16 Frauen sind ungefähr drei zu viel – weshalb Bachelor Joel Herger heute ganz eigene Tests einführt, welche der Damen denn zu ihm passen könnte. Schnell sollten sie sein – und bunt.
Jeden Herbst nimmt sich der Schweizer Fernsehsender 3+ einer Frage an, die weltweit die Männer bewegt: Wie finde ich eine Partnerin, die wirklich zu mir passt? Die heutige Antwort: Indem man alle potentiellen Weibchen gegeneinander Rennen fahren und sie sich anschliessend gegenseitig anmalen lässt.
Das sind Theorien, die tatsächlich den einen oder anderen Evolutionsbiologen unter den Zusehern verwirren könnten. Dabei macht vor allem der erste Teil doch nun wirklich Sinn: Wer die schnellste Partnerin hat, entkommt beim Camping auch am ehesten dem Bären.
Allerdings ist bei diesem Rennen ja nicht nur Fahrgeschick erforderlich, verkündet unser Verhaltensforscher Joel, sondern auch Intelligenz. Müssen die Probandinnen etwa während des Rennens runde und eckige Bauklötze in die entsprechenden Löcher packen?
Von wegen: Zwei Quizfragen dürfen sie beantworten. Wie viele Einwohner hat Thailand? Und wieviel Prozent davon sind Buddhisten? Auch das macht Sinn bei der Paarungsvorbereitung: Das Weibchen, das am meisten auswendig weiss, muss weniger oft vor Wikipedia sitzen und hat dafür mehr Zeit für die Fortpflanzung.
Malstunde
Beim Anmalen mit Fingerfarben wird der Zusammenhang mit der Partnersuche dann aber doch etwas diffus. Vielleicht dient es der Vorbereitung auf die Versorgung des Nachwuchses, wenn sich die Damen einmal selber wie eine Krabbelgruppe benehmen?
Wenigstens weiss der Kameramann genau, was der Spass soll: Schon während die minimalst bekleideten, paarungswütigen Exemplare im Pool herumhüpfen, schleckt er höchst aufmerksam mit dem Objektiv über jede einzelne Rundung. In Zeitlupe natürlich. Vielleicht wird ja doch irgendwann noch ein Hip-Hop-Video daraus.
Dann kommen die Farben ins Spiel, und aus der Softporno-Veranstaltung wird ein kreativer Kindergarten. Fast: Die bevorzugten Ziele für die Farbtupfer sind hier die nach Freiheit drängenden Dekolletees, auch die eine oder andere blanke Pobacke kriegt einen saftigen Händeabdruck verpasst. Natürlich stets mit streng wissenschaftlich motivierter Nahaufnahme.
Verirrte Briefe
Der moderne Mensch plagt sich allerdings nicht nur mit der Auswahl, sondern auch mit der Tatsache, dass es ja möglichst nur eine sein soll. Sollten da also zwei Weibchen denselben Pfau umgarnen, werden regelmässig alle unglücklich, egal, wie liebevoll sie sich vorher angemalt haben.
Im heutigen Fall trifft es Marija und Monika: Kindergärtner Joel hat erstere per Brief zum Schnupperfrühstück eingeladen, aber zweitere hat die Liebespost abgefangen und taucht an Marijas Stelle auf. Nachdem sie sich schon in den vorigen Folgen Wodka und Champagner über die Schulter gegossen hat, die der Bachelor dann ablecken sollte, muss man am Esstisch ja das Schlimmste befürchten.
Soweit kommt es aber nicht: Marija hat den für sie bestimmten Brief im Mülleimer gefunden und taucht wutentbrannt ebenfalls beim Rendezvous auf. Zuchtmeister Joel beobachtet das Gekeife eine Weile amüsiert, trennt die beiden Kampfhennen aber schliesslich – und schickt Monika auf ihr Zimmer, wo sie sich hoffentlich schämt.
Ob die Erziehungsmassnahme gefruchtet hat, werden wir leider nie erfahren: Am Abend gibt Monika noch vor, sich nicht wohlzufühlen. Dann reist sie wortlos ab. Joel sorgt seinerseits auch für Ausdünnung im Gehege: Er schickt Bruna und Melanie nach Hause. Leider ist kein Evolutionsbiologe zugegen, der uns dazu Expertenwissen vermitteln könnte.
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