Vergangene Folge entschied sich "Bachelorette" Eli Simic für Anthony, der mit Modelaussehen und unterkühlter Lässigkeit auffiel. Nach der Rückkehr aus Thailand sitzen einige der Kandidaten nochmal zusammen, um die Geschehnisse Revue passieren zu lassen – und sich anzupöbeln.

Mehr News über TV-Shows

Es hat Tradition bei allen "Bachelor"- und "Bachelorette"-Staffeln: Nach der Show treffen die Kandidaten noch einmal für eine Sonderfolge zusammen, um über Kunst, Literatur, Politik, Klimawandel und die Teilnahme an der Reality-Serie zu reden.

Weil aber alle ihre Unterlagen zuhause vergessen haben, überspringen sie die ersten vier Themen und kommen gleich zur Sendung.

Brav aufgereiht sitzen sie da, obwohl wir ja wissen, dass mindestens einer alle anderen anpöbeln wird. Vorne moderiert Rafael Beutl, einst selber "Bachelor", daneben sitzen "Bachelorette" Eli Simic und ihr Lover Anthony.

Der bleibt stumm und schaut ins Studio, als würde er sich schon zu Beginn brutal langweilen.

Kulturgespräche mit Anlaufzeit

Man kann es Anthony nicht verdenken. So eine Kultursendung braucht eben etwas Anlauf, um in Schwung zu kommen - weshalb zu Beginn erstmal Energetiker Olivier ein paar gute Schwingungen in den Raum schickt.

Zu sanften Sitarklängen schauen alle Teilnehmer selig entrückt - vielleicht warten sie auf den Geist von Vujo Gavric.

Das hebt den Energielevel im Studio schon so weit, dass der anspruchsvolle Teil kommen kann: Josue lädt seine Kollegen dazu ein, sexy mit dem Hintern zu wackeln.

Kamera fängt jedes Füdli ein

In dokumentarischer Klarheit fängt die Kamera jedes einzelne Füdli ein. In dreihundert Jahren werden diese Aufnahmen ein unschätzbares Dokument für Historiker sein.

Und schon darf geredet werden. Aber über was eigentlich? Einer nach dem anderen kommt zu Wort, aber man vergisst schon mitten im Satz, was eigentlich gerade gesprochen wird. Anthony starrt auf den Boden, als könnte da auf einem Spickzettel ein spannendes Thema stehen.

Auf Davide ist Verlass

Zum Glück ist auf den kalkuliert platzierten Pöbler Davide Verlass – ein Mann, der in einem anderen Leben Kulturattaché im Dienste der schönen Künste hätte werden können (sofern alle anderen gleichzeitig unheilbar krank werden).

Davide erklärt, warum er in der Sendung so gern das, wie er selber sagt, "Arschloch" gespielt hat: Er wollte anderen zeigen, wie man als Alphatier auftritt.

Es wird laut im Studio, während Eli und Davide eifrig diskutieren. Da sie beide oft gleichzeitig reden, versteht man nicht jedes Wort, aber es scheint um die Rolle des Mannes im Kampf der Geschlechter zu gehen.

Oder um unterschiedliche Auffassungen von Balzritualen. Oder vielleicht einfach auch nur darum, dass sich beide gegenseitig doof finden. Anthony blinzelt, als hätte er Schwierigkeiten, wach zu bleiben.

Die volle Wahrheit

Nachdem sie sich äussern durften, müssen die Kandidaten aber auch schon wieder gehen, weshalb die intellektuelle Runde nach und nach schrumpft und an Dampf verliert.

Vasco, dessen Grinsen beinahe so breit ist wie sein Kreuz, darf sein Einzelschicksal erzählen: Er war sehr enttäuscht, dass Eli ihn nicht auserwählt hat. Leider hat Beutl für ihn kein Taschentuch parat.

Babak wird gefragt, warum er, als er keine Rose erhalten hat, nicht mehr mit den anderen trinken wollte. "Wollt ihr die Wahrheit wissen oder was?", wundert er sich. Wahrheit im Reality-Fernsehen, welch absurdes Konzept!

Und nichts als die Wahrheit

Diese Wahrheit, von der sicherlich keiner etwas geahnt hat, lautet: Er war enttäuscht. Vielleicht sogar wütend.

Und womöglich ist er das immer noch, nachdem er lautstark Anthonys Qualifikationen als Traummann in Frage stellt: "Der hat echt nicht viel getan." Als Reaktion schaut Anthony böse auf seine Schuhe.

Mit einem Kuss demonstrieren Eli und Anthony, dass sie jetzt ein glückliches Paar sind, dann wird das Duo bei gemeinsamen Sport- und Tanzausflügen gezeigt. Anthony rollt dabei viel mit den Augen, was man ihm nicht vorwerfen sollte: Er kann ja vor lauter Coolness den Rest des Gesichts nicht bewegen.

Zum Schluss kommt der neue Lover doch noch zu Wort. Er spricht über Kunst, Literatur, Politik und Klimawandel. Oder will jemand die Wahrheit wissen?

JTI zertifiziert JTI zertifiziert

"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.