Im Prozess um den Unfalltod von US-Schauspieler Treat Williams im vergangenen Jahr hat sich der Autofahrer des fahrlässigen Fahrens mit Todesfolge schuldig bekannt. Das Gericht hat sein Urteil gesprochen.
US-Schauspieler Treat Williams (1951-2023) starb am 12. Juni 2023 bei einem Autounfall. Nun hat sich der Unfallverursacher vor Gericht in Bennington, Vermont, zu einer im Vorfeld herabgestuften Anklage - fahrlässiges Fahren mit Todesfolge - für schuldig bekannt.
Strafaufschub, Bewährungsstrafe, Führerscheinentzug und ein Kurs
Wie US-Medien, darunter "Deadline" melden, erhält der 35-jährige Ryan Koss einen einjährigen Strafaufschub, eine Bewährungsstrafe und einen einjährigen Führerscheinentzug. Ausserdem muss er ein Programm zur Wiederherstellung der öffentlichen Ordnung im Zusammenhang mit der Anklage wegen eines Vergehens absolvieren.
Koss, der Williams kannte, bog am 12. Juni mit einem Honda-SUV nach links auf einen Parkplatz ab. Dabei übersah er das entgegenkommende Motorrad von Williams, was zu einem Zusammenstoss führte. Der damals 71-jährige Williams trug zwar einen Helm, erlitt jedoch lebensgefährliche Verletzungen und wurde mit dem Flugzeug in das Albany Medical Center in Albany, New York, geflogen, wo er für tot erklärt wurde. Das gab die Polizei damals bekannt.
Treat Williams' Familie vergibt dem Unglücksfahrer
Nach dem Unfall rief Koss die Ehefrau von Williams an, um ihr zu berichten, was passiert war. Die Staatsanwältin von Bennington County, Erica Marthage, sagte, Koss habe von Anfang an die Verantwortung für den Unfall übernommen. In der Anhörung am Freitag entschuldigte sich Koss erneut und sprach der Familie und den Fans von Williams sein Beileid aus. "Ich bin hier, um mich zu entschuldigen und die Verantwortung für diesen tragischen Unfall zu übernehmen", sagte er dem Gericht.
Williams' Sohn Gill (32) sprach Koss direkt an. Die Familie wolle keine Anklage erheben oder Koss ins Gefängnis bringen, sagte er. "Ich vergebe dir, und ich hoffe, dass du dir selbst vergibst", sagte er. Er fügte auch hinzu: "Ich wünschte wirklich, du hättest meinen Vater nicht getötet - das musste ich einfach sagen." Gill Williams sagte, sein Vater sei "alles" für die Familie gewesen und ein aussergewöhnlicher Mensch, der das Leben in vollen Zügen genossen habe, und es sei nun schwierig, herauszufinden, wie es weitergehen solle. Sein Vater hatte ihm das Motorrad am Tag vor dem Unfall geschenkt, und er war "der zuverlässigste Mensch auf der Welt", so Gill Williams.
Auch Pam Williams sagte in ihrer Erklärung, es sei ein tragischer Unfall gewesen und sie hoffe, dass Koss sich selbst verzeihen könne. "Unser Leben wird nie mehr dasselbe sein, unsere Familie wurde auseinandergerissen, und es bleibt eine grosse Lücke, die unmöglich gefüllt werden kann", schrieb Pam Williams in ihrer Erklärung.
Koss plädierte ursprünglich auf nicht schuldig im Sinne einer Anklage wegen grob fahrlässiger Fahrweise mit Todesfolge. Im Falle einer Verurteilung hätte ihm eine Gefängnisstrafe von bis zu 15 Jahren gedroht.
Hollywood trauert noch immer
Treat Williams wurde vergangene Woche von seiner Fernsehserie "Blue Bloods" geehrt. Er hatte eine fast 50-jährige Karriere mit mehr als 120 Fernseh- und Filmrollen. Bekannt war er auch durch Serien wie "Everwood" und "White Collar".
Sein Vertreter Barry McPherson hatte noch am 12. Juni den Tod gegenüber der Öffentlichkeit bestätigt. "Er wurde heute Nachmittag getötet. Er bog nach links oder rechts ab, und ein Auto schnitt ihm den Weg ab", sagte McPherson damals gegenüber "People". "Ich bin einfach am Boden zerstört. Er war der netteste Kerl. Er war so talentiert."
Zahlreiche Kollegen wie John Travolta (70), Sharon Stone (65) und Kim Cattrall (67) äusserten ihre Betroffenheit. Auch Vanessa Hudgens (35) trauerte öffentlich in einer Instagram-Story. In "Manhattan Queen" spielte sie seine Tochter. "Er war ein grossartiger Filmvater und ein noch besserer Mensch", erklärte der "High School Musical"-Star. "Treat Williams war ein fantastischer Schauspieler und eine gute Seele, es war eine Freude, ihn um sich zu haben." (ili/spot/spl) © 1&1 Mail & Media/spot on news
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