Die Sache ist gelaufen, könnte man nach den ersten drei "Bachelor"-Ausgaben meinen. Kandidatin Mimi scheint der Konkurrenz im Kampf um Niko Grieserts Herz enteilt. Doch noch muss sich der Bachelor auch mit den anderen Damen treffen wollen müssen. Und dann ist in Folge vier auch noch die Wanne voll.

Christian Vock
Eine Kritik
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"Ich bin ein Katastrophenbachelor". Niko Griesert zeigte sich in der vergangenen Folge nicht nur selbstkritisch, sondern auch in schlechter Verfassung.

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Ein Zustand, der sich regelmässig nach den ersten Folgen bei einem Bachelor einstellt, wenn er sich der Bürde seines Amtes bewusst wird – und des Kleingedruckten.

Ein Bachelor, so will es das RTL-Gesetz, muss die ganze Balzerei bis zum Ende durchspielen, erst dann darf er seine Beute mit nach Hause nehmen.

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Das ist eigentlich kein Geheimnis, doch Griesert, so hat es den Anschein, hat sich von Folge eins an ein bisschen in Kandidatin Mimi verguckt.

Da kann so eine ganze Staffel natürlich ziemlich lang werden, denn als Bachelor darf sich Griesert einerseits nicht den Vorwurf einfangen, eine Entscheidung verschleppt zu haben, andererseits muss er das Ganze noch so offen halten, dass die anderen Damen sich noch Hoffnungen machen können. Unberechtigte Hoffnungen, aber immerhin Hoffnungen.

Mimi ist also so etwas wie das Bayern München des "Bachelors". Die Saison ist schon nach dem ersten Spieltag gelaufen, aber trotzdem müssen alle bis zu Schluss so tun, als könne noch jemand anderes Deutscher Meister werden.

Das ist für niemanden wirklich schön, also hat unser Bachelor in der vergangenen Folge Mimi gebeten, sie solle ein bisschen die Füsse stillhalten, damit er seinem Job als Bachelor nachgehen kann.

"Der Bachelor" 2021: Die Wanne ist voll

Das dürfte auch im Sinne der Zuschauer sein, schliesslich muss unser Bachelor ja jeden Mittwochabend bei RTL, bei TVNow bereits etwas früher, seinen Tätigkeitsbericht vorlegen. Und wenn da immer nur drinsteht: "Mit Mimi geflirtet", dann wird das nicht nur den anderen Damen, sondern auch den Zuschauern ein bisschen monothematisch. Aber weil Mimi versprochen hat, ein wenig auf die Bremse zu treten, hat Griesert nun in Folge vier erst einmal den Kopf frei.

Diese Kopffreiheit nutzt Griesert gleich für einen Ausflug in die Laienphilosophie, denn unser Bachelor fühlt sich auf der Überholspur: "Kann auch sein, dass es irgendwann crasht. Ich kann's nicht sagen." Also setzt Griesert den Blinker links, gibt noch einmal Lichthupe und klingelt abends an der Damenvilla. Die Ankunft spricht sich bald herum und so kann unser Bachelor mit einem "Kommt ihr alle mit?" die ganze Belegschaft in den Whirlpool bitten – und legt dabei ungewollt die Sollbruchstellen der Deutschland-Edition offen.

Denn wo der Bachelor sonst völlig ungezwungen mit allen Damen in einem mexikanischen Pool planschen kann, gibt es in der heimischen Version Platzprobleme. Es passt nur eine gute Handvoll Frauen und Bachelors in die Wanne und weil Whirlpool-Tetris nicht romantikfördernd ist, gilt für dieses Erste-Welt-Problem das Prinzip: Wer zuerst kommt, sprudelt zuerst.

Niko Griesert: Keine Zeit für Mimi

"Warten wir gerade ernsthaft in einem Jacuzzi auf 'nen Typen?", dämmert Kim Virginia die Skurrilität der Situation, doch unser Bachelor biegt sich die ganze Sache ungeniert zu etwas Heimeligem zurecht: "Ich bin sehr gerne in der Frauenvilla, weil man lernt die Frauen halt auch im Alltag kennen. Es ist nicht 'Alltag', aber das was am nächsten rankommt." Aha.

"Linda hat mich an diesem Abend mit ihrer Art komplett umgehauen", urteilt unser Bachelor nach der Baderei und mit "Art" meint Griesert tatsächlich Art, weil Linda Nobat zwar nicht mit in der Brühe sass, sondern allen Badegästen Getränke servierte, Männlein wie Weiblein. Mimi hingegen ist beim Anblick der nassen Konkurrenzkörper weniger entspannt, übt sich aber in Zurückhaltung.

Das muss sie auch, denn unser Bachelor zieht Folge vier ziemlich Mimi-frei durch: eine Gruppensprudelei, ein Date mit Esther und ein Ausflug mit Stephie nach Hamburg. All das nimmt Mimi gelassen, doch als sie hört, dass auch noch der Kuss mit Stephie – aus verständlichen Gründen – ohne sie stattgefunden hat, hat der Spass ein Loch. Doch in der Not gibt sich Mimi grosszügig: "Zum Glück ist es ein Mädchen, das ich mag."

Linda und Kim Virginia haben Streit

Von der Front droht also erst einmal keine Gefahr, stattdessen brennt bei einer anderen Dame die Lunte: "Ich seh' viel zu gut aus, um hier zu sitzen und hier zu versauern", mosert sich die unberücksichtigte Linda in Stimmung, während sich Esther und Niko beim Nippen des gesponserten Kokosschnapses näherkommen. Mit anderen Worten: Linda fühlt sich vernachlässigt.

Bei der Nacht der Rosen sollte die Unterbebachelorte ein paar Minuten auf dem Sofa mit Niko bekommen, doch offenbar konnte das Lindas Gemüt nicht beruhigen. Aus einem für Aussenstehende nicht nachvollziehbaren Grund gibt es plötzlich Streit zwischen Kim Virginia und Linda.

Es fallen lindaseitig Begriffe, die man gerade im englischen Sprachraum durchaus als Beleidigungen auffassen kann. Am Ende lösen nicht vergebene Rosen das Problem der beiden. Während Linda eine bekommt, muss Kim Virginia zusammen mit Anna, Debora und Kim-Denise erst die Räumlichkeiten und dann die Show verlassen.

Und Mimi? "Ich würd' mich freuen, dich zu sehen", wispert ihr Griesert leise zu, als er ihr während der Nacht der Rosen ein paar Zeitkrumen hinwirft. "Wenn es so einfach wäre", haucht Mimi zurück und erinnert unseren Bachelor an sein Grunddilemma.

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