Mit der Zahl der Kandidatinnen um Rafael Beutl sinken auch die Hemmungen im "Bachelor"-Camp. Dafür steigt Romanas Selbstüberschätzung ins Unendliche.

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Lange hat es gedauert, doch in der fünften Folge hat "Bachelor" Rafael Beutl es endlich bemerkt: Model Sabrina ist ihm "zu oberflächlich" und zu sehr auf das Äussere bedacht. Dieser bahnbrechenden Erkenntnis vorausgegangen war ein weiteres Dreierdate, diesmal allerdings mit Morena. Während diese lobt, wie gut sie mit Rafael "philosophieren" kann, hebt Sabrina mal wieder vor allem seine optischen Vorzüge hervor. Zu viel für Model Rafael, der ja nach eigener Aussage nicht ständig auf sein Aussehen reduziert werden will. Die langbeinige Blondine darf noch am selben Abend ihre Koffer packen. Morena ist ist vom Abzug ihrer Konkurrentin "schockiert", kann aber ihre Schadenfreude dennoch nur schwer verbergen. Und weil sie genau weiss, was ein Mann braucht, der sich gerade schweren Herzens zwischen zwei Frauen entscheiden musste, befördert sie Rafael auch gleich ruckzuck in die Badewanne und demonstriert ihre Massagekünste.

Nach der Badewanne die Sintflut

Abgesehen von diesem tränenreichen Mini-Drama verläuft die Sendung reichlich unspektakulär. Nach den Dschungelausflügen der vergangenen Wochen greift man beim Sender 3+ zur Abwechslung einmal wieder auf das bewährte Konzept "Boot und Bikini" zurück. Man räkelt sich, windet sich und bespritzt sich mit Sekt, bis Morena eine sexualisierte Form des Blinde-Kuh-Spiels vorschlägt: Kann Rafael mit verbundenen Augen erkennen, wer ihn gerade knutscht? Nein, kann er nicht, dafür erlebt der Zuschauer vor dem Fernseher eine neue Dimension des Fremdschämens. Da wird geknabbert, geschleckt und gesabbert wie in der Teeniedisco kurz bevor das Licht angeht. Lediglich Esra verweigert sich dem softpornösen Niveau-Sinkflug.

Esra, die bereits bei der Zimmerverteilung übrig geblieben war, weil ihr das Wettrennen um die besten Betten zu doof war. Esra, die sich nicht am Tanzwettbewerb beteiligt hat, weil ihr das zu niveaulos war. Jetzt verweigert sie sich also auch der Knutschorgie, denn: "Wenn ich einen Mann küsse, muss er es verdient haben." Die Taktik scheint aufzugehen, denn sie bekommt das nächste Einzeldate mit Rafael. Der bestellt die Fitnesstrainerin zur Massage, damit sie sich endlich einmal entspannt, und siehe an, es funktioniert. Rafael hat sich offenbar am Vorabend von Morena ein paar Handgriffe zeigen lassen und knetet und streichelt nun an Esras Rücken herum, wobei jegliches Massageöl durch schmalztriefende Sympathiebekundungen ("Du hast eine schöne Haut und einen schönen Rücken.") überflüssig gemacht wird. Die Aargauerin schmilzt dahin und ist der Meinung, dass der "Bachelor" sich nun doch einen Kuss verdient hat. Zur Belohnung gibt's eine Rose. Win-Win-Situation nennt man das wohl.

Trautes Heim statt Zickereien?

Im Ladys-Camp ist die Stimmung inzwischen ebenfalls recht entspannt. Nachdem die Oberzicken Giuliana und Saskia bereits abreisen mussten und auch Sabrina ihre Favoritenrolle eingebüsst hat, herrscht fast schon traute Harmonie unter den Damen. Wäre da nicht Küken Romana mit ihrem überbordenden Selbstbewusstsein. Obwohl sie bisher noch kein Date hatte und von Rafael bereits gehört hat, dass sie deutlich mehr zeigen muss, sieht sie sich noch stets als Prinzessin im Elfenbeinturm, die allen anderen überlegen ist. Romana über Esra: "Ihr IQ ist auch nicht gerade der hellste, ungefähr der von Toastbrot." Da Rafael aber das grosse Glück hat, weit ab von der Damenvilla zu residieren, bekommt er solche Äusserungen nicht mit und lädt die 20-Jährige zum Einzeldate.

Dabei offenbart sich ein eklatantes Missverhältnis zwischen Eigen- und Fremdwahrnehmung: Während Rafael zunehmend erkennen muss, dass Romana zwar "eine wunderschöne Frau" ist, aber sonst nicht viel zu bieten hat, ist die Praxisassistentin auch nach dem völlig ereignislosen Date noch felsenfest überzeugt davon, die Favoritin in der Runde zu sein: " Ich bin mir ziemlich sicher, dass ich die Rose bekomme, allein schon anhand der anderen Teilnehmerinnen und vom Optischen her." Dumm nur, dass der "Bachelor" dann doch ein bisschen mehr zu erwarten scheint als ein passives Püppchen mit Klimperwimpern, und so darf die überraschte Romana wieder Richtung Schweiz fliegen, während es für Belinda, Esra, Sofia, Morena, Desirée und Thania nächste Woche ins Raubkatzenparadies Afrika geht.

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