Expertise bei Bares für Rares
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Horst Lichter hat keinen Schimmer, wen die Action-Figur in der Montagsausgabe der ZDF-Trödelshow "Bares für Rares" darstellen soll. Er kann aber verstehen, warum die Verkäufer sie loswerden wollen. Denn er selbst "hätte ihm schon längst den Kopf abgesägt". Im Händlerraum aber wird der "Held meiner Kindheit" gefeiert - aber auch nur kurz ...
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David und Jacky aus Wachtberg erzählen von einem Date in einer Retro-Kneipe "mit Autoscooter-Sitzen und Comic-Figuren". Einige Jahre später schliesst die Bar, die Einrichtung wird verkauft. Da beschliesst der Verkäufer, "sie braucht den Power-Ranger" - und stellt seiner Frau die überlebensgrosse Figur in die Wohnung.
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Detlev Kümmel kennt die "sehr, sehr erfolgreiche US-Serie 'Power Rangers', die seit 1993 im TV läuft". Er weiss, dass fast 1.000 Sendungen mit den mutigen Rangern ausgestrahlt worden sind - immer im Fokus: der Kampf gegen das Böse. "Dabei hat jede Figur besondere Waffen und Uniformen, die sich immer wieder ändern."
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Laut Kümmel wechseln die Outfits und Zubehör aus Merchandising-Gründen, denn "riesige Fans brauchen für jede Staffel neue Waffen und neue Kleidung". Lichter fragt sich dabei: "Diese Figur konnte man nicht einfach kaufen, oder?" Der Experte verneint, denn die Figur kommt ursprünglich aus dem Foyer eines Kinos oder hat auf einer Messe gestanden.
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Dabei hat die Figur aus der Sendung wohl auch den ein oder anderen Kampf schon hinter sich, denn Kümmel kritisiert: "Der Zustand ist nicht ganz so gut." Neben Kratzern und Blessuren an der Oberfläche aus Fiberglas zeigt der rote Ranger eine schlimme Verletzung am Handgelenk. "Daran muss man nochmal arbeiten und schöner machen", meint Kümmel.
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Ohne Herstellermarkierung kann der Experte den Actionhelden dennoch auf 1999 datieren, zum Start der "Lost Galaxy"-Staffel. Der Wunschpreis liegt jedenfalls bei 700 Euro für den "Kollegen". Kümmel zufolge werden die "sehr hoch angeboten", doch wegen der Beschädigung schätzt er den Wert auch auf 700 Euro. "Perfekt", freut sich der Verkäufer.
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Lichter kann die Freude des Verkäufers nur zu gut nachvollziehen. "Du hättest ihn wohl umgedreht, oder?", fragt Kümmel belustigt. Doch Lichter wäre drastischer vorgegangen: "Ich hätte ihm schon längst den Kopf abgesägt und dann meinen Kopf drauf modelliert", stellt der Moderator klar.
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"Oh mein Gott, ein Power Ranger", ruft David Suppes (4.v.r.) beim Anblick des Power Rangers und meint: "Der Held meiner Kindheit". Benjamin Leo Leo (r.) zuckt irritiert: "Daran merke ich, dass wir doch ein unterschiedliches Alter haben." Denn er kennt die Comic-Verfilmung mit den Actionfiguren nicht ...
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Auch Friedrich Häusser muss gestehen: "Ich kenne den gar nicht." Elke Velten blickt ebenfalls ratlos und meint: "Ich auch nicht." Wolfgang Pauritsch (Bild) macht sich hingegen eher Sorgen um den Schaden am linken Handgelenk: "Oh, der ist gestürzt." Benjamin Leo Leo lacht und nennt die stümperhafte Verarztung "Power Tape für den Power Ranger".
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"Ich habe einen persönlichen Bezug", erklärt Suppes dem Verkäufer-Pärchen, "ich habe das als Kind geguckt und würde mir das gerne in den Laden stellen". Als Erstes bietet aber Pauritsch 200 Euro. "Haben Sie auch einen persönlichen Bezug zu der Figur?", fragt die Verkäuferin. Pauritsch schmunzelt ...
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"Ich verschenke ihn an jemanden aus Wiesbaden", erklärt Pauritsch, und der Raum füllt sich mit schallendem Gelächter. Damit meint er seinen Kollegen Suppes. Leo Leo steigt sogleich mit ein in das Spiel. "Da würde ich mich mit 50 Euro beteiligen". Doch Suppes kontert: "Ich biete selbst 300 Euro." Nur das Paar ist nicht amüsiert.
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"Da geht auf jeden Fall noch mehr", fordert die Verkäuferin. Suppes legt noch 50 Euro drauf, doch die neue Schmerzgrenze liegt jetzt bei 600 Euro. Sein Fan-Herz zuckt noch, und so lautet sein letztes Gebot 500 Euro. Zögerlich erhält er den Zuschlag und der Händler freute sich. Denn Power Ranger wird jetzt "mein neues Trainingsvorbild".
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Als weiteres Objekt der Sendung haben Flora und Katja aus Leverkusen Schilder der deutschen Bundesbahn im Gepäck. Laut Detlev Kümmel handelt es sich um Fabrikschilder von Elektroloks der Firmen Krups, AEG, BBC und Henschel aus den 1960er-Jahren.
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Der Wunschpreis für die Aluschilder liegt bei 80 Euro, "einem Waldi", erklärt die Tochter. Kümmel taxiert aber höher auf 250 Euro. Nach einigen Geboten im Händlerraum zahlt Wolfgang Pauritsch 270 Euro.
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Regina und Wolfgang aus Wiesbaden haben besonderen Männerschmuck dabei, den der Verkäufer in den 1980er-Jahren selbst in Auftrag gegeben hat. Dabei hat er Microchips von Intel auf Krawattennadeln und Manschettenknöpfen in 585er-Gold verarbeiten lassen.
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Der Verkäufer wünscht sich 1.400 Euro. Experte Patrick Lessmann schätzt den Wert auf 1.800 bis 1.900 Euro, denn "das ist super Herrenschmuck für Technikbegeisterte". Der Verkäufer freut sich sehr über die Wertschätzung.
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Im Händlerraum entfacht der aussergewöhnliche Schmuck ein schnelles Duell zwischen Pauritsch und David Suppes. Am Ende erhält Händler David Suppes bei 1.550 Euro den Zuschlag für den Liebhaberschmuck mit Prozessoren: "Das ist Geschichte der Computertechnologie."
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Uschi und Marius aus Schwarzenholz wollen eine Büste aus dem Familienbesitz verkaufen. Laut Bianca Berding lässt sich die Signatur Fanfani nicht eindeutig zuordnen, da es mehrere Künstler mit diesem Namen gibt. Hergestellt haben die Plastik aus gegossenem Marmor und Bronze jedenfalls die Werkstätten Schumacher.
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Gewünscht werden 1.500 bis 2.000 Euro für die Büste um 1900. Doch Expertin Berding schätzt den Wert auf 800 bis 1.000 Euro, denn der Künstler ist nicht eindeutig bekannt. Die Händlerkarte wird dennoch angenommen. "Die ist aber schön", staunt Elke Velten über die Büste. Kaufen tut sie aber Friedrich Häusser für 1.400 Euro.
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Birgit und Bert aus Eschborn haben eine Anhänger-Brosche dabei, die schon seit langem im Familienbesitz ist, aber jetzt nur in der Schublade liegt. Experte Lessmann datiert das Stück mit Altschliff-Diamant, Saphiren und Halbperlen aus 333er-Gold in den Historismus um 1870/80.
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Der Wunschpreis liegt bei 300 bis 400 Euro für die antike Handarbeit aus Frankreich. Experte Lessmann taxiert sogar 600 bis 650 Euro. Händlerin Elke Velten zahlt 450 Euro für das filigran gearbeitete Schmuckstück.