Immer wieder muss Bachelor Janosch Nietlispach schmerzhafte Entscheidungen treffen: Welche seiner Lieblingsdamen soll er ins trostlose Leben zurückschicken? Und welchen gibt er doch noch eine Chance, sich einmal betatschen zu lassen?
Vom Bungalow aus kann der Bachelor
Dann stellt er sich vor seine Ladies. Ein Hauch von Trauer umweht ihn, unaussprechlicher Schmerz schwingt in seiner betont sanften Stimme mit – ganz so, als müsste er seinen Lieblingshasen zum Sonntagsbraten erklären.
Natürlich wird hier Unmenschliches von ihm verlangt: Jede Woche muss er ein bis zwei Damen heimschicken. Selbstlos, wie er ist, packt ihn die Wehmut nicht nur deswegen, weil er sie dann nicht mehr beglücken kann – nein, er scheint sich ganz sicher zu sein, dass er diesen Frauen die Chance nimmt, überhaupt je wieder ein erfülltes Leben führen zu können.
Volle Energie!
Mit dem Aussieben hat er freilich schon vorher begonnen. Letztes Mal hatte er Tanja und Caro eine schwarze Rose gegeben – das war schon bei der Mafia stets ein untrügliches Signal dafür, dass man bald entsorgt wird. Sie hatten nur noch eine Chance, zu zeigen, dass sie einen Supermann wie ihn überhaupt verdienen.
Caro, die hochblonde Kunsthistorikerin aus Berlin, verspielt diese Chance: Sie konfrontiert den Bachelor damit, dass er permanent alle Frauen anfasst. Genaugenommen erklärt sie, dass sie selber das nicht so mag, als er nachfragt, warum sie auf Distanz geht – aber ein Todesurteil für sie ist es so oder so.
Um die Wichtigkeit seiner Fühltaktik zu demonstrieren, legt ihr der Bachelor die Hand aufs nackte Bein und fragt, was sie jetzt fühlt. Jetzt natürlich nichts, meint sie. Eben, nickt er bekümmert, er ja auch nicht.
Zur weiteren Veranschaulichung legt er Konkurrentin Tanja die Hand aufs Bein, und offenbar durchströmen ihn sofort wohlige Schwingungen. Er führt aus, dass er die Energie von allen Kandidatinnen aufnehmen muss, um zu schauen, bei welchen Berührungen er sich wohlfühlt. Wir empfehlen solch vampireskes Betatschen übrigens nicht für den Alltagsgebrauch.
Augen zu und durch!
So bleiben am Abend also nur elf Frauen übrig, die auf das Urteil des gefühlvollen Mannes warten. Sie stehen aufgereiht wie zum Erschiessungskommando da, die Augen schreckensstarr geöffnet.
Arina rügt er dafür, dass es sie offenbar stört, wenn er Zeit mit anderen Frauen verbringt. Genau dafür sei er doch da, erklärt er mit nachsichtigem Tonfall. Damit er herausfindet, welche er liebt. Sie strahlt, weil sie weiter in der Auswahl bleibt.
Kay unterzieht er einer besonders intensiven Prüfung: Er sei sich bei ihr noch nicht sicher, seufzt er betrübt. Dann küsst er sie und wirkt erleichtert: Ja, sie hat eine weitere Chance verdient.
Theoretisch könnte natürlich mindestens eine der Damen entrüstet abmarschieren und den hübschen Hallodri den anderen überlassen. Andere Fernsehsender haben schliesslich auch schöne Männer.
Aber natürlich ist keiner davon so wundervoll und sensibel wie unser Bachelor. Vielleicht klimpert er sogar, nachdem er wieder ein paar Frauen die Zukunft geraubt hat, eine gefühlvolle Melodie am Piano und weint gar bitterlich. Wir würden es verstehen.
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