Privat ging es bei Uschi Glas ebenso dramatisch wie in einem Film zu: Deutschlands 60er-Jahre-Ikone hat verraten, dass sie schon zweimal das Leben ihres Ehemannes gerettet hat. Umso mehr geniesse sie das gemeinsame Glück.
Schauspielerin
Schicksal oder Riesenglück?
Das erste Mal reagierte die Schauspielerin, als er im Garten ihres Hauses in Münchner Stadtteil Nymphenburg einen allergischen Schock wegen eines Wespenstichs erlitt. "Was mich alarmiert hat, war sein Ton. Ich bin sofort hinterhergerannt, als er auch schon kreidebleich zusammenbrach", schilderte sie der Zeitschrift von den dramatischen Momenten.
"Gemeinsam mit seinen beiden Töchtern habe ich ihn so lange bearbeitet, bei uns zu bleiben, bis der Notarzt kam." Auch ein weiteres Mal konnte Dieter Hermann auf die tatkräftige Unterstützung seiner berühmten Ehefrau zählen. Eines Morgens platzte dem Unternehmer ein Aneurysma im Gehirn.
Mitten im Gespräch sei er plötzlich nicht mehr ansprechbar gewesen. "Die Ärzte sagen bis heute, dass es ein Wunder sei, dass Dieter überlebt hat. Ob es Schicksal oder Riesenglück war, dass ich noch im Raum war und so schnell reagieren konnte? Damals wohnten wir ausserhalb Münchens und es dauerte, bis der Notarzt vor Ort war."
Nach diesen dramatischen Erlebnissen sei sie umso dankbarer. "Ich weiss mein grosses Glück zu schätzen. Ich denke auch nicht oft an den Tod." Dennoch sei ihr natürlich "vollkommen klar, dass jeder Mensch sterben muss". Sie sei sehr froh, dass sie gesund und fit sei. Keine Selbstverständlichkeit: Schliesslich wird sie am 2. März auch schon 80 Jahre alt. Es könne so schnell vorbei sein - wie auch der plötzliche Tod ihres Kollegen und Freundes Elmar Wepper (1944-2023) gezeigt habe.
Uschi Glas ist eine "Vorwärtsschauerin"
Auch auf ihre gescheiterte Ehe mit Filmproduzent Bernd Tewaag (geb. 1948) blickte sie zurück. Die beiden waren von 1981 bis 2003 verheiratet und haben drei gemeinsame Kinder. "Jeder Mensch, der sich nach Jahren trennt, kennt das Gefühl, das eine gescheiterte Beziehung hinterlässt. Ich habe mich damals komplett zurückgezogen und eine Trauerphase durchlebt."
Danach sei sie jedoch wieder aufgestanden und habe nach vorne geblickt. Überhaupt sei sie "eine Vorwärtsschauerin". Eine Eigenschaft, die sie schon früh entwickelte. Mobbingerfahrungen in der Schulzeit hätten sie stark gemacht. "In solchen Momenten kannst du dich entweder verstecken und leidest dein ganzes Leben darunter oder du denkst: Jetzt erst recht! Ich hatte immer schon diesen Trotzkopf und dachte nur: Euch zeig' ich es!"
Sie habe früh gelernt, sich selbst die beste Freundin zu sein. Auch am Filmset sei sie stets selbstbewusst aufgetreten und habe ihre Meinung gesagt, "wenn ein Regisseur mal wieder versuchte, seine Macht auszunutzen". Sie wollte auch finanziell immer auf eigenen Beinen stehen. "Ich wollte unabhängig und niemals abhängig von einem Mann sein. Deswegen bin ich auch relativ spät Mutter geworden. Mit 33 Jahren."
Mit ihrem zweiten Ehemann verbinden sie viele Gemeinsamkeiten
Spät fand sie auch die grosse Liebe ihres Lebens. Seit 2005 ist sie mit Dieter Hermann verheiratet, im nächsten Jahr kann das Paar also seinen 20. Hochzeitstag feiern. "Man kann die beiden Ehen gar nicht miteinander vergleichen", findet die "Zur Sache, Schätzchen"-Legende. In ihrer ersten Ehe sei sie jung und auf der Suche gewesen, dazu kam die Verantwortung für drei Kinder.
Bei ihrem zweiten Ehemann sei es dann anders gewesen: "Dieter und ich wussten genau, wer wir sind, als wir uns kennenlernten." Das Paar sei sich in vielen Punkten ähnlich. "Unsere Wertvorstellungen, die Art, mit Menschen umzugehen. Ausserdem sind wir beide Frühaufsteher und geniessen das gemeinsame Frühstück sehr." (ae/spot) © spot on news
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