Achtung, Achtung! Letzte Show vor der Heimreise! Dann fliegt Bachelorette Alisa mit den verbliebenen vier Kandidaten wieder zurück nach Deutschland – zum Eltern-Vorstellen. Doch statt in Portugal nochmal richtig die Sau rauszulassen, nimmt die liebe Alisa fast die ganze Show auseinander.
Ach, diese vermaledeite Folge fünf. Immer hat man Probleme mit ihr. Die Fernsehmacher unter uns wissen das: Folge fünf einer Staffel ist immer ganz heikel. Die Anfangseuphorie ist verflogen, erste Kämpfe ausgefochten, jeder hat seinen Platz. Kurzum, es wird ein bisschen zäh. Wer als Zuschauer bei solchen Formaten immer noch dabei ist, der braucht jetzt eine erhöhte Dosis Drama, sonst ist auch er weg. Da zahlt es sich aus, wenn die Fernsehproduzenten vorher ihre Hausaufgaben gemacht haben. Folge fünf ist die Zerreissprobe.
Jetzt zeigt sich, ob die Kandidaten auch die richtigen sind, ob sie eine solche Sendung bis zum Ende tragen können. Man kann sich die Situation beim Produktionsteam vor Abflug in etwa so vorstellen: "Sind auch genug Hasenhirne dabei?" "Check!" "Haben wir genug Nörgler eingepackt?" "Check!" "Was ist mit den Aggro-Typen?" "Hm, könnten ein bisschen mehr sein." "Und was ist mit den psychisch Labilen? Wir brauchen unbedingt einen psychisch Labilen für den Überraschungsmoment! Kommt schon Kinder, das könnt ihr besser!"
Ist Alisa wirklich die Richtige?
Wirklich entscheidend ist aber die Auswahl der richtigen Bachelorette. Klug muss sie sein. Das muss jetzt nicht in Richtung Nobelpreis gehen, aber mehr als nur einen Eimer Wasser ausschütten können, sollte sie schon drauf haben. Für die dummen Sprüche sind ja schliesslich die Jungs zuständig. Ach ja, und hübsch sollte sie sein. Zumindest so hübsch, dass die Mehrheit der Jungs sie attraktiv findet. Wäre ja auch irgendwie langweilig, wenn da so gar kein Funke überspringen würde. "Na Kevin, Lust auf ein Einzel-Date mit mir?" "Ach ne, lass mal. Wollte lieber mit den Jungs noch eine Runde Malefiz spielen und dann früh ins Bett."
Ja, gutes Personal ist das A und O einer jeden "Bachelorette"-Staffel. Doch was macht Alisa? Als hätte sie noch nie etwas von den Problemen bei Folge fünf gehört, hat die feine Dame bis dato bereits alle Typen raus gekegelt, die auch nur ein bisschen nach Ärger gerochen haben. Den Rüpel-Robbin und auch noch den kantigen Katsche. Was ist los mit dir, Alisa? Wie soll man denn so eine ordentliche Trash-Sendung machen?
Mario, stets zu Diensten
Haben die Produzenten bei der Bacheloretten-Auswahl doch geschlampt? Hat die denn gar nichts verstanden und will tatsächlich ihren Traummann finden? Im Fernsehen? So viel Egoismus kann einem gerade bei Folge fünf ganz schnell auf die Füsse fallen. Aber der schöne Mario wäre nicht der schöne Mario, wenn er seiner Alisa bei ihrem Fauxpas nicht zur Seite springen und für einen riesigen Krawall sorgen würde. Na gut, zumindest für ein bisschen Krawall. Ein Krawällchen. Also eigentlich ist gar nichts passiert und es hat auch niemand mitbekommen. Aber immerhin, der Mario ist da, wenn man ihn braucht.
Der Jörg hat nämlich schief gesungen und da sagt der Mario zum Florian: "Können die anderen mal fünf Minuten die Fresse halten, ey? So behindert kann man doch nicht sein, ey." Das ist natürlich die ganz alte Fiesling-Schule. Chapeau, Mario, Chapeau. Rüpel-Robbin hätte dem Jörg jetzt mal ganz fies die Nägel gemacht. Mit den Trendfarben von 2012! Da hat der Mario doch viel mehr Stil. So geht Folge fünf!
Das dachte sich auch der Stefan. So unscheinbar er bislang rüberkam, so faustdick hat er es hinter den Ohren: "Wie wichtig ist das Thema Sex bei dir", fragt er ganz unverhohlen Alisa beim Einzel-Date. Doch was macht Prinzessin Alisa? Statt über ihre Sexual-Praktiken auszupacken, wie es jede ordentliche Trash-Königin gemacht hätte, würgt sie das Gespräch ganz trocken ab. Mein liebes Fräulein, da müssen wir uns aber nochmal zusammensetzen!
"Alles andere wäre nicht mehr ehrlich gewesen"
Doch bevor die Stimmung ganz im Keller ist, kommt die Nacht der Rosen und damit der Abschied von vier Kandidaten. Oder wie Jörg es ausdrückt: "Heute werden die acht Leute halbiert." Und die Nacht der Entscheidung beginnt mit einem Paukenschlag. Der liebe Florian zieht die Reissleine: "Alles andere wäre nicht mehr ehrlich gewesen", begründet er seinen Abschied und der Produktionsleiter denkt sich: "Was ist denn jetzt los? Den Ehrlichen hatten wir doch diesmal extra draussen gelassen!"
Apropos draussen gelassen. Dieses Gefühl kennen nun auch Jörg, Stefan und Hakan. Alisa ist die Entscheidung aber diesmal sichtlich schwergefallen. "Ich mag diesen Abend nicht, ich würde ihn am liebsten überspringen", sagt sie traurig. Ja, Alisa, so ist das eben mit der Folge fünf.
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