Seit mehreren Jahren hat es sich Kevin Spacey in der Weihnachtszeit zur Aufgabe gemacht, ein fragwürdiges Video in der Rolle seiner "House of Cards"-Figur Frank Underwood zu veröffentlichen. Auch 2023 bleibt er der Tradition treu.
Seit des Skandals um
"Wir haben etwas gemeinsam", stellt Carlson folglich fest, woraufhin Spacey alias Underwood erwidert: "Oh ja, wir wurden beide von unserem Network vor die Tür gesetzt." Spacey spielt damit auf seinen Rausschmiss beim Streamingdienst Netflix an. Als sich vor rund sechs Jahren immer mehr Personen mit Anschuldigungen gegen den Star an die Öffentlichkeit wandten, musste seine "House of Cards"-Rolle in der sechsten und finalen Staffel kurzerhand und nur beiläufig erwähnt den Serien-Tod sterben. "Schauen Sie noch Netflix?", will Carlson daher wissen, Spacey antwortet: "Wahrscheinlich in etwa so häufig wie Sie noch Fox ansehen."
Abrechnung mit Netflix
Dann folgt seine Abrechnung mit dem Streamingdienst, bei der die Grenzen zwischen realer und fiktiver Person fliessend zu sein scheinen. Oder, wie es Spacey etwas skurril zusammenfasst: "Was ist wahr und was ist falsch? Was ist Leben und was ist Kunst? Was ist real und was ist Schauspiel? Ich liebe es, wenn sich diese Dinge überschneiden, denn dann wird es erst richtig interessant." An seinen früheren Arbeitgeber gerichtet ergänzt er: "Ich glaube, die Frage stellt sich gar nicht - Netflix existiert nur dank mir. Ich habe sie gross gemacht und sie haben versucht, mich unter die Erde zu bringen."
Natürlich bringt sich Spacey/Underwood im Verlauf des "Interviews" auch als Kandidat für die kommende Präsidentschaftswahl 2024 ins Gespräch. "Wir brauchen jemanden im Weissen Haus, der keine Angst hat - so wie ich. Keine Angst davor, unser Land - oder einen Journalisten - in die richtige Richtung zu stossen." Die perfide Anspielung: In "House of Cards" stiess Spaceys Figur eine Journalistin, die ihm auf die Schliche zu kommen drohte, vor eine einfahrende U-Bahn.
Schadet er seinen Comeback-Plänen?
Mit seinem Video und der Wahl seines Gesprächspartners dürfte sich Spacey einmal mehr einen Bärendienst erwiesen haben. Erstmals hatte der Schauspieler 2018 eines seiner Frank-Underwood-Videos gepostet und damit für Aufsehen, mitunter auch für Unverständnis, gesorgt.
Zuletzt konnte der zweifache Oscarpreisträger hingegen grosse Erfolge feiern: 2022 befand ihn ein New Yorker und Ende Juli 2023 schliesslich auch ein Gericht in London für nicht schuldig. Mehrere Männer hatten ihm zuvor sexuelle Übergriffe vorgeworfen. Im März 2024 wird er zudem in seinem ersten US-Kinofilm seit den Anschuldigungen zu sehen sein - im Indie-Thriller "Peter Five Eight". © 1&1 Mail & Media/spot on news
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