Der Klamottenhersteller Zara hatte für seine neueste Kampagne eine tolle Idee: Frauen sollen zu ihrem Körper stehen dürfen! An sich ein guter Ansatz, dessen Umsetzung allerdings komplett nach hinten los ging: Das entsprechende Werbeplakat sorgt nun für einen Shitstorm im Internet.
Magermodels sind out. Niemand will sich selbst ständig mit dürren Werbegesichtern vergleichen und dem Irrglauben aufsitzen, dass normale Menschen Grösse 34 tragen müssen. Frauen dürfen Kurven haben!
Wer sich dafür einsetzt, liegt total im Trend. Model Anna Victoria zeigte erst kürzlich auf Instagram, wie ihr Körper wirklich aussieht - nämlich keineswegs perfekt. Auch das Plus-Size-Model Iskra Lawrence setzt sich öffentlich dafür ein, dass Frauen ihre Körper wieder lieben lernen sollen. Kurven sind in.
Zara will für weibliche Kurven werben - ein Griff ins Klo
Darauf wurde auch das Modelabel Zara aufmerksam und dachte sich wohl: "Bei der nächsten Werbekampagne setzen wir auf eine tolle Botschaft für völlig normale Frauen!"
Die Idee war gut, doch das Ergebnis eher fragwürdig. Auf einem der neuen Plakate setzt Zara auf den Slogan "Love your curves" - was auf deutsch bedeutet "Liebe deine Kurven". Blöd nur, wenn die Models, die mit dieser Botschaft werben, selbst gar keine Kurven haben, die sie lieben könnten:
Das Kurvigste an den beiden Damen auf dem Plakat sind ihre überdimensional grossen Köpfe. Ausgerechnet in einer Werbung für mehr Rundungen bei Frauen setzt Zara auf Kleidergrösse XS - und erntet dafür nun einen Shitstorm. Die aufmerksamen Internetnutzer und -nutzerinnen beschäftigen sich nämlich sehr intensiv mit der Frage, was alles als "kurvig" gilt:
Manche machen sich Sorgen darüber, was ein solch vermitteltes Frauenbild im Kopf der eigenen Kinder anrichten kann - andere fühlen sich selbst durch diese Werbung diskriminiert. Einzig Zara selbst scheint zur Kampagne keine Meinung mehr zu haben: Noch hat sich das Unternehmen nicht zur harschen Kritik geäussert, die ihm in den sozialen Netzwerken entgegengeschmettert wird.
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