Tag 6 im Nudistencamp: So voll war es bei "Adam sucht Eva" noch nie. Gleich mehrere neue Kandidaten ziehen auf die Insel. Darunter der Messias, Ronald Schill höchstselbst. Aber wer konnte ahnen, dass der Erlöser ein Chauvinist vor dem Herrn ist?

Andreas Maciejewski
Eine Kritik
von Andreas Maciejewski
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Der Messias von "Adam sucht Eva" ist da. Der Retter. Der Mann, der nach Jesses Abgang für die kräftig chauvinistische Note auf der Insel sorgen soll: Ronald Barnabas Schill.

Ronald Schill: Der Macho, der die Frauen versteht

Mit "Frauen sind mein Lebenselexier" kündigt sich der einstige Hamburger Skandalrichter an. Selbst versteht er sich als "Macho und Frauenversteher" zugleich. Ein Segen für RTL. Schliesslich fehlte es in der vergangen Folge an markigen Sprüchen.

Da kann Ronald Schill Abhilfe schaffen, indem er uns gleich mal seine revolutionären Regeln aufdrückt. Vergessen Sie Helmut Kohls Zehn-Punkte-Programm zur Wiedervereinigung. Viel zu kleingeistig. Oder den Satz des Pythagoras. Der nervt ohnehin nur Schüler, die Mathematik büffeln müssen. Schills Definition einer Traumfrau könnte in die Weltgeschichte als die "Barnabasschen Gebote" eingehen. Und diese setzen sich aus vier Merkmalen zusammen.

  • Sie muss immer Lust auf Sex haben
  • Sie liebt Fellatio (Oral-Sex)
  • Sie kann ein Stöhnen/Schreien beim Sex nicht unterdrücken
  • Sie gibt ihm das Gefühl, dass sie gerade auf ihn besonders abfährt

Man kann es ruhig sagen: Zuschauer von "Adam sucht Eva" sind Augenzeugen einer sexuellen Offenbarung geworden. Ausgerufen durch einen alternden Möchtegern-Playboy, der auf der Insel alles angräbt, was nicht bei drei auf der Palme ist.


Eine neue Eva kommt gleich zu Beginn in den Genuss, den Messias persönlich kennenzulernen. Charmant wie Ronald ist, konstatiert er: "Die kann auf jeden Fall ein Dirndl ausfüllen." Und eines muss man RTL lassen, danach schneiden sie Ulrikes Aussage "Der sieht aber freundlich aus" hinzu. Da sieht sie ihn allerdings erst aus der Ferne.

Vor ihr stehend macht ihr Ronald ein Kompliment, das seinesgleichen sucht. Sie sei keine so "verbiesterte Emanze" wie viele andere deutsche Frauen. Dass ihr kein "Dankeschön" von den Lippen sprudelt, ist bestimmt nur der Nervosität geschuldet.

"Adam sucht Eva" und der "Poo-Muschelmann"

Schön, dass der Messias da ist. Denn sonst geht nicht gerade viel auf der Insel. Manchmal lässt der Botschaftenbringer - der "Poo-Muschelmann", wie ihn die Bewohner nennen - "was auf der Insel fallen". Der unfreiwillige Fäkalhumor fällt den Adams und Evas dabei nicht einmal auf. Da hat die Sonne wohl schon einige Gehirnzellen verbrannt.

Kushtrim freut sich wie ein Schnitzel, dass er mit Janina Youssefian alleine auf die "Insel der Liebe" darf. Auch das "Teppichluder" scheint vor Freude schier zu explodieren: "Ich würde schon gerne mal die ‚Insel der Liebe‘ sehen. Und mit ihm … (Pause) … mal gucken."

Der Adam mag zwar verbrannte Hirnzellen haben, doch anbrennen lässt der Maurer nichts. Tags zuvor hatte er sich noch beschwert, dass er seit Längerem nicht mit sich hat rumspielen können, der arme Junge. Seine Taktik: Janina zu sagen, dass er damals die beiden "Playboy"-Ausgaben gekauft hat, in denen sie war. Seine Belohnung: eine Abfuhr. Dafür durfte er sie vorher noch bepinseln. Mit Fingerfarbe auf dem Körper, versteht sich.

Ronald Schill, die edle Kreatur

Was für Künstler sich hier auf der Insel eingefunden haben: ein Fingerfarben-Maler, der Erfinder der "Barnabasschen Gebote" und mit Peer Kusmagk auch ein Inselphilosoph. Angesichts des Kommens (Ronald, Ulrike, Anna und Matthias) und Gehens (Janina, Kushtrum, Leo und Anna, die gleich wieder verschwindet) stellt er fest: "Es gibt auf der Insel keine Zeit für Melancholie."

Da fragt man sich unweigerlich, wie diese edlen Kreaturen nur so tief sinken konnten, dass sie an dieser Show teilnehmen. Dann fällt der Blick auf den alternden Ronald, der alle Frauen im Camp antätschelt und abschlabbert. Und man versteht warum.

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