Expertise bei Bares für Rares
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Allein vom Anblick des Riesen-Konvuluts ist Horst Lichter in der Mittwochsausgabe der ZDF-Trödelshow "Bares für Rares" erst einmal "geschockt und eingefroren". Und das, obwohl er das "absolute Highlight" der Walt-Disney-Sammlung noch gar nicht gesehen hat. Das wird erst von Sven Deutschmanek entdeckt ...
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"Da ist er", flötet Lichter, als er das Abbild von Walt Disney entdeckt: "Was ist der Mann durchgestartet. Seine Geschichte ist ja auch schon verfilmt worden", erklärt der Moderator. Sven Deutschmanek kann ihm da nur zustimmen und würdigt das Lebenswerk des Trickfilmzeichners und Filmproduzenten: "Mehr geht eigentlich nicht."
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Die Disney-Sammlung mit Broschüren, Programmheften, Postkarten und Büchern stammt von Claudia und Thomas aus Vierkirchen. Ursprünglich hat aber die Mutter des Verkäufers die Objekte von ihrer Brieffreundin aus den USA bekommen. "In den 1950er-Jahren kamen immer Pakete zu Weihnachten aus Amerika mit unter anderem diesem Set", berichtet Thomas.
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"Ein sehr schönes Konvolut", betont Experte Deutschmanek, "das die Eltern sehr wertgeschätzt haben", findet auch Lichter. Denn alles ist in einem sehr guten Zustand - ausser die Zeichnungen aus den Filmen wie "Peter Pan", "Ahörnchen und Behörnchen" sowie "Pinocchio". Die sind laut Expertise in einem relativ schlechten Zustand.
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Denn die Rückseite der Filmbilder ist aufgeklebt worden und hat dadurch Farbe verloren. Doch das tut dem Wert der Sammlung keinen Abbruch. Die Bilder kann man vernachlässigen, denn auf dem Tisch liegen die wahren Highlights, etwa die erste Ausgabe der Disney-News, die zur Eröffnung von Disneyland im Juli 1955 gedruckt worden ist.
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"In diesem guten Zustand ist die Erstausgabe der Disney-News sehr, sehr selten", so der Experte. Aber die Liste der Disney-Höhepunkte der Sammlung ist noch länger. "Das absolute Highlight ist das Buch zu 'Lady and the Tramp', dem 15. Zeichentrickfilm von Disney, der 1955 veröffentlicht wurde", findet Deutschmanek.
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Das Besondere befindet sich aber im Buch. Denn neben einer Briefmarke mit dem Antliz von Walt Disney, befindet sich tatsächlich eine, "man glaubt es kaum", handschriftliche Widmung samt Autogramm von dem Erfinder. "Das ist schon recht selten und wirklich etwas Besonderes", berichtet der Experte und Lichter bekommt wieder grosse Augen.
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Deutschmanek ist besonders von dem schönen Schwung der originalen Handschrift aus den 1950er-Jahren angetan und betont: "Das ist sehr begehrt." Zusammen mit der ersten Disney-News-Ausgabe, einem weiteren Programmheft und Flyer aus den Anfängen von Disneyland, ist das Buch samt Widmung die Hauptattraktion des ganzen Sets.
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Gewünscht werden jedenfalls 900 bis 1.000 Euro. Doch Deutschmanek geht auf 1.500 bis 2.000 Euro. Die Verkäuferin bekommt "Gänsehaut", und Lichter freut sich gleich mit: "Ich würde es euch wirklich gönnen, denn das ist was ganz Tolles." Und im Händlerraum? Da geht die Anerkennung für Walt Disney gleich weiter ...
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"Oh", raunt Christian Vechtel (l.). Als er das Autogramm von Walt Disney erkennt, kann er die Echtheit kaum glauben. Aber nach genauer Untersuchung stellt er fest: "Tatsache, das ist ein originales Autogramm." Den wahren Wert dieses Sets kann aber keiner der Händler einschätzen. Vechtel startet mit gerade mal 180 Euro ...
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Die Gebote dümpeln auch nach dem niedrigen Startgebot weit unter der Expertise, von der sie "noch weit entfernt" sind, bemerkt auch der Verkäufer. "Das ist ein Konvolut, das Disney-Fan-Herzen höher schlagen lässt", betont David Suppes (r.) sein grosses Interesse und bietet schnell 1.000 Euro - ein grosser Sprung von Vechtels 500 Euro.
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Danach werden die Schritte grösser, denn plötzlich startet ein Wettstreit. Im schnellen Wechsel wird sogar die Obergrenze der Schätzung überschritten, als Julian Schmitz-Avila (4.v.l.) auf 2.050 Euro erhöht. Doch letztlich erhält Suppes bei 2.400 Euro den Zuschlag. "Mann, Mann, Mann", meckert Vechtel, aber Suppes ist eben "ein riesen Disney-Fan".
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Als weiteres Objekt der Sendung bringen Kathrin und Brigitte aus Eckersdorf eine Berglandschaft mit, die als Erbstück niemand in der Familie behalten will. Friederike Werner erkennt das Panorama mit der Bergkette um den Königssee in der Nähe von Berchtesgaden.
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Das signierte Bild (1930er- bis 1960er-Jahre) stammt von Erwin Kettemann. Für das Gemälde wünschen sich die Verkäuferinnen 700 bis 1.000 Euro. Die Expertin taxiert das Bild auf 500 bis 700 Euro. Am Ende zahlt Julian Schmitz-Avila 700 Euro für die Gebirgslandschaft.
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Kristin aus Weil der Stadt will einen Ring verkaufen, den ihr Ehemann von seiner Mutter geerbt hat. Keiner in der Familie will den Schmuck haben. Doch Heide Rezepa-Zabel findet den Ring "wirklich ansprechend". Das Design aus den 1940er-Jahren erinnert sie an eine Orchidee.
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Für den Ring aus 585er-Gold mit Rubinen und Brillanten wünscht sich die Verkäuferin 200 Euro. Die Expertin schätzt den Wert aber höher auf 500 bis 600 Euro für die "gelungene Kreation". Die Verkäuferin staunt über die Schätzung und verkauft die Handarbeit für 600 Euro an Elke Velten.
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Kyra und Oliver aus Pforzheim haben ein extravagantes Schmuckstück aus 750er-Gold im Gepäck, das laut Heide Rezepa-Zabel wohl ein Einzelstück eines Goldschmieds ist. "Es handelt sich sogar um ein Meisterstück", liest die Expertin in den mitgelieferten Unterlagen.
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Die Expertin erkennt im Design ein Passionskreuz, das mit Brillanten (0,2 Karat) gefasst ist. Sie datiert das Collier samt eingearbeiteten Kreuz-Anhänger von Goldschmied Stefan Henn in die 1980er-Jahre.
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Der Wunschpreis liegt bei 2.000 bis 2.500 Euro. Expertin Rezepa-Zabel schätzt den Wert auf 3.400 bis 3.500 Euro, denn der Goldwert allein liegt schon knapp über 3.000 Euro. Händler David Suppes zahlt 3.350 Euro für das Schmuckstück mit hohem Wiedererkennungswert und die "erfrischende Kreuz-Interpretation".
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Axel aus Radebeul will zwei Leuchten veräussern, die "nur rumstehen". Sven Deutschmanek nennt die bekannte Firma der Fotoleuchten: K. Weinert aus Berlin. Er datiert die Vintage-Objekte aus Eisenguss in die 1930er-Jahre.
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Für die Leuchten im Industriedesign wünscht sich der Verkäufer 180 bis 200 Euro pro Stück. Auch Deutschmanek taxiert das Pärchen auf insgesamt 300 bis 400 Euro. Nach einem schnellen Bietergefecht zahlt Friedrich Häusser 450 Euro für die Fotoleuchten im "tollen Zustand".