Nein, diesmal war es kein Zuckerschlecken für die Bachelorette Nadine Klein – auch wenn ziemlich viel geschleckt wurde in Folge drei. Vor allem Rafi hat es dabei übertrieben. Ein anderer Kandidat zeigte sich bei der ganzen Schleckerei wesentlich eleganter.

Christian Vock
Eine Kritik

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"Es wird rasant und vielleicht auch ein wenig dreckig. Und ich hoffe, wir haben alle ein bisschen Spass", verspricht Nadine Klein gleich zu Beginn von Folge drei; und wie sich schnell herausstellt, war das ein leeres Versprechen.

Doch als hätte sie eben nicht schon die Unwahrheit gesagt, flunkert unsere Bachelorette gleich weiter drauflos: "Die Dates werden um einiges spassiger." Na gut, ist ja auch immer eine Frage, ob man selbst dabei war oder sich das Ganze nur vor dem Fernseher ansieht.

Ansonsten beginnt Folge drei wie alle Folgen zuvor auch. Die Herren pulen sich vor Langeweile die Fusseln aus dem Bauchnabel und warten auf Post von Bachelorette Nadine. Die kommt – der Mann vom Schnitt macht's möglich – dann auch schon nach ein paar Minuten.

Rafi schleckt sich ins Abseits

"Heute dürft ihr nicht zimperlich sein. Es wird wild und schnell", führt Nadine die Herren mit ihrer Botschaft in die Irre. Während sich die auserwählten Kandidaten nichts ahnend freuen, sind die, die zu Hause bleiben müssen, naturgemäss enttäuscht. Vor allem Sören zieht eine Schnute, es sollte nicht das letzte Mal in dieser Folge sein.

"Das Gruppendate wird kein Spaziergang", lehnt sich kurz darauf auch der Off-Sprecher weit aus dem Fenster. Denn natürlich wird das Gruppendate kein Spaziergang – es sei denn, das Gruppendate wird ein Spaziergang.

Aber für dieses Mal sollte der Off-Sprecher recht behalten, denn das Gruppendate wird ein Ausflug auf die Crosskart-Bahn.

Die folgende Herumsauserei ist für den Zuschauer dann so spannend wie die Jahreshauptversammlung eines Kleingärtnervereins, weshalb wir an dieser Stelle kurz zu den Daheimgebliebenen springen.

"Wenn ich nicht auf ein Date gehe, ist das hier für mich ein Urlaub", erklärt dort Stefan, und schon knallen in der Villa die Bierdosen, bis ein amtlicher Stapel erreicht ist.

Abends arrangiert die Produktionsfirma für die Gruppendater dann ein Lagerfeuer-Grillen noch direkt auf der Kartbahn. Bei der Hitze spart man sich offenbar lange Wege – sehr umsichtig.

Nachdem die Gruppe gemeinsam ein bisschen meditiert (!) hat, folgt Auftritt Rafi. "Für dich habe ich noch etwas Schönes vorbereitet, aber dafür musst du die Augen schliessen", bittet Rafi Nadine - und der Zuschauer hat plötzlich ein ungutes Gefühl im Magen.

Schlimmer trifft es Nadine, denn Rafi drückt unserer Bachelorette plötzlich einen Kuss ins Gesicht. "Ich mag einfach die Art und Weise, wie du mich anschaust", erklärt Rafi seine unabgestimmte Übergriffigkeit und mausert sich damit zum Sonderling der Staffel.

Alex wird zu Nadines Favoriten

Etwas eleganter löst Alex am nächsten Tag die Sache mit dem Küssen. Mit der Kutsche fährt er mit Nadine über die Insel. Am Abend kommt man sich dann ein bisschen näher, was Nadine später in Verzückung geraten lässt: "Schöner hätte der Tag nicht sein können", wird ihr Urteil im Nachhinein ausfallen.

Von da an hat es ihr der Alex angetan, auch wenn sich Nadine noch unentschlossen gibt: "Eigentlich ist es nicht verkehrt, Männer zappeln zu lassen", zitiert die Bachelorette Frauenzeitschriften-Strategien, aber wahrscheinlich sehen die RTL-Verträge einfach keinen Abbruch in Folge drei vor.

Zu Hause gibt es für den Geküssten dann ein anerkennendes Auf-den-Tisch-klopfen, als er von dem Kuss erzählt. Nicht anders hätte es vermutlich ausgesehen, wenn Alex das Alphabet gerülpst oder ein Konzert mit der Achseltrompete gegeben hätte. Ein Hoch auf die Männlichkeit!

Aber noch sind auch andere Herren im Rennen, wie sich beim Strand-Gruppendate am nächsten Tag zeigt. An dessen Ende sitzt Nadine noch alleine mit Stefan auf ein Wort zusammen und geniesst das offenbar: "Ich find ihn unter vier Augen interessanter als in der Gruppe."

Auch wenn sie es vielleicht noch nicht ahnt, aber das kann später noch von Vorteil sein. Wäre ja blöd, wenn sie ihn am Ende auswählt und dann immer die ganze Truppe dabei haben will, damit sie ihn erträgt.

"Scheisse sieht er auch aus"

Abends schneit Nadine dann noch kurz in der Villa vorbei und spielt mit den Jungs eine Runde Seelenstriptease, bei der jeder etwas Positives und etwas Negatives aus seiner Vergangenheit erzählen muss.

Alles also, was man in den nächsten Tagen unter der Überschrift "(Beliebigen Namen einsetzen) – so schlimm war seine Kindheit wirklich" lesen wird. Nadine fand's trotzdem schön.

Bei der Nacht der Rosen startet Filip dann noch einmal eine Schlussoffensive: "Du fährst auch mal mit Bus und Bahn", versucht es der Hamburger mit einer Art Kompliment, hat aber den Vorteil des ersten Zuges. Im Anschluss darf sich die Bachelorette nämlich noch schlimmere Sätze aus dem Komplimente-Generator anhören. "Ich hatte schon mal mehr Spass", zieht Nadine deshalb ein Zwischenfazit des Abends.

Wesentlich spassiger sollte es aber auch nicht mehr werden, denn Nadine hat natürlich auch diesmal wieder etwas aus der Schnittblumenabteilung für die Herren dabei – oder eben nicht.

Mit "Ich schätze deinen Einsatz sehr, aber manchmal ist weniger auch mehr", bekommt Rafi die letzte Rose. "Ich will ihn besser kennenlernen. Ich will mir das noch ein bisschen durch den Kopf gehen lassen", erklärt Nadine ihre Entscheidung.

Das soll sie mal nicht dem Filip sagen, denn der schätzt die Sache mit Rafi ein wenig anders ein: "Ich weiss nicht, was sie mit diesem egoistischen Schleimbeutel hat. Der hat nichts. Kein Charisma, keinen Charakter. Scheisse sieht er auch aus."

Wie auch immer: Sören und Dennis müssen sich diesmal jedenfalls mit einer Teilnehmerurkunde zufriedengeben.

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