Horst Licher
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Die Freunde Markus (2.v.r.) und Michael (r.) tischen ein ausgefallenes Kaffeeservice auf. Horst Lichter muss ihnen ein Geständnis machen: "Vielleicht ist euch schon aufgefallen ...", fragt er vorsichtig und zeigt auf ein Gefäss. "Hier fehlt was." Was meint er wohl?
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Der Gastgeber fackelt nicht lange. "Ich habe etwas mitgebracht - und das ist hier drin", sagt er und öffnet vorsichtig eine kleine schwarze Box, die verdächtigt scheppert.
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"Das ist ein Puzzle geworden", gibt er den Fauxpas zu und präsentiert einen kleinen, bunten Scherbenhaufen. Auweia.
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"Einem unserer wirklich hervorragenden Mitarbeiter, der gerade weinend in der Ecke sitzt, ist dieses Deckelchen hingefallen", muss Lichter gestehen.
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Und er schiebt direkt wiedergutmachend hinterer: "Das ist natürlich eine Wertminderung, die unsere Versicherung übernehmen wird."
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Markus und Michael tragen es mit Fassung und sind gespannt auf die Expertise von Dr. Friederike Werner.
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Das Porzellan stammt von der bekannten Firma Rosenthal aus der auf 99 Objekte limitierten Kunstreihe und begeistert durch ihre berühmte Form namens "Cupola" (dt. Kuppel). Diese wurde von Mario Bellini 1985 erfunden und erinnert an die Baukunst.
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Künstler des Motivs ist Rainer Fetting, der das Service "Der Pelikan" 1992/1993 geschaffen und signiert hat. Zum Zustand sagt die Expertin: "Bis auf den Deckel ist alles ganz perfekt."
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Der Wunschpreis liegt bei 1.500 Euro. Realistisch liegt der Wert des Services bei nur 600 bis 800 Euro. Ohne den Deckel indes erreicht die Expertise nur 500 bis 700 Euro. "Das ist 'ne ganze Ecke weg von deinem Wunsch", resümiert der Gastgeber. Michael will es dennoch verkaufen.
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"Ist das euch passiert oder vom Haus hier?", will Walter "Waldi" Lehnertz (3.v.l.) direkt wissen, als er den Deckelbruch sieht. Die Antwort beruhigt ihn: "Siehste, bin ich doch nicht der Einzige, der hier was kaputt gemacht hat." Er spielt auf eine "Bares für Rares"-Folge von 2023 an, in der er aus Versehen ein Kunstwerk in der Sendung zerstörte.
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Weil er unbedingt die Kanne haben will und kein anderer so recht Interesse an dem Service zeigt, zahlt Waldi am Ende 200 Euro. "Ich hab' jetzt die schönste Kaffeekanne!"
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Vom Pelikan zum Widder: Auch das nächste Objekt ist tierisch. Das Gold-Collier mitsamt Ohrclips aus Griechenland hat die Verkäuferin mit Sternzeichen Widder einst von ihrem Mann geschenkt bekommen. Das Set könnte ihr 6.800 bis 6.900 Euro in die Kasse spülen.
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Elke Velten und Wolfgang Pauritsch schaukeln sich mit ihren Geboten für den Schmuck aus den 60ern nach oben - an den Goldpreis von 6.150 Euro kommen sie jedoch nicht heran. Also nimmt Katharina (l.) ihren Widder wieder mit.
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Aus einem anderen Land ist auch die märchenhafte Brosche, die die Freundinnen Anja und Maren mitbringen. Die Pelzspange aus dem arabischen Raum wird im Sammlerraum auch "Sindbad" genannt und könnte laut Goldschmied Patrick Lesser 350 bis 400 Euro einbringen.
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Gefertigt wurde der Modeschmuck von Eisenberg Original in der Zeit zwischen 1935 und 1945 - und er gefällt dem Händlerteam sehr. Der Höchstbietende ist Friedrich Häusser mit 300 Euro.
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Märchenhaft geht es weiter: Veräussert werden soll - in allen möglichen Varianten - Schneewittchen mit ihren sieben Zwergen. Noch-Besitzer und ehemaliger Kinoplakat-Designer Siegfried (r.) kann laut Detlev Kümmel mit 600 Euro rechnen für das Konvolut, das zum Jubiläum für den Disney-Film von 1937 in den 80-ern gefertigt wurde. Wer hat die besten Gebote im Land?
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Die Probedrucke und Entwürfe von Kino-Aufstellern sorgen für helle Begeisterung im Händlerraum. Für 710 Euro ziehen die kleinen Zwerge mit ihrem Schneewittchen nun zu Waldi. "Ich bin geplättet - ich hätte nie gedacht, dass das so wertvoll ist", resümiert Siegfried stolz.
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"Gefällt mir richtig gut", sagt Dr. Friederike Werner, als sie das Interieur-Gemälde von Reinhold zu Gesicht bekommt. Das Erbstück aus den 1920er-Jahren hing lange Zeit bei der Urgrosstante und darf nun neue Wände zieren. Die Schätzung beläuft sich auf 800 bis 1.000 Euro. Gewünscht waren nur 200 Euro.
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Das Werk des heute in Vergessenheit geratenen Münchner Malers Walter Püttner schafft es immerhin auf 450 Euro, die Wolfgang Pauritsch (3.v.r.) gerne dafür zahlt.
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Titus (M.) will eine alte, handgeschmiedete Eisentruhe loswerden, an der er sich ständig das Schienbein stösst, wenn er vom Skatabend nach Hause kommt. Detlev Kümmel (r.) weiss, dass es sich hier um einen Gegenstand aus der Zeit um 1700 handelt. Er vermutet, dass 500 Arbeitsstunden nötig waren, um ihn zu fertigen.
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2.500 bis 3.000 Euro sind für die sogenannte Regimentskassette drin. Geht ein Händler da mit? Nicht ganz: Der 35 Kilo schwere Stolperstein wandert nun für 1.600 Euro zu Elke Velten.