Beim "Bachelor" oder bei der "Bachelorette" dabeigewesen, aber nicht gewonnen? Zum Glück gibt es ja noch das Zweitverwertungsformat "Bachelor in Paradise". Auch in der aktuellen Folge nehmen also wieder neue Liebesabenteurer an Amors Grabbeltisch Platz. Diesmal sogar ein echter Leitwolf. Ein Alpha. Und ein alter Bekannter.
Ja, die Damen und Herren von RTL sind schon ein ausgebuffter Haufen. Natürlich könnte man sich neue Formate ausdenken. Sich überlegen, wie man das Beste für seine Zuschauer aus dem Programm herausholt, am Fernsehen der Zukunft arbeitet. Oder aber man macht "Bachelor in Paradise".
Da muss man nicht nachdenken. Da mietet man einfach ein paar Ferienhäuschen in den Tropen, trommelt ein paar "Bachelor"-Veteranen zusammen, die noch nicht ausreichend Bildschirmzeit bekommen haben - und schon muss man sich keine Gedanken mehr machen, wie man die Zeit im Dienstagabendprogramm füllt.
Die albernen Dating- und Pärchenregeln sind da eigentlich überflüssig, aber als Struktur ganz hilfreich. Man weiss ja selbst, wie das im Urlaub so ist mit einem geregelten Tagesablauf. Wenn man für die Abendstunden dann noch genügend Alkohol parat hat, läuft der Laden eigentlich von selbst.
"Bachelor in Paradise": Aurelio weiss, wo's langgeht
Und auch in Folge zwei der aktuellen Staffel läuft es diesbezüglich wie geschmiert. "Der nächste Morgen bringt eine neue Chance auf die grosse Liebe", läutet der Off-Sprecher völlig ironiefrei den Tag und vor allem die Ankunft von
Zumindest seinen vermeintlichen. Denn normalerweise stellen sich Menschen nur dann mit "Man kennt mich aus ..." vor, wenn man sie eben nicht kennt. Sonst müsste man sich ja nicht vorstellen.
Aurelio Savina ist in seiner Selbstwahrnehmung aber nicht irgendwer und erst recht nicht zufällig bei "Bachelor in Paradise": "Ich bin hier, weil ich der Meinung bin, dass in so eine Staffel auch mal ein richtiger Mann reingehört."
Was genau Aurelio damit meint, erklärt er natürlich auch: "Ich bin halt ein Alpha, das muss ich zugeben. Ich bin jemand, der sagt, wo's langgeht. Ein Leitwolf, ganz klar." Okay, Aurelio weiss also wo's langgeht, aber das 21. Jahrhundert ist offensichtlich nicht sein Ziel: "Aurelio muss ins Paradies, weil: Wenn schöne Frauen, dann Aurelio."
Aurelio will's wissen
Doch schon nach ein paar Minuten haut Aurelio einen Satz raus, der das ganze Dating-Format zum Einstürzen bringen kann: "Vielleicht kann man hier auch mal tiefsinnige Gespräche führen", erzählt er Michelle.
Ein tiefsinniges Gespräch bei "Bachelor in Paradise"? Darauf ist das Format doch gar nicht vorbereitet! Man kann sich vorstellen, wie der Produktionsleiter "Komm Aurelio, lass den Scheiss!" zischt, während ihm der Angstschweiss auf der Stirn steht.
Dass es dann doch nicht zum Äussersten kommt, dafür sorgt Aurelio wenig später höchstpersönlich. Beim nächtlichen Plaudern am Strand versucht er sich an einem Kompliment für Michelle: "Abgesehen davon, dass du eine Bombenfigur hast, megaheiss bist: Ich weiss nicht, was ich mit dir anstellen würde, wenn wir ausserhalb dieser Situation hier wären."
Aufgeschrieben klingt der Satz aber offenbar gruseliger als live, denn Michelle nimmt die Situation anders wahr: "Ich fühl mich absolut wohl in deiner Nähe."
Und jährlich grüsst der Hindersmann
Bei den anderen Damen ist derweil nicht so viel los, sie bemängeln ein gewisses Desinteresse und zu viel Bro-Gehabe bei den Männern. Damit die Show aber nicht in einem Herrenabend endet, darf ein alter Bekannter zusteigen.
Alex Hindersmann, bekannt aus den "Bachelorette"-Staffeln von 2018 und 2019, wird von RTL bei "Bachelor in Paradise" zur Wiedervorlage eingereicht und siehe da, Alex entpuppt sich als "heiss begehrtes Pflaster", wie es Christina formuliert. Das findet aber auch Julia; hier ist das letzte Wort also noch nicht gesprochen.
Sex bei "Bachelor in Paradise"? "Man sollte niemans nie sagten"
Um dem Titel der Folge - "Frischer Wind im Paradies" - gerecht zu werden, schmeisst RTL mit Michael einen weiteren Kandidaten in die Show, der es umtriebig angehen will: "Sex im Paradies? Also, come on! Wenn es dazu kommt, dann kommt es dazu. Man sollte niemals nie sagen."
Es kommt allerdings zu gar nichts, denn bei der Nacht der Rosen darf Michael zusammen mit Eddy und Cornelis die Show auch schon wieder verlassen. Mehr als ein laues Lüftchen war das also eher nicht. Und auch der Rest von Folge zwei hat kaum mehr zu bieten als das übliche "Bachelor"-Einerlei: Dates, Eifersüchteleien und viel Herumgelümmel am Pool.
Wie gesagt, die von RTL sind schon ein ausgebuffter Haufen. Selten war Fernsehen so einfach. In jeder Hinsicht. Bleibt nur zu hoffen, dass Aurelio die Füsse stillhält. Tiefsinnige Gespräche. Bei "Bachelor in Paradise". Nicht auszudenken.
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