Es gibt so Momente im Leben, die muss man nicht jeden Tag haben. Führerscheinprüfung zum Beispiel. Oder die Musterung. Oder eben den Moment, wenn man die neue Freundin der Familie vorstellt. Und genau diesen Moment gab es gestern bei der Bachelorette gleich viermal - wenn alle mitgespielt hätten.

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Der schöne Mario ist raus. Nützt ja nichts, jetzt künstlich Spannung aufzubauen. Solche Breaking News verbreiten sich ja so schnell wie eine Sinusitis in einer überfüllten S-Bahn an einem nass-kalten Novembermorgen. Mensch, der Mario. Wer hätte das gedacht. Rein dramaturgisch hätte man den einfach bis zum Ende durchschleppen müssen. War ja der einzige, der so ein bisschen Bad-Boy-Gefühl in den Laden gebracht hat. Wahrscheinlich war es das, was Bachelorette Alisa so faszinierend an ihm findet. Doch der Reihe nach.

Der Bacheloretten-Treck ist von Portugal nach Norden in die Heimat gezogen. Zur Familien-Vorstellung, wie es offiziell heisst. Vielleicht hat man aber auch einfach keine glaubwürdige Gelegenheit mehr gefunden, die Chipstüten des Werbepartners unauffällig bei all den Picknicks und Ausflügen zu platzieren. Aber das ist nur eine Vermutung.

"Was findest du an dem?"

Zurück in Deutschland geht es zuerst zu Philipp nach Berlin. Dort wartet er zusammen mit Mutti Bärbel, und die sieht dringenden Handlungsbedarf beim Sohnemann: "Ich wünsche mir sehr, dass Philipp endlich eine Freundin hat, die für ihn da ist." Mama Bärbel wohnt zwar im Saarland, aber irgendwann, "wenn du Familie und Kinder hast, bin ich wieder hier", sagt die Bärbel, und man hört durch den Fernseher, wie sie mit dem Zaunpfahl winkt. Und Bärbel legt nach: "Ich merke, dass Philipp schwer verliebt in dich ist", setzt sie Alisa unter emotionalen Druck. Muss sie gar nicht, aber Bärbel weiss ja da noch gar nichts von der Sache mit dem Mario.

Also ab nach München, denn da wartet schon der nächste Kandidat. Und Patrick macht keine Gefangenen: "Wenn's heute passt, dann wird’s auf jeden Fall ein Busserl geben", kündigt er vollmundig an. Doch es passt nicht. Viel Schweigen wie bei "einer Hollywood-Teenager-Komödie" und ein Busserl gibt’s auch nicht. Stattdessen gibt Patrick dem schönen Mario einen aus der Ferne mit. "Was findest Du an dem?", will er von Alisa wissen und erklärt ihr dann, warum der schöne Mario allen auf die Nerven geht. Bäm! Das hat gesessen. "Gut, dass wir den Mario mitgenommen haben", denkt sich der Produktionsleiter und schreibt sich selbst ein Memo. "Alisa sagen, dass der Mario drinbleiben soll. Chips zur Belohnung mitnehmen."

Alex hat 'nen Plan

Jetzt darf der Beschuldigte eigentlich selbst zu Wort kommen, doch das schieben wir der Spannung wegen noch kurz nach hinten. Hätten die bei RTL eigentlich auch drauf kommen können. Also erstmal auf ins schöne Magdeburg zu Alex. Dort trifft Alisa auf Alex' Schwester und klagt der ihr Leid: "Was ich vermisse, ist die Zielstrebigkeit bei Alex. Einen Fünfjahresplan." Ja, Alisa, die Geschichte des Fünfjahresplans ist ja auch eine reine Erfolgsgeschichte. Aber sei's drum. Alex hat jedenfalls schon mal einen ganz kurzfristigen Plan und erhofft sich einen Wettbewerbsvorteil: Er zieht nach Berlin. Eigentlich wegen seiner Ex und seiner Tochter, aber die mögliche Nähe zu Berlinerin Alisa kann ja auch nicht schaden. Alter Schlawiner! Da kämpft aber einer mit ganz harten Bandagen.

Doch nun zum schönen Mario. Mensch, der arme Kerl. Aber irgendwie hat er es sich auch selbst zuzuschreiben. Setzt sich einfach über das RTL-Motto "Ihr stellt die Alisa jetzt eurer Familie vor" hinweg, dieser Bagalute. "Ich finde das im Moment noch ein bisschen früh", erklärt er seine Renitenz. Vielleicht war es aber auch ganz anders und Marios Familie hat einfach gesagt: "Hömma, Mario. Wende bei sonnem Kram mitmachst, dann is dat deine Sache. Allet jut un schön. Aber lass uns da raus!" Statt seiner Familie stellt der schöne Mario seiner Alisa also lieber seinen besten Freund Ron vor.

Mach's gut, schöner Mario

Alisa gefällt das gar nicht: "Den besten Freund kennenzulernen ist schon was anderes als Mama und Papa. Das ist eine andere Kategorie." Genau, Alisa. Und deshalb hat der Mario das so gemacht. Gut, vielleicht hat er seinen Freund Ron auch etwas stärker eingeschätzt, eine echte Hilfe war der jedenfalls nicht: "Gibt es sonst noch etwas, das ich wissen sollte?", will Alisa wissen. "Ja, also Flirten macht er schon gerne. Aber jemanden mit nach Hause nehmen, macht er meistens nicht. Also so gut wie gar nicht." Ja, Ron, danke.

Aber da war es für Alisa ohnehin schon gelaufen. Das Ding mit der Familie nagt. "Du hast mir deine Familie nicht vorgestellt und das zeigt mir, dass du nicht so viel zulässt", erklärt sie Mario in der Nacht der Rosen ihre Entscheidung. "Schönen Abend euch noch", sagt der Mario am Ende, steigt in den Bus und fährt in die Dunkelheit. Ob zu seiner Familie, ist nicht überliefert. Mach's gut, schöner Mario.

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