In 15 Jahren "Wer wird Millionär?" gab es nie einen älteren Kandidaten und wohl auch selten einen unterhaltsameren. Mit viel Glück schafft es der 86-jährige Karlheinz Reher am Montagabend in der zweiten Runde auf den Ratestuhl. An Selbstbewusstsein mangelt es dem Rentner aber nicht.

Mehr News über TV-Shows

Eine Folge "Wer wird Millionär?" und zwei grundverschiedene Kandidaten: Als Erster bringt der 45-jährige Berliner Robert Korn mit seinem Regenbogen-Iro Farbe ins Spiel. Der Sänger einer Punkband hat bereits einen Oscar gewonnen. In dem 1994 prämierten Kurzfilm "Der Schwarzfahrer" spielte er eine Komparsen-Rolle.

Das beeindruckt sowohl Publikum als auch Moderator Günther Jauch. Die meisten Fragen beantwortet der Bühnentechniker souverän. Auch im festen Glauben, dass Orthografie die geografische Lage von Orten beschreibt, beantwortet Korn die Frage, welche zwei Kontinente ein Tunnel unter dem Meer verbindet (richtige Antwort: Europa und Asien) mithilfe des Publikumsjokers richtig. Bei der 125.000-Euro-Frage möchte er aber nicht mehr zocken. Ob Greiflinge im Gartencenter, Spielzeugladen (richtige Antwort), Schuhgeschäft oder Autohaus erhältlich sind, weiss der Berliner nicht. Weder ein neues Auto, noch eine grosse Reise plant er mit seinem 64.000-Euro-Gewinn. Das Geld wird er direkt ans Finanzamt übergeben, um seine Schulden zu begleichen.

Wofür Karlheinz Reher seinen möglichen Gewinn ausgeben möchte, hat er noch nicht verraten. Der 86-Jährige schafft es nach Robert Korn auf den Ratestuhl - und das mit einer grossen Portion Glück. Da er im ersten Anlauf trotz richtiger Antworten vergessen hat, den Bestätigungsknopf zu drücken, bekommt er 20 Strafsekunden. Da seine Konkurrenten die Antwort aber nicht wissen, bekommt der Autor seine Chance.

"Wenn ich auf Sie höre, und fliege damit raus, dann bin ich sauer!" So warnt der älteste Kandidat in der WWM-Geschichte den amüsierten Moderator. Die ersten Fragen sind aber kein Problem für den schlagfertigen Rentner. Ausgerechnet eine Rechtschreib-Frage ist es dann, die den ehemaligen Journalisten zögern lässt. Mithilfe des 50:50 Jokers entscheidet er sich dann aber für die richtige Antwort - die korrekte Schreibweise von "Karikatur".

"Die Redaktion ist unfehlbar"

Bei der darauffolgenden Frage zweifelt der Kandidat augenzwinkernd an den Fähigkeiten der WWM-Redaktion. Bei der Frage "Was kann man auf einer Afrika-Landkarte erblicken? A: Felsigerberg, B: Trockenewüste, C: Nassersee oder D: Grossesland" will sich Reher zunächst für die Trockenewüste entscheiden. Günther Jauch merkt an, dass man die "trockene Wüste" doch eher getrennt schreiben würde. "Vielleicht hat die Redaktion es nicht genau gewusst?", fragt der 86-Jährige, lässt sich aber von Jauchs Beteuerung, die Redaktion sei unfehlbar, überzeugen und entscheidet sich für die richtige Antwort "Nassersee". Damit darf Karlheinz Reher kommenden Montag weiter um eine Million Euro spielen.

JTI zertifiziert JTI zertifiziert

"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.