Pedro Almodóvar
Pedro Almodóvar ‐ Steckbrief
Name | Pedro Almodóvar |
Bürgerlicher Name | Pedro Almodóvar Caballero |
Beruf | Regisseur, Produzent, Drehbuchautor |
Geburtstag | |
Sternzeichen | Waage |
Geburtsort | Calzada de Calatrava, Ciudad Real, Spanien |
Staatsangehörigkeit | Spanien |
Grösse | 169 cm |
Geschlecht | männlich |
Haarfarbe | grau |
Augenfarbe | braun |
Links | Facebook-Account von Pedro Almodóvar |
Pedro Almodóvar ‐ Wiki: Alter, Grösse und mehr
Pedro Almodóvar ist ein weltweit bekannter und Oscar-prämierter Filmregisseur aus Spanien, der auch als Produzent und Drehbuchautor arbeitet.
Pedro Almodóvar kam am 25. September 1949 als Pedro Almodóvar Caballero in der spanischen Gemeinde Calzada de Calatrava zur Welt. Er war der älteste Sohn einer Landarbeiterfamilie. Mit dieser zog er im Alter von acht Jahren in die autonome Gemeinschaft Extremadura, wo er in eine Grundschule von Salesianer-Mönchen ging. Die weiterführende Schule besuchte Pedro Almodóvar bei dem Franziskaner-Orden. Wie er später erzählte, verlor er den Glauben, nachdem er negative Erfahrungen bei der religiösen Bildung gemacht hatte.
Während er noch zur Schule ging, entdeckte er sein Interesse für Filme und ging regelmässig in der Stadt Cáceres ins Kino. Bereits mit 16 Jahren zog er aus seinem Elternhaus aus und fing in Madrid ein neues Leben an. Pedro Almodóvar nahm bei seinem Umzug kein Geld mit sich und hielt sich mit verschiedenen Jobs über Wasser. Er arbeitete unter anderem als Kurzfilmer, Schauspieler und Musiker. Zudem schrieb Pedro Almodóvar Comics und veröffentlichte Fotoromane.
1969 nahm Pedro Almodóvar schliesslich einen Job bei der Telekommunikationsfirma Telefónica an. Da ihm die Arbeit nicht viel abverlangte, verfasste er danach Geschichten und versuchte sich erstmals fokussiert an Filmprojekten. Währenddessen schrieb Pedro Almodóvar für die Zeitschrift "La Luna" eine Kolumne. Diese handelte von dem Leben seines lyrischen Alter-Egos namens Patty Diphusa.
Seine Filmkarriere startete Pedro Almodóvar als Anhänger der Kulturbewegung Movida Madrileña (zu Deutsch: Madrider Bewegung), die sich nach der Diktatur von Francisco Franco zu allem Schrillen und Überzogenen hingezogen fühlte. Er trat zudem mit der Theatergruppe "Los Goliardos" auf. Musikalisch verwirklichte sich Pedro Almodóvar in der Punkrock-Formation "The Black Kiss Dolls", die er mit dem Künstler Fabio MacNamara ins Leben rief.
Sein Kinodebüt feierte Pedro Almodóvar 1980 mit "Pepi, Luci, Bom und der Rest der Bande", durch den er sich innerhalb der Madrider Bewegung sowie ausserhalb Spaniens einen Namen machte. Nachdem er von 1982 bis 1985 jährlich einen Film veröffentlicht hatte, gründeten er und sein Bruder Agustín Almodóvar die Filmproduktionsgesellschaft El Deseo. Die Thriller-Komödie "Das Gesetz der Begierde" markierte den ersten Film, den El Deseo produzierte. Seit dem Filmerfolg läuft die Produktion aller Filme von Pedro Almodóvar über die Gesellschaft ab. Mit ihr produzierte der Regisseur auch Filme von anderen Cineasten, darunter Lucrecia Martel und Álex de la Iglesia.
Für "Das Gesetz der Begierde" erhielt Pedro Almodóvar 1987 den Teddy Award, einen LQBTIQ-Filmpreis. Im Laufe seiner Karriere thematisierte Pedro Almodóvar in seinen Filmen immer wieder die Homosexualität, die er auch selbst lebte. Dadurch avancierte Pedro Almodóvar zu einem Gesicht der Lesben- und Schwulenbewegung. Von dem Präsidenten des spanischen Verbandes der Schwulen, Lesben und Transsexuellen wurde er jedoch kritisiert. Der Verbandspräsident Arnaldo Gancedo bemängelte 2005, dass er sich lange nicht zu seiner Sexualität öffentlich geäussert habe.
Durchbruch mit "Frauen am Rande des Nervenzusammenbruchs"
1988 erlangte Pedro Almodóvar seinen Durchbruch in der deutschen Filmlandschaft. Die Tragikomödie "Frauen am Rande des Nervenzusammenbruchs" drehte sich um die Schauspielerin Pepa, die von einem heimlichen Sohn ihres Geliebten erfährt, der sie verlassen hat. Für seine Regiearbeit erhielt Pedro Almodóvar den spanischen Filmpreis Goya. Wie dieser Film wurden alle Filme von Pedro Almodóvar auf Deutsch vertont – bis auf sein Debüt "Pepi, Luci, Bom und der Rest der Bande". Als Markenzeichen der Synchronfassungen gilt, dass in ihnen Stimmen und Dialog dem Original äusserst ähnlich sind.
Während seiner Karriere arbeitete Pedro Almodóvar immer wieder mit Antonio Banderas zusammen. Erstmals trat der spanische Schauspieler 1982 in Pedro Almodóvars Komödie "Labyrinth der Leidenschaften" auf. Bis 1990 folgten fünf weitere Kollaborationen. Die vorübergehend letzte Zusammenarbeit war jene in "Fessle mich!" (1990), in dem Antonio Banderas den männlichen Hauptcharakter Ricky spielte. Die Rolle brachte den Schauspieler schliesslich nach Hollywood. Erst 18 Jahre danach spielte er wieder in einem von Pedro Almodóvars Filmen mit. In "Die Haut, in der ich wohne" verkörperte er den Hauptcharakter Robert Ledgard, ein Chirurg, der eine junge Frau als Versuchsobjekt gegen ihren Willen in seinem Haus festhält. 2019 verpflichtete Pedro Almodóvar Antonio Banderas für sein Filmdrama "Leid und Herrlichkeit" erneut.
Oscar für Almodóvars "Alles über meine Mutter"
Neben Antonio Banderas waren in den Werken von Pedro Almodóvar ebenso wiederholt Carmen Maura, Rossy de Palma, Penélope Cruz und Javier Bardem zu sehen. Penélope Cruz war unter anderem Teil des Films "Alles über meine Mutter" (1999), für den Pedro Almodóvar im Jahr 2000 mit einem Golden Globe und einem Oscar in der Rubrik "Bester fremdsprachiger Film" ausgezeichnet wurde. Für das Werk erhielt er 1999 ausserdem den Europäischen Filmpreis als "Bester europäischer Film" und den Regiepreis bei den Internationalen Filmfestspielen von Cannes. Weitere Erfolge mit Cruz waren die Filme "Volver – Zurückkehren" (2006), "Zerrissene Umarmungen" (2009) und "Fliegende Liebende" (2013).
Bei der 70. Ausgabe der Internationalen Filmfestspiele von Cannes im Jahr 2017 wurde Pedro Almodóvar zum Jurypräsidenten ernannt. Auf den Filmfestspielen von Venedig nahm er 2019 den Goldenen Löwen als Ehrenpreis für sein Lebenswerk entgegen. 2021 stellte er mit dem Werk "Parallele Mütter" den Eröffnungsfilm für die 78. Filmfestspiele von Venedig. Auch hier erschien Penélope Cruz als eine der Hauptdarstellerinnen.
Das Jahr 2024 markierte eine Premiere in Pedro Almodóvars Filmografie: Er führte Regie bei seinem ersten englischsprachigen Film. In der Romanadaption "The Room Next Door" kommen zwei Frauen nach langjähriger Funkstille wieder ins Gespräch und befassen sich mit Themen wie Sterblichkeit und Reue. Die zwei New Yorkerinnen werden von Julianne Moore und Tilda Swinton gespielt. Für den Film wurde Pedro Almodóvar bei den 81. Filmfestspielen von Venedig mit dem Goldenen Löwen geehrt. In Deutschland erscheint der Spielfilm am 24. Oktober 2024 in den Kinos.
Pedro Almodóvar ist seit 2002 mit seinem Partner, dem Schauspieler und Fotografen Fernando Iglesias, liiert.