In der dritten Folge der aktuellen "Bachelorette"-Staffel tragen die Kandidaten noch mehr als sonst ihre gestählten Körper zur Schau – und setzen ganz auf Porno-Gehabe. Ihre sensiblen Seiten kommen dann bei der Abendgestaltung zum Vorschein – aber das leider recht laut …
Als aufgeklärter moderner Mensch ist man(n) es ja gewohnt, wenn auf dem Schirm Menschen ihre nackte Haut aneinanderreiben und dazu angestrengt lustvolle Gesichter aufsetzen.
Warum nicht also auch bei der "Bachelorette", wo es ja wie in den einschlägigen Filmen um die ehrlich grosse Liebe geht?
Eli tanzt also im knappen Bikini auf ihrer Jacht mit den schönen Jungs herum, die sichtlich froh sind, ihre Mister-Aufpump-Oberkörper herzeigen zu können.
Man wünscht sich ein Gehege
Bei so viel Paarungsbereitschaft signalisierendem Testosteron, wie hier sichtlich ausgeschüttet wird, möchte man sicherheitshalber das eine oder andere Gehege bauen.
Die motivierten Herren sollen Eli beeindrucken und rubbeln deswegen noch etwas mehr an ihr rum. Josue wirft sich mit einem Tanz heran, den er sich in Spelunken abgeschaut haben könnte, in denen die Leute noch weniger tragen und mit Stangen arbeiten.
Nachdem die Unterkörperregionen ausreichend angeschmiegt wurden, gewinnt der leidenschaftliche Lapdancer auch prompt ein Einzelgespräch.
Darin offenbart der Kubaner seine sensible Seite: Er hat eine zweijährige Tochter. Dank dieser Information weiss Eli auch sofort, dass Josue "ein netter Kerl" ist.
Ergibt Sinn: Bond-Schurken und der Räuber Hotzenplotz beispielsweise haben keine Kinder und sind daher viel weniger sympathisch.
Ein Date in Zeitlupe
So richtig nett ist auch Babak, der schon das zweite Date mit der Bachelorette kassiert und sie am Ende des unfassbar sensiblen Gesprächs auffordert, dass sie sich jetzt ein Küsschen geben müssen. Man sollte solche Rendezvous-Taktiken eins zu eins notieren und im wahren Leben anwenden.
Das eingeforderte Küsschen führt zu einem schwungvollen Techtelmechtel im Pool, mit ineinander verschlungenen Körpern und Zeitlupe und opulenter Musik.
Im echten Leben könnte die mühsame Partnersuche nun ein Ende haben, aber die Reality-Show must go on: Da sind ja noch 15 andere Kerle, bei denen die Zeitlupe vielleicht noch langsamer wird.
Wie unter richtigen Männern üblich wird Babak am nächsten Morgen von seinen Kontrahenten ausgehorcht. Er gibt sich etwas entrüstet und weist auf seine Privatsphäre hin.
Die Jungs wenden allerdings einen ganz gemeinen Trick an: Sie fragen einfach nochmal, woraufhin Babak alles ausplaudert. "Wir haben rumgemacht", jubiliert er, und es kommen Zweifel auf, ob er bei der Show sein richtiges Alter angegeben hat.
Mein lieber Herr Gesangsverein!
Abends versammelt sich die gesamte Mannschaft zum Gemeinschaftsevent: Eli schickt einen nach dem anderen vor die Karaoke-Maschine. So mancher Fitnessbuden-Kandidat fragt sich hier womöglich noch, ob die Challenge darin besteht, die Maschine ein paar Stockwerke nach oben zu tragen.
Man ist natürlich gespannt, was so ein Haufen Bodybuilder mit extremem Körperschmuck und ganzen Bilderbüchern an Tätowierungen für eine Karaoke-Auswahl trifft.
Schunkeln sie zu einer anheimelnden Slayer-Nummer? Eine Partie Napalm Death vielleicht? Oder doch lieber einen Strassen-Evergreen wie die Haftbefehl-Nummer "Chabos wissen wer der Babo ist"?
Von wegen! Einer schunkelt sich hochromantisch mit der Italo-Pop-Nummer "Ti amo" ins Herz der Bachelorette, der nächste legt mit dem Motown-Hit "My Girl" nach. Man rechnet jeden Moment damit, dass auch Heintjes "Mama" geschmettert wird.
Auf das Endvoting hat die Gesangsqualität übrigens keine Auswirkung – was gut ist, weil sonst kein Kandidat mehr übrig bleiben würde. So müssen sich nur John und Sandro verabschieden.
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