In der fünften "Bachelorette"-Folge fliegen die Fäuste – aber statt der Knochen zerbrechen Freundschaften. Dafür schaut Ex-Bachelorette Frieda Hodel vorbei und stellt den Kandidaten kritische Fragen, während Möchtegern-Rocker Sid nach stolzem Abgang auch schon wieder kleinlaut angekrochen kommt.
Letztes Mal packte Musiker Sid brüskiert den Koffer: "Bachelorette" Zaklina Djuricic war sich unsicher, ob sein Musikerleben zu ihren Vorstellungen passt, und gab ihm eine allerletzte Chance, sich anders zu präsentieren. Sid überlegte ganz richtig, was er denn da anders machen sollte, und zog von dannen.
Heute ist der Gute aber auch schon wieder zurück. "Ein Rockstar gibt immer eine Zugabe", grinst er und bittet verschämt um eine zweite Chance. Er mag Zaklina halt doch so sehr. Mit Verlaub: Soviel Anbiederung zeugt nicht von einem Rockstar, sondern bestenfalls von einem Schlagersänger.
Aber offenbar muss man sich nur lange genug selber als "Rockstar" bezeichnen, damit die Leute einem das glauben. Bei André will das nicht so recht funktionieren: Er behauptet beständig, seine Dauerfröhlichkeit sei echt und nicht gespielt, aber Zaklina fordert ebenso beständig Beweise ein.
Sie schickt ihn also mit dem Vorwurf heim, dass er gar nicht wegen ihr an der Sendung teilgenommen hätte. Kein Mensch fragt Zaklina selber, warum sie an der "Bachelorette" teilnimmt – aber vielleicht stehen die Dating-Chancen für fesche Models ja wesentlich schlechter als allgemein angenommen.
Echte Gefühle auf dem Prüfstand
Was ist eigentlich das Gegenteil von hohem Besuch? Tiefer Besuch? Egal: Die Kandidaten kriegen diesmal Gesellschaft. Ex-Bachelorette Frieda Hodel ist dank der Show ja nun eine Expertin in Sachen Männer und will den Jungs entsprechen auf den Zahn (oder andere Körperteile) fühlen. Keiner fragt sie, wie lang die Beziehung mit ihrem Bachelorette-Gewinner denn gehalten hat.
Am Pool befragt Frieda also die Burschen in kleinen Grüppchen. Welchen der Konkurrenten würden sie denn als schwarzes Schaf ansehen, will sie wissen. "Michael", sagen ein paar der Männer nach etwas Herumdrucksen. Die Frage "warum?" ist offenbar nicht so wichtig.
Ganz falsch antwortet zum Beispiel Brian auf die Frage, ob er in Zaklina verliebt sei. Nein, meint der, das wäre nach nur einem Date vielleicht ein bisschen viel. Dramatische Musik setzt ein, und Frieda schaut, als wäre gerade Donald Trump zum Präsidenten gewählt worden.
Zaklina, der später davon berichtet wird, ist schwer enttäuscht, dass Brian nicht zu seinen Gefühlen steht. Sie vermutet einen Schutzmechanismus. Und wieder fragt keiner, warum sie gerade den vierten Mann geküsst hat – nämlich Oliver – und gleichzeitig von einem einzelnen verbindliche Gefühle verlangt. Egal: Brian muss heim, weil er zu jung und unreif sei.
Ein Faustkampf der Gefühle
Apropos Gefühle: Die drücken Männer ja gerne anders als aus Frauen. Zum Beispiel beim Boxen: Da vermöbelt Michael einfach mal Konkurrent Simon. Die beiden wurden von Zaklina zum Ring geschleppt. Sie ist von Michaels Kampfgeist schwer beeindruckt. Offenbar mögen Frauen Männer, die andere Kerle zu Mus kloppen können.
Viel schwerer als die Gefahr eines zerbrochenen Kiefers wiegt aber die eines zerbrochenen Herzens: Simon ist schwer enttäuscht darüber, wie unsensibel Michael sich im Ring verhalten hat. Er packt seine Koffer und zieht in einen anderen Bungalow. Man glaubt beinahe, das Klirren dieser so tragisch zerschmetterten Freundschaft hören zu können.
Schluss mit lustig ist dann auch beim Finale: Bei Kandidat Party-Marty gibt's nur tote Hose statt einer roten Rose. Wir können dankbar sein, dass er heimgeschickt wird, bevor er eine seiner Bierzelt-Schlagernummern darbieten kann. Aber vielleicht ist dieser Part ja dem Pseudo-Rockstar Sid angedacht?
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