In seiner Rolle als Jo Gerner mischt Wolfgang Bahro seit 28 Jahren die Serie "Gute Zeiten, schlechte Zeiten" auf. Am 18. September feiert der Schauspieler seinen 60. Geburtstag und verrät, was er seiner Figur alles zu verdanken hat.

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Seit 28 Jahren ist Wolfgang Bahro als Bösewicht Jo Gerner bei "Gute Zeiten, schlechte Zeiten" zu sehen. Für viele Fans ist die RTL-Serie ohne den intriganten Anwalt völlig undenkbar. Dass ihm die Figur so manche Tür geöffnet hat, ist dem Schauspieler bewusst.

Seiner Rolle und seinem 60. Geburtstag am 18. September zu Ehren veröffentlichte Bahro am 15. September die Biografie "Immer wieder Gerner - Mein Leben als Bösewicht der Nation" (Riva Verlag). Seinen Geburtstag kann der Schauspieler "leider nur im kleinen Kreis mit der Familie und paar engen Freunden feiern", wie er im Interview mit "spot on news" erzählt.

"Ich hätte gerne gross gefeiert und gerne viel mehr Leute eingeladen, als ich jetzt einladen konnte. Aber ich bin sicher, dass es trotz Corona-Hygiene und Abstandsregeln ein schöner Geburtstag wird", sagt er. Ob ihm die Zahl zu schaffen macht? "Ich freue mich darauf", entgegnet er. "Man wird ja nur einmal 60. Es eröffnet auch völlig neue Rollenfächer. Dieter Hallervorden spielt jetzt wunderbare ernste und dramatische Rollen. Und vielleicht schaffe ich es ja, in das Komödienfach zu wechseln."

Das sind Wolfgang Bahros Wünsche zum 60. Geburtstag

Der GZSZ-Star hat auch ein paar besondere Wünsche zu seinem Ehrentag. "Es wird auf TVNow noch einen Film über mich geben, 'Keinen haben wir Gerner! - Happy Birthday Wolfgang Bahro'", erzählt er. "Ich hoffe, dass viele zugucken und auch viele mein Buch lesen. Es wäre schön, wenn das ein Bestseller wird. Und natürlich wünsche ich mir vor allem, dass ich in der Zukunft gesund und munter noch viele aufregende Engagements bekomme. Mein Traum wäre die Hauptrolle in einem Kinofilm."

"Ich bin sehr zufrieden", sagt Wolfgang Bahro rückblickend auf sein Leben. "Ich bin froh, dass ich den Schritt gewagt habe, zu 'Gute Zeiten, schlechte Zeiten' zu gehen, obwohl ich es damals gar nicht unbedingt wollte. Was meine Karriere angeht, bereue ich nichts."

Besonders dankbar sei er ausserdem dafür, "dass Dieter Hallervorden mir vor zwei Jahren die Rolle des Charlie Chaplin angeboten hat, was für mich auch ein Highlight meiner Karriere war". "Dieter hat vor einigen Tagen seinen 85. Geburtstag im Schlosspark Theater Berlin mit einer Premiere des Stücks 'Gottes Lebenslauf' gefeiert, in dem er Gott spielt. Da habe ich nur gedacht, wenn ich mit 85 Jahren noch so fit bin wie der Dieter, dann kommt noch einiges auf mich zu."

Was hat Wolfgang Bahro von Jo Gerner gelernt?

Wolfgang Bahros neues Buch "Immer wieder Gerner" handelt von seiner Karriere, "in der Jo Gerner aber einen grossen Platz einnimmt", erzählt der Schauspieler. "Seit 28 Jahren - das ist eine ziemlich lange Zeit - spiele ich bereits diese Rolle. Das Buch handelt von Geschichten der Figur, wie ich zu ihr gekommen bin und was sich dadurch alles ergeben hat."

"Durch die Rolle habe ich Menschen kennengelernt, die ich so womöglich gar nicht getroffen hätte, wie zum Beispiel die Bundeskanzlerin oder einen Jogi Löw. Es geht aber auch um meine Theaterlaufbahn, wie ich Dieter Hallervorden kennengelernt habe, meine Kabarettzeit sowie meine Kino-Erfahrungen", führt er weiter aus.

Unterschiede zwischen Wolfgang Bahro und Jo Gerner

In der Öffentlichkeit nimmt man Wolfgang Bahro oft als seine Rolle Jo Gerner wahr. "Am Anfang hat mich das geärgert", gibt Bahro zu. "Aber ich kann es verstehen. Wenn man Jahre lang eine fiktive Figur spielt, setzt sich das im Kopf fest. In den letzten Jahren hat sich das aber auch sehr gebessert. Immer mehr Menschen sprechen mich auf der Strasse mit Bahro an und nicht mit Gerner, das freut mich."

Von seiner Rolle unterscheidet Bahro "eigentlich alles". "Äusserlich trage ich eine andere Frisur als Gerner. Wenn ich nicht muss, trage ich privat auch keine Anzüge. Das einzige, was wir gemeinsam haben, ist unsere Liebe zu Kindern und dass wir beide Familienmenschen sind. Ich versuche Jo Gerner immer ein wenig Humor und Augenzwinkern beizubringen, das gelingt mir manchmal, manchmal aber auch nicht." Von Jo Gerner habe er ausserdem gelernt, "dass man sich nicht immer alles gefallen lassen sollte".

"Bei 'Gute Zeiten, schlechte Zeiten' sind wir wie eine Familie"

Seit fast 30 Jahren spielt Wolfgang Bahro schon die Rolle des Jo Gerner bei GZSZ. Übers Aufhören hat der Schauspieler auch schon einmal nachgedacht. "Vor allem dann, wenn die Storys so absurd wurden, dass ich gesagt habe, ehe die Figur kaputt gemacht wird, gehe ich lieber", sagt er. "Gott sei Dank liess die Produktion dann immer mit sich reden. Ich konnte auch Änderungen und Vorschläge einbringen. Wirklich gehen wollte ich dann auch nicht mehr. Bei 'Gute Zeiten, schlechte Zeiten' sind wir wie eine Familie, man wächst zusammen und freut sich auch immer wieder darauf, drehen zu dürfen."

Die Coronavirus-Pandemie hat die Arbeit am Set verändert. "Wir hatten zum Glück nur eine kurze Drehpause. Derzeit wird unter den ganz normalen Hygiene- und Abstandsvorschriften gedreht", erzählt Bahro. "Die Drehbücher wurden alle umgeschrieben. Es gibt Berührungen, Küsse und Umarmungen derzeit zum Beispiel über Rückblenden. Es gibt auch keine handgreiflichen Auseinandersetzungen mehr. Ich musste kürzlich einen Stunt machen, wo mich eine Person eigentlich hätte angreifen müssen. Das ging nicht, also musste er mich mit dem Stuhl umschmeissen. Das sah aber, glaube ich, ganz gefährlich aus."

Drehs unter Corona-Bedingungen sind "anstrengend"

Ausserdem "haben [wir] jemanden im Studio, der nur darauf achten muss, dass wir alle den Sicherheitsabstand einhalten. Diejenigen, die hinter der Kamera stehen, tragen alle Schutzmasken. Das gilt auch für uns, ausser wenn wir in der Maske oder vor der Kamera sind".

"Es ist anstrengend, da sich die Drehs deswegen auch verzögern", erzählt der GZSZ-Star weiter. "Wir haben uns zwar alle daran gewöhnt, aber es ist in gewisser Weise eine Belastung. Es ist eine Herausforderung, Emotionen nur mit der Mimik spielen zu können, ohne den Körper dabei einzusetzen. Wir hoffen alle, dass wir bald wieder zur Normalität zurückkehren können."  © 1&1 Mail & Media/spot on news

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