Manchmal hagelt es Tiefschläge, wenn Frauen untereinander streiten: Einer "Bachelor"-Kandidatin wird doch tatsächlich diesmal vorgeworfen, sie nehme wegen der schönen Thailand-Kulisse an der Sendung teil!

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Da ist er wieder: Der Vorwurf, der sich zuverlässig in jede "Bachelor"- und "Bachelorette"-Staffel einschleicht, stets im Tonfall der Entrüstung geäussert. Oh, schändliche Taten, wie können sie es wagen!

Es geht natürlich um die Unterstellung, eine der Kandidatinnen wäre nicht etwa wegen des Traummannes hier, sondern aus völlig egoistischen Motiven. Diesmal soll es Elena sein, die "nur wegen der Ferien" mitmacht.

Das ist natürlich ein absolut gerechtfertigter Tadel in einer Sendung, in der einundzwanzig Frauen sich nach Thailand zu Sonne, Meer und Luxushotel karren lassen, um sich um einen Mann zu streiten, den sie vorher noch nicht einmal gesehen haben – und nebenher fünfzehn Minütchen Bekanntheit erhalten.

Und ihre eigenen Instagram-Accounts, YouTube-Channels, Bands, Marken und sonstigen Tätigkeiten dabei bewerben können.

Müssen jetzt alle nach Hause?

Bachelor Joel Herger macht sich jedenfalls weiterhin eifrig daran, unliebsame Bewohnerinnen seines üppigen Hühnerstalls auszusieben.

Das macht er diesmal mit Unterstützung von Ex-Bachelorette Eli Simic, die als Expertin in Sachen Liebesfernsehen nach ein paar Gesprächen mit den Damen ebenfalls zu dem sagenhaften Schluss kommt, dass hier nicht alle wegen des schönen Mannes um die halbe Welt reisen.

Konsequenterweise wäre dies nun also die Folge, in der alle Teilnehmer sofort weggeschickt werden müssten – und zum Schluss würde Joel sich dann auch noch schweren Herzens selber rauswerfen, weil er an sich selbst auch verstärktes Interesse an medialer Aufmerksamkeit festgestellt hat.

Stattdessen muss erstmal nur Carolin gehen – und das, weil sie im Kreuzverhör so wirkt, als könne sie in einer Beziehung eifersüchtig werden. Ganz im Gegensatz zur liebreizenden Ludmilla, die meint, sie würde ihrem Mann immer vertrauen. Eine gute Antwort – und das ganz ohne Publikumsjoker.

Überzeugungsarbeit

Während Joel ein paar auserwählte Hübsche die Wasserrutsche herunterschickt, sollen sich die restlichen Damen etwas überlegen, wie sie ihn am Abend um den Finger wickeln können. Marija – die katzenhafte Göttin der Sinnlichkeit, die uns hoffentlich bis zum Schluss erhalten bleibt – packt prompt ihre SM-Peitsche aus, die sie offenbar stets auf Verdacht im Reisegepäck mit sich führt.

Leider bringt sie ihre Mitbewohnerin gleich von dem Vorhaben ab. Stattdessen bereiten die Damen einen bunten Abend vor: eine Foto-Collage, etwas Tanz, und zwei der Mädels sagen etwas Gereimtes auf. Man erwartet noch eine Laubsägearbeit und ein paar ausgeschnittene Papierherzen.

Die, die da tanzen, sind übrigens Julia und Carolina, die sich in aufreizende schwarze Kleidung geworfen haben und sich betörend vor Joel räkeln. Es ist eine willkommene Abwechslung: Sonst tragen sie immer ganz andere Farben.

Zum Schluss muss Joel aber doch wieder Rückflugtickets verteilen. Eines davon geht an Janine, der er mit leiser Wehmut erklärt, dass er nicht das empfinde, "was sie verdient".

Ausserdem schickt er die entzückende Mimi nach Hause, weil er sie bis zu ihrem Gedichtvortrag noch nie "gespürt" habe. Man sollte eigentlich meinen, dass ihre plötzliche Präsenz ein Vorteil wäre – aber vielleicht wollte er ja lieber einen jambischen Fünfheber hören?

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