Kinder, wie die Zeit vergeht. Gerade erst hatte Bachelorette Jennifer Saro ihre Köfferchen ausgepackt, um in Thailand RTLs Partnerbörse aufzumischen, da schliesst der Muskelmann-Markt auch schon wieder. Die gute Nachricht: Beim Staffelfinale am Mittwoch ist Saro fündig geworden. Die zweite gute Nachricht: Saro ist immer noch fündig. Und eine dritte gute Nachricht gibt es auch noch.

Christian Vock
Eine Kritik
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Ja, schon erstaunlich, wie schnell so eine Staffel "Bachelorette" vorbei ist. Aber Jennifer Saro hat ihre Zeit gut genutzt: Sie hat sondiert, getestet, geprüft und gekostet. Vor allem aber hat sie aussortiert. Von den ursprünglich 20 Kandidaten kann sich Saro am ehesten mit Adrian und Fynn eine gemeinsame Zeit nach der Show vorstellen, nun muss sie sich im grossen Finale nur noch zwischen diesen beiden entscheiden.

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Und wo beginnt man so eine Entscheidungsfindung am besten? Genau, in einer Elefanten-Auffangstation. Zugegeben, der Name ist ein wenig irreführend, aber bei einer Elefanten-Auffangstation geht es selbstverständlich nicht um waghalsige Tierjonglage-Stunts, die gehen nur ins Kreuz. Nein, hier geht es selbstverständlich um das Wohlergehen geschundener Elefanten, wie unsere Bachelorette erklärt: "Die Tiere werden hier aufgenommen, aufgepäppelt, es wird dafür gesorgt, dass es ihnen gut geht."

Das ist ein ehrenwertes Engagement, das eigentlich keine Ironie verdient, aber wir alle wissen natürlich, dass es niemandem bei RTL hier um die Elefanten geht, sondern um das Ambiente. In den 1950ern hätte man eine Show wie "Die Bachelorette", die damals wohl "Damenwahl" geheissen hätte – hätte es sie überhaupt gegeben – wahrscheinlich eher mit einer Safari und ein paar Trophäen enden lassen.

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"Die Bachelorette": Elefanten schrubben und im Regen knutschen

Aber zum Glück haben sich die Zeiten geändert. Heute wird gerettet statt ausgerottet und so trifft sich Jennifer zuerst mit Fynn zum Elefantenauffangen. Dass sie das im Bikini-Oberteil macht, hat tatsächlich einen seriösen Hintergrund. Zum einen natürlich das thailändische Wetter, zum anderen beginnen die beiden das Treffen mit einer Fango-Packung für die Elefanten und beenden ihren Arbeitseinsatz mit einer Dickhäuter-Dusche.

Man wird zwar das Gefühl nicht los, dass so ein indischer Elefant das auch ganz gut ohne das deutsche Fachpersonal aus einer RTL-Dating-Show hinbekommen hätte, aber wir wollen nicht herummäkeln. Schliesslich geht es hier um die grosse Liebe. Wobei. Wenn man sich die Bilanz der bisherigen Bacheloretten so ansieht, geht es wohl eher um die kleine Liebe. Aber freuen wir uns einfach für den Elefanten und auch Saro zieht ein positives Fazit: "Ich finde, wir haben eine perfekte Mischung gefunden. Elefanten schrubben und im Regen zu knutschen." Auf jeden Fall besser als andersrum.

Der Rest des Abends verläuft dann eher unaufgeregt. Man lungert auf Heuballen herum, guckt sich eine Video-Botschaft von Fynns Familie an, macht öffentlich, dass sich Fynn "vielleicht in Jenny verliebt hat" und nimmt dann ausgiebig Geschmacksproben voneinander. Für Jenny ist die Fynnsche Offenbarung allerdings eine kleine Hypothek für das folgende Date mit Adrian. Statt in eine erneute Elefantenpflege investiert RTL die Zeit für die beiden in eine kleine Bootspartie und da zeigt sich unsere Bachelorette ein wenig gehemmt in der Kommunikation: "Ich war ganz woanders."

Jennifer Saro entscheidet sich für Fynn

Das bekommt der Zuschauer natürlich mit, zumal sich das Date auch bei Adrian anfühlt, als seien die beiden "seit zehn Jahren in einer Beziehung". Wer einmal ein Paar beobachtet hat, das seit zehn Jahren zusammen ist, der kann erahnen, welch knisternden Esprit das Date von Jennifer und Adrian versprüht. Immerhin füttern sie keine Enten oder lösen gemeinsam ein Kreuzworträtsel aus der "Apotheken-Umschau".

Und so dümpelt der Rest der letzten Folge ein wenig vor sich hin, aber das ist für ein Finale nicht unüblich. Diesbezüglich ist "Die Bachelorette" eine Turniermannschaft, am Ende zählt das Ergebnis. Daher machen zumindest wir es am Ende kurz, denn RTL spielt auch bei der letzten Nacht der Rosen, als Fynn augenscheinlich weit in Führung liegt, noch einmal auf Zeit. Hier noch einmal eine langatmige Erklärung, dort noch eine unnötig lange Zeitlupe, daher ist man froh, als Jennifer Saro nach ausgiebiger Nachspielzeit das Ganze abpfeift und Fynn zum Testsieger erklärt.

Der ist mit dem Ausgang der Show verständlicherweise zufrieden, Adrian ebenso verständlicherweise nicht so sehr. Insgesamt, das kann man festhalten, trägt Adrian den Nackenschlag aber mit Fassung: "Egal, ändern kann ich’s auch nicht mehr." Nee, kann er in der Tat nicht, aber zumindest für ein bisschen Nachtreten räumt RTL ihm und den anderen Verschmähten beim traditionellen Wiedersehen im Anschluss an die Finalfolge Gelegenheit ein.

Jennifer Saro: "Keksi mag ihn auch sehr gern"

Frauke Ludowig hat wie immer zum Schmutzige-Wäsche-Waschen geladen und David, Jesper, Jesaia, Oguzhan, Adrian und Fynn sind der Einladung gefolgt, nach ein paar Minuten stösst auch Jenny zu der Runde. Schmutzige Wäsche hat allerdings niemand dabei, im Gegenteil. David freut sich über die "tollen Erlebnisse", die er während der Dreharbeiten hatte, Jesper habe "tolle Bekanntschaften geschlossen" und selbst Adrian freut sich, Jennifer wiederzusehen, wünscht dem Bacheloretten-Paar weiterhin viel Erfolg.

Die einzigen Reibereien, die es an diesem Abend gibt, kommen aus den Rückschaubildern, die die Kandidaten beim Herummännern und mit derben Sprüchen zeigen. Nur als Adrian das Testosteron-Gekasper mit "Jugendlichkeit" rechtfertigt, erinnert ihn Ludowig daran, dass er ein erwachsener Mann ist. Und damit wäre man auch schon am Dreh- und Angelpunkt der ganzen Veranstaltung angekommen und Frauke Ludowig kann Jennifer Saro und Fynn Lukas Kunz endlich fragen: "Seid ihr noch zusammen?"

Allen Zuschauern, die nur wegen dieser Antwort eingeschaltet haben, gibt Saro Entwarnung: "Ja, wir sind immer noch zusammen." Man habe viel Zeit verbracht, spreche gerade über eine gemeinsame Wohnung in Berlin. Und wie geht es Saros Kind mit dem neuen Partner ihrer Mutter? Auch da hat Saro gute Nachrichten: "Keksi mag ihn auch sehr gern."

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