Runde zwei beim "Bachelor" und die Stimmung geht in den Keller. In den zwei Stunden Show passiert fast gar nichts, was halbwegs als TV-Unterhaltung durchgehen könnte. Aus reiner Chronistenpflicht gibt es hier eine Zusammenfassung der am wenigsten uninteressanten Momente der Sendung.
Die Lügen beginnen schon im Vorspann: "Die 16 Frauen könnten kaum unterschiedlicher sein" - so ein Blödsinn. So unterschiedlich können sie gar nicht sein, denn immerhin eint sie der Wunsch, für 15 Minuten Ruhm jegliche Selbstachtung das Klo runterzuspülen. Im Trailer zur Sendung kamen auch noch die Worte "spannend" und "kämpfen" vor - die RTL-Redaktion braucht dringend mal ein neues Wörterbuch, in ihr aktuelles scheinen sich ein paar Fehler eingeschlichen zu haben.
So was ähnliches wie Konflikte gibt es beim Einzug in die "Bachelor-Villa": Scharlen ist mit ihrem Einzelzimmer eigentlich "ganz zufrieden", bekommt aber trotzdem einen Heulkrampf, weil sie sich ausgegrenzt fühlt. Den Rest scheint das aber nicht gross zu interessieren und so hat sich die Aufregung auch schnell wieder gelegt.
Bachelor
Zum ersten Date wird Karina ausgewählt - sie darf zusammen mit dem Bachelor einen Leichtflugzeug-Ausflug machen. Susanna hat es gleich geahnt: "Die werden aus irgendwas rausspringen oder rausfliegen, die werden sicher fliegen oder rumfliegen." Olli hat bei Karina "gleich etwas gespürt" - und eröffnet ihr prompt, er würde gerne mal wieder "knuddeln mit allem, was dazugehört". Stattdessen philosophieren sie aber erst einmal über den Sinn des Lebens (Liebe) und beobachten die Sterne. Besonders froh ist Olli, als Karina ihm sagt, dass sie in ihrem Leben bisher immer treu war - gut zu wissen für den Mann, der eingestehen muss, dass er das nicht von sich behaupten kann und in dieser Sendung 16 Frauen "antestet", bevor er sich am Ende für eine entscheidet.
Am nächsten Tag geht es zum Gruppendate auf eine Stadtführung durch Los Angeles. Dass Anicas letzte Beziehung fünfeinhalb Jahre angehalten hat, schockiert den Bachelor: "Da wurde es aber Zeit, dass du dich hier anmeldest". Im Einzelgespräch versucht sich Anica nicht als Kumpeltyp, sondern eher als romantisch und begehrenswert darzustellen - was ziemlich in die Hose geht.
Da geht Petra doch viel mehr in die Vollen. Die vermeintlich schüchterne Brünette schmeisst sich im Pool an den Bachelor ran, zur Knutscherei kommt es nur nicht, weil der sich durch die Anwesenheit von fünf weiteren Damen etwas unter Druck gesetzt fühlt. Die sollen lieber ein paar Wochen später im TV sehen, was er so alles getrieben hat. Im Einzelgespräch mit Natascha gibt es dafür gleich Tränen: Ihre Familie hat sie zum Bachelor geschickt, damit sie endlich mal den Richtigen findet. In ihrer Heimat Holland scheint man das Konzept der Sendung noch nicht richtig verstanden zu haben.
Sonst passiert nicht viel. Ach ja, bei einer Tanz- und Gesangseinlage der Damen stellen sich dem zur Fremdscham neigenden Zuschauer noch einmal die Zehennägel auf - vergessen wir das lieber schnell wieder.
Am Ende müssen Susanna, Scharlen und Pamela gehen - es hätte auch jede andere treffen können. Denn für eine Beziehung, oder auch für halbwegs interessante TV-Unterhaltung, ist mit keiner der Kandidatinnen etwas anzufangen.
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