniel Biskup über seinen Bildband "Wendejahre" - und dann ist die knappe Dreiviertelstunde auch schon vorbei.
Es läuft nicht alles rund in der ersten Sendung. Hier und da ruckelt der Schnitt, hier und da verlaufen Gottschalks Spässe im Sande. Aber er hat ja noch Gelegenheit zu üben. Die drei weiteren Episoden folgen aus Franken, der Oberpfalz und Oberbayern.
Die zweite Ausstrahlung ist für den 18. Juni geplant. Den Satz des Abends liefert Schriftstellerin Kaiser: "Man muss die richtige Person finden, um sich zu verlieben - und so ist das mit Büchern auch." (kad/dpa)
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