Nicht alle Kandidatinnen der diesjährigen "Bachelor"-Staffel werden als Freundinnen nach Hause gehen. Während schon Elena und Marija von den anderen mit Sticheleien kommentiert werden, eskaliert diesmal ein Kampf zwischen Julia, Dragana und Chelsea – der offenbar zum gewünschten Ergebnis führt.
Es ist immer vergnüglich, wenn sich die Protagonisten von Reality-Shows gegenseitig vorwerfen, "falsch" zu sein. Wo doch in solchen Sendungen hochrealistische Situation in solch dokumentarischer Klarheit eingefangen werden, dass man sie beinahe für wissenschaftliche Sozialstudien halten könnte!
In der vergangenen Folge von "Der Bachelor" wurde Elena vorgeworfen, mehr am Traumurlaub als am Traummann interessiert zu sein.
Dabei wirkt die Spanierin doch völlig authentisch verrückt: Permanent hüpft und wackelt sie, räkelt ihren Körper zu unhörbarer Musik. Sie wirkt, als würde jede Sekunde ein Schwall an unkontrollierter Lust aus ihr herausschwappen, und sie freue sich schon beim Gedanken daran.
Für die aktuelle Folge ist Joel Herger mit seinen Top Ten nach Marokko gereist. Nun sind die Vorwürfe zunächst gegen Julia gerichtet – "Miss Tuning", die alleine deswegen vermutlich schon höchst suspekt ist, weil sie aus Deutschland kommt.
Chelsea klagt, dass sich Julia nur erfolgreich verstelle, um ein Date nach dem anderen abzukassieren, und in Wirklichkeit wohl eher eine Kratzbürste sei.
Von Katzen und anderen Raubtieren
Auch diesmal sitzt Julia beim romantischen Dinner mit "Bachelor" Joel Herger. Sie zeigt den Namen "Mephisto", den sie sich passenderweise (aber wohl unabsichtlich) auf die Faust tätowieren hat lassen: Es war der Name ihrer verstorbenen Katze.
Auch Joel hat sowas, sogar mit dem Beisatz "In ewiger Erinnerung". Fragt die beiden bloss nicht nach ihren Kaninchen, Meerschweinchen und Schildkröten – wir wollen ja hier fernsehen.
Die schnuckelige Marija, von der die übrigen Kandidaten ebenfalls kaum begeistert sind, kassiert auch ein Date mit Joel. Sie erzählt, wie sie bei einem Fotoshooting ihre Leidenschaft für Fesselspiele entdeckte.
Leider sehen wir daraufhin keine spannenden Bilder der Liebesgöttin, sondern den in dieser Hinsicht unerfahrenen Joel, der "Ich bin lernfähig" sagt und dazu ein Gesicht macht wie ein Reh im Scheinwerferkegel.
Bei einem Quad-Rennen in der marokkanischen Wüste fühlt sich der Bachelor dann doch sichtlich wohler: Mit Sport kennt er sich eben aus. Er lässt drei Damen gegeneinander antreten, Siegerin Carolina erhält an Ort und Stelle eine Rose.
Romy dagegen hat schon Schwierigkeiten, den Helm festzuschnallen, während Daria das Quad nicht mal starten kann. Solche Bilder wünscht man sich auch von der nächsten Formel-Eins-Übertragung.
Ehrlich gepetzt
Derweil nehmen die Streitigkeiten um Julia und Chelsea lautstarke Ausmasse an, und auch Dragana lässt sich bereitwillig vom Gezeter anstecken.
Chelsea wird vorgeworfen, einen Freund in der Schweiz zu haben, mit dem sie eindeutige Textnachrichten, Bilder, Videochats und andere altmodische Intimitäten austausche – Julia und Dragana wollen das alles mitgehört und auch auf ihrem Handy gesehen haben.
So erzählen die beiden das also dem "Bachelor" ganz selbstlos, weil sie um sein Wohlergehen besorgt sind. Er lobt vor allem Dragana für ihre "Ehrlichkeit und Fürsorge".
Man sieht: Selbst 28 Jahre nach dem Niedergang der DDR sind Spitzeldienste und Denunziantentum bei den Mitmenschen noch gern gesehen.
Chelsea wird bei ihrer Unschuldsbeteuerung Julia gegenüber recht unflätig, und so schaukeln sich die bösen Worte hoch, bis Julia aufs Grab ihres Vaters schwört und unter massivem Tränenfluss davonläuft.
Die Mühe hat sich gelohnt: Am Ende der Sendung wird Joel der erfolgreich ausgebooteten Chelsea keine Rose übergeben.
Auch Elena muss packen. Ihre Liebe zum Leben gefällt Joel ja. "Aber wenn ich ehrlich bin: Dass sich eine Liebe uns entwickeln wird, halte ich eher für unwahrscheinlich", erklärt er diplomatisch. Hätte sie doch bloss auch mal eine Gegenspielerin bei ihm verpfiffen!
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