Sein Video "Zerstörung der CDU" hat hohe Wellen geschlagen. Jetzt greift Rezo die Medien frontal an. Ihn stört die eine oder andere Schlagzeile, aber manchmal auch, worüber Medien überhaupt berichten.
Drei Tage vor der Europawahl wurde Youtuber Rezo durch ein Video mit harter Kritik an der CDU berühmt, jetzt nimmt er sich die Medien vor. Als Gast bei dem Youtube-Kanal "Space Frogs" zog er über Journalisten her, über die er sich geärgert hat. "Journalisten sind teilweise so dumm", klagte Rezo. Er kritisierte, dass eine Zeitung ihn um eine Stellungnahme zur Flugzeugnutzung von Menschen gebeten habe, die in einem seiner Videos zu sehen gewesen seien. Die Anfrage fand Rezo nicht nachvollziehbar. Aus seiner Sicht war es die "unnötigste Mail, die ich seit Langem erhalten habe". Der Deutsche Journalisten-Verband kritisierte das Rezo-Video am Dienstag zunächst, zog die entsprechende Pressemitteilung kurz darauf aber zurück.
Rezo blätterte in dem Video aktuelle Zeitungsausgaben durch und regte sich dabei über manches auf: "Ey, wer liest das, wer kauft das, wer unterstützt das finanziell?", fragte er angesichts der Schlagzeile einer Boulevardzeitung über gewaltbereite Flüchtlinge. Der Youtuber beschwerte sich ausserdem über einen unangemeldeten Besuch von Journalisten, wunderte sich darüber, dass Tageszeitungen noch Fernsehprogramm veröffentlichen und machte sich lustig darüber, dass Boulevardzeitungen berichteten, was es bei Heidi Klums Hochzeit zu essen gab.
"Es gibt auch gute Journalisten", räumte Rezo ein, "das ist wie bei Youtube". Aber dann legte er mit harter Kritik nach: "Ich bin so froh, dass das kein Teil von meinem Leben ist, dass diese ganze Printwelt ganz fern von mir ist, Alter."
DJV-Vorsitzender sieht Probleme
Der Deutsche Journalisten-Verband (DJV) kritisierte Rezo in einer Pressemitteilung scharf, nahm die Kritik aber später zurück. Innerhalb des Verbandes gebe es unterschiedliche Einschätzungen dazu, sagte DJV-Sprecher Hendrik Zörner zur Begründung.
DJV-Vorsitzender Frank Überall sagte der Deutschen Presse-Agentur, er halte die pauschale Diffamierung, dass Printmedien von gestern seien, nach wie vor für problematisch. Gerade jungen Leuten bei Youtube mit auf den Weg zu geben, Tageszeitungen seien etwas für Ewiggestrige, finde er traurig. Aber nicht alle im DJV hätten die Kritik Rezos als pauschale Diffamierung wahrgenommen.
Rezo, der in dem Video mit den blauen Haaren zu sehen ist, die als sein Markenzeichen gelten, hat auf seinem eigenen Youtube-Kanal 1,7 Millionen Abonnenten. Im Mai machte er mit seinem "Zerstörung der CDU"-Video von sich reden, in dem er der Partei unter anderem vorwarf, beim Klimawandel untätig zu sein, Politik für Reiche zu machen und "krasse Inkompetenz" beim Thema Urheberrecht und Drogenpolitik an den Tag zu legen. (br/dpa)
Rezos Video: Wie ein 26-Jähriger "die CDU zerstört"
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