Die Balz des Bachelor hat wieder begonnen: 22 Kandidatinnen buhlen um die Gunst eines Mannes, in diesem Jahr um Prachtkerl Sebastian Pannek. Von freudigem Halali kann aber keine Rede sein, findet unsere Redakteurin. Sie macht sich grosse Sorgen um den Bachelor. Eine Kritik von Julia Wolfer.
22 Frauen für einen Mann – das klingt zunächst nach paradiesischen Verhältnissen. Zumindest aus männlicher Sicht. In Wahrheit ist es Stress. Angebot ist gut - Überangebot kann hingegen tödlich sein.
Sebastians Bachelor-Traum kann zum Albtraum werden
Den Beweis liefert die Wissenschaft: Steckt man eine männliche Fruchtfliege zusammen mit mehr als drei weiblichen in ein Reagenzglas, stirbt das Männchen. Aus Überforderung. Denn wo soll Mann da nur anfangen, sein Erbgut zu verbreiten?
Aus anfänglichem Jubel über den Harem kann so ganz schnell ein gefährlicher Albtraum werden. In diesem findet sich seit Mittwochabend Sebastian Pannek als "Der Bachelor" 2017 wieder. Ein Mann, mehr als drei Frauen, in einer Villa - erkennen Sie die Parallelen?
Nun ist
22 Kandidatinnen muss Bachelor Sebastian Pannek innerhalb von 30 Minuten in Empfang nehmen – das bedeutet: alle 82 Sekunden ein neues Weibchen für das Männchen. Nicht ganz Tinder-Niveau, aber zweifellos überfordernd.
Man hätte es als Notwehr anerkennen müssen, hätte er die Hälfte der Damen direkt beim Ausstieg aus der Limousine durch sofortiges Links-Rechts-Schubsen aussortiert.
Doch so offensichtlich oberflächlich will das RTL-Format nicht sein. Die inneren Werte erkennt man schliesslich nicht in 82 Sekunden, dafür braucht es schon acht Folgen à 120 Minuten.
Pannek steht unter Stress
Schon hier zeigen sich bei Sebastian erste Stresssymptome: überreiztes Grinsen, Dialoge wie: "Woher kommst Du?" – "Aus Unna." – "Cool!", völliger Sprachverlust.
Bei der Auswahl der Weibchen hat RTL für Vielfalt gesorgt: blond, braun, dicklich, dünn, gross, klein, intelligent und eher nicht so. In einer Sache stimmen die Damen allerdings überein: "Das ist der hübscheste Bachelor, den es je gab!"
Insbesondere die Zähne des Junggesellen hinterlassen Eindruck, bislang allerdings nur im Gedächtnis. Das ist nicht weiter ungewöhnlich, schliesslich lässt sich an der Kauleiste einiges über den Gesundheitszustand ablesen - im Tierreich gängige Praxis. Es kommt den Ladys also entgegen, dass Sebastian vor lauter Stress und Krampf in den Backen die Zähne blecken muss.
Anna bekommt Sebastians erste Rose
Nachdem die letzte Limousine vor den Füssen des Bachelors entleert wurde, zieht sich dieser direkt mit einzelnen Damen zum Vier-Augen-plus-Kamera-Gespräch zurück. Sich in den 22-teiligen Frauen-Schwarm in seinem Reagenzglas in Miami zu stürzen, behagt ihm nicht. Gut für ihn, dass er sich mit nur einer Dame zurückzuziehen kann - die Fruchtfliege hatte diese Chance nicht.
Trotz des Überangebots findet er ein Weibchen, das besonders sein Interesse erregt: Anna. Die blonde BWL-Studentin aus Wolfsburg bekommt die erste Rose des Abends.
Es folgen 17 weitere Rosen, vier Damen gehen leer aus - um eine hormonelle Detonation und damit die vorzeitige Selbstzerstörung des neuen Bachelors zu verhindern, darf Sebastian Pannek den Bestand zumindest leicht dezimieren. Der Vollständigkeit halber seien ihre Namen hier ein erstes und letztes Mal erwähnt: Chloé, Evelyn, Lisa-Marie und Susanna.
Von einer Entspannung beim Bachelor kann hier aber noch keine Rede sein: 18 Weibchen sind immer noch 15 zu viel im Reagenzglas. Ideal wären nun einmal drei – doch bis zum Finale sind es noch acht Wochen.
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