Was geht wirklich im Kopf von Michael Wendler vor? Erst präsentierte der Sänger sich als Corona-Skeptiker, dann - als Sender und Werbepartner sich abwandeten - ruderte er zurück. Jetzt meldet sich der Schlagerstar offenbar zurück - mit einer Sprachnachricht auf dem umstrittenen Messengerdienst Telegram.

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Trotz gegenteiliger Ankündigungen tut sich wieder etwas auf dem Kanal von Schlagersänger Michael Wendler (48, "Egal") im umstrittenen Messengerdienst Telegram. Am Freitag erschienen nach einer längeren Pause wieder mehrere Einträge, darunter Sprachnachrichten, in denen Wendler allem Anschein nach selbst zu hören war.

Sein Manager Markus Krampe bestätigte, dass es sich um den Sänger handelt: "Das ist er leider schon selbst." 100-prozentige Gewissheit, dass es tatsächlich Wendler selbst ist, der den Telegram-Account wiederbelebt hat, gab es aber zunächst nicht – auch weil es von dem Schlagersänger keine eigene Bestätigung auf anderem Wege gab.

In den Sprachnachrichten wurde erneut die Corona-Politik der Bundesregierung kritisiert, unter anderem mit Aussagen wie: "Es wird eine Impfpflicht implementiert." Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hat allerdings immer wieder betont, dass es diese Impfpflicht nicht geben werde.

Auch wurde in den Sprachnachrichten behauptet, die Präsidentenwahl in den USA sei manipuliert - ein Vorwurf, den der amtierende US-Präsident Donald Trump seit Tagen wiederholt. Tatsächlich liegen bislang aber keinerlei Belege für grossangelegte Wahlfälschungen oder Fehler in den USA vor.

Telegram als Zufluchtsort für Verschwörungstheoretiker

Manager Krampe hatte Wendler eigentlich davon abgeraten, weiter bei Telegram aktiv zu sein. Der Dienst gilt als Zufluchtsort für Menschen, die Verschwörungserzählungen verbreiten. Nun sagte Krampe: "Ich habe das Gefühl, dass es sogar noch ein bisschen krasser wird im Moment." Er werde zunächst abwarten. "Aber meine Geduld ist natürlich auch endlich."

Wendler hatte vor einigen Wochen für einen Eklat gesorgt, als er in einem Video der Bundesregierung in der Corona-Krise "grobe und schwere Verstösse gegen die Verfassung und das Grundgesetz" vorwarf und Fernsehsender beschuldigte, "gleichgeschaltet" zu sein. Sein damaliger Haussender RTL nannte ihn einen Verschwörungstheoretiker und distanzierte sich sofort von dem Sänger. Auch andere Partner sprangen ab.

Wendler wandte sich danach Telegram zu. Vor etwa einer Woche unternahm der Sänger allerdings einen Versuch, zurückzurudern, und entschuldigte sich. Zudem kündigte er an, seinen Telegram-Kanal einstellen zu wollen. (best/dpa)

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