Steht ein nebenberuflicher Stripper nackig auf einer Insel und schneidet Gulasch. Ja, so fangen eigentlich schlechte Witze an. Doch leider ist das bei "Adam sucht Eva" blanke Realität. Oder doch nicht? Was führt RTL mit seinem Dating-Experiment nur im Schilde? Was verheimlichen die uns?

Christian Vock
Eine Kritik
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wir bedauern sehr, aber wir müssen diesen Beitrag mit einer Richtigstellung beginnen. In der vergangenen Berichterstattung über die Sendung "Adam sucht Eva" haben wir gemutmasst, RTL sei in Wirklichkeit ein geheimer Verein hochbegabter Fernsehmacher, der mit dieser Sendung ein Experiment am Zuschauer macht, wie viel Schwachsinn dieser wohl erträgt. Als Strafe für dessen Dummheit, so unsere Vermutung, würde bei jeder neuen Niveau-Unterbietung im Rahmen von "Adam sucht Eva" eine Eule ihr Leben lassen müssen. Das war natürlich Unfug. Wir sehen uns daher an dieser Stelle zu folgender Korrektur gezwungen: RTL ist KEIN Verein hochbegabter Fernsehmacher.

Wir hätten es uns aber auch denken können. Seit nunmehr vier Folgen werden wir Zuschauer wieder mit dem Nackedei-Wahnsinn bombardiert. Das mit den Nackten haben wir verstanden, war ja ganz witzig, dass man sich mal ohne Klamotten trifft. Aber wir wissen doch alle, dass es hier nicht um eine experimentelle Form des Kennenlernens geht. Es geht um Brüste, Penisse, um Mister Torpedo, gemachte Glocken und Weewees. Sonst hätte RTL ja auch mal was anderes gezeigt. Auf so einer Insel dauert ein Tag nämlich auch 24 Stunden und da muss mehr passieren als nur Blankziehen in der Sonne und derbe Sprüche. So viel Unfug können selbst die Kandidaten nicht aushalten. Was also verheimlicht uns RTL? Was passiert auf der Insel wirklich?

Was wirklich geschah

Wir können natürlich nur spekulieren, versuchen aber einmal, die vergangenen 24 Stunden auf der Insel zu rekonstruieren. Die beginnen mit den drei neuen Adams, die plötzlich auf der Insel auftauchen. Die drei Männer stehen nackend am Strand, nur mit ihren Turnbeuteln in der Hand und geraten ins Plaudern. "Ja, also das ist ja ein ganz interessanter Ansatz, Sercan, aber ich glaube tatsächlich, dass nach Einstein die Philosophie von neuen Prämissen ausgehen muss." "Da stimme ich dir zu, Marco, alleine schon deshalb, weil durch Einsteins Theorie die Annahme, der Raum sei durch die euklidische Geometrie bestimmt, so nicht mehr aufrechtzuerhalten ist", erläutert Klaus. Das Trio vertagt die weitere Diskussion und macht sich auf zu den anderen ins Lager.

Dort liegen Bahati und Achi auf dem Bett und gucken das "Dschungelcamp". "Du Bahati", fragt Achi behutsam. "Können wir diesen Schmarrn einmal ausmachen? Ich ertrage so viel Blödsinn nicht." "Ich dachte schon, du fragst nie", antwortet Bahati. "Ich bin extra auf diese Insel gekommen, um so viel Unfug zu entfliehen. Was hast du denn auf dem Herzen?" Achi zögert kurz, dann antwortet er: "Ich will nicht als Milchbubi, sondern als echter Kerl wahrgenommen werden. Ich bin mehr als Mister Torpedo!" "Oh, so habe ich dich noch nie gesehen. Lass uns Freundinnen bleiben!" Achi winkt frustriert ab. "Wollt ihr Härte, könnt ihr haben", denkt er bei sich.

"Wo ist mein Schlüppi?"

Derweil sitzt Heidi alleine am Strand und geht noch einmal ihre Bewerbungsunterlagen für das Harvard-Stipendium durch. Doch schon herrscht grosse Aufregung im Camp – die Adams sind angekommen. Achi begrüsst die Neuankömmlinge: "Hallo ich bin der Achi und das ist Mister Torpedo." "Hallo ich bin der Klaus und ich glaube, du gehst mal besser ein bisschen aus der Sonne", antwortet Klaus.

Derweil schlendert Bahati zu Marco und säuselt ihm ins Ohr: "Na, Marco, willst du nicht auch auf die Insel der Liebe?" Und Marco zischt genervt: "Jetzt hört mal endlich auf mit dem Mist. Ich hab's den anderen schon hundertmal gesagt. Ich bin kein Kandidat, sondern der Kabelträger. Die Witzbolde vom Team haben nur meine Klamotten versteckt. Also zum letzten Mal, wo ist mein Schlüppi?"

RTL, ihr hattet euren Spass

Plötzlich ertönt ein tiefes Brummen vom Strand. Die Gruppe läuft dem Geräusch entgegen und trifft auf einen Mann mit einer grossen Muschel. "Guten Tag, ich bin Bahati und wer sind sie?", fragt Bahati höflich. "Ich bin der Mann, der bei "Adam sucht Eva" die Muschel bläst", antwortet der Mann. Darauf entspinnt sich eine rege Diskussion über den ersten Arbeitsmarkt auf Südseeinseln.

Doch gerade als die Gruppe auf eine mögliche Wiederbelebung des brachliegenden südpazifischen Hochtechnologiesektors zu sprechen kommt, sitzen Achi, Marco, Sercan und Klaus plötzlich nackt auf Baumstämmen am Strand und halten Kokosnüsse hoch, während die Damen über einen Holzlaufsteg stolzieren. Wie diese bizarre Szene zustande kam, können selbst wir nicht sagen. Also bitte, RTL, zeigt uns, wie es wirklich ist! Ihr hattet euren Spass.

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