Der Fernsehsender AstroTV ist umstritten. Die Berliner Protestgruppe "Peng! Collective" unterstellt der Sendung, dass sie gutgläubige Kunden mit Telefongebühren von bis zu fünf Euro pro Minute abzockt. Deswegen schleusten sie ein Mitglied in die Live-Sendung ein und forderten bei laufenden Kameras den Entzug der Sendelizenz.
Mithilfe von Tarot-Karten und Pendeln sagen die Mitarbeiter von AstroTV zahlenden Kunden die Zukunft voraus. Die Berliner Protestgruppe "Peng! Collective" wittert dahinter statt eines Nutzens für die Zuschauer reine Geldmache. Die Gruppe möchte ihrer Webseite zufolge mit kreativen Aktionen auf Missstände in Politik und Gesellschaft aufmerksam machen. So gelang es ihr, eines ihrer Mitglieder als angeblichen Heiler unter dem falschen Namen Pjotr Wasabi in die Live-Sendung "Leichter Leben - Zeit für mich" einzuschleusen. Der als "Astro-Clown" verkleidete Mann klärte den sichtlich begeisterten Moderator Jens Garling zuerst über vermeintliche helle und dunkle Ecken in dessen Umgebung auf, die er mit seiner Stärke dem Universum wieder zurückgeben könne. Anschliessend kündigte er einen Trick an.
Ein Ei auf dem Kopf
Der Gast erzählte, er könne das Gefühl eines zerschlagenen Eis auf dem Kopf des Moderators erzeugen, um dadurch beide Gehirnhälften miteinander zu verknüpfen. Dann zerdrückte er ein echtes Ei über dem Kopf des Ahnungslosen mit den Worten: "Wir finden, AstroTV sollte die Sendelizenz entzogen werden. Denn das, was hier stattfindet, ist Betrug!"
Der Moderator nahm die Aktion gelassen, der Sender nicht. In einem Anwaltsschreiben wurden die Verantwortlichen aufgefordert, das Video von jeglichen Plattformen zu löschen. Das teilte "Peng! Collective" via Facebook mit. Ausserdem bekundete die Gruppe ihr Desinteresse an der Unterzeichnung der Unterlassungserklärung.
"AstroTV ist böse"
Sie haben sogar eine eigene Website gegen den Sender ins Leben gerufen. Der Slogan "AstroTV ist böse" sticht dem Besucher der Seite zuerst ins Auge. Weiter unten erklärt die Gruppe dann ihre Abneigung mit einer Übersicht der Einnahmen des Senders. Dabei prangern sie besonders die Wirkung auf Zuschauer an, da solche Formate laut der Protestgruppe süchtig machen können. Eine Petition liegt zum Unterzeichnen auf der Website ebenfalls bereit.
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