Händler Sarah Schreiber und David Suppes
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"Wow! Mein lieber Scholli", kommentiert Horst Lichter das Mitbringsel in der Donnerstagsfolge von "Bares für Rares". Der Moderator erkennt "verdammt viele Politiker". Eine der Schachfiguren: König Kohl.
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"Das war eine Dekoration im Schaufenster einer grossen Bonner Buchhandlung", erzählt Michael aus Mondorf. Als sich diese davon trennen wollte, ersteigerte der heute 74-Jährige das Set. Entstanden ist es 1988. Damals war Bonn Regierungssitz.
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Nun ist die neue Expertin am Zug: Annika Rassbach. "Ein politisches Duell von Opposition und Koalition, sehr gut zu erkennen an Helmut Kohl, dem König", sagt sie. Die Figuren sind aus Vollguss-Gips und handbemalt, "mit sehr viel Mühe und Detailgetreuheit", so Rassbach.
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Rita Süssmuth sei beispielsweise mit Kindern dargestellt, weil sie damals Familienministerin war. Joschka Fischer ist in seinen berühmten Turnschuhen zu erkennen, die er bei seiner Vereidigung im Wiesbadener Landtag getragen hatte.
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Um welche Figur es sich jeweils nach den Schachregeln handelt, ist laut Annika Rassbach auf der Plinte zu sehen, "in Gold bemalt, damit wir wissen, welche Figur gerade spielt". Sie schwärmt von den "Kleinigkeiten, die durchdacht waren und etwas hermachen".
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Horst Lichter erkundigt sich, ob man eine Rarität vor sich habe. Rassbach bestätigt: Das limitierte Schachfiguren-Set gab es nur 500 Mal. Schön findet die Expertin den Hintergrund, dass die Figuren für die Arbeitsgemeinschaft der Aids-Stiftungen kreiert wurden.
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Der Verkaufswert lag damals bei stolzen 4.750 D-Mark. "Wow!", staunt Horst Lichter. Je 2.000 D-Mark davon flossen direkt in die Arbeitsgemeinschaft, weiss Annika Rassbach. Lichter will wissen, ob das Schachbrett zum Set gehört. Michael verneint.
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Das Brett habe er "extra für heute" anfertigen lassen, damit er die Figuren bei "Bares für Rares" stilgerecht präsentieren kann, erklärt der Verkäufer. Moderator und Expertin sind schwer beeindruckt. "Die Kirsche auf der Sahne" komme erst, verspricht Rassbach. Gemeint ist ein Zertifikat.
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25 Unterschriften sind darin verewigt. Unter anderem vom späteren Kanzler Gerhard Schröder, Norbert Blüm, Heiner Geissler, Oskar Lafontaine, Johannes Rau und Otto Schily. Michaels Preiswunsch: bis zu 400 Euro. Annika Rassbach hält 500 bis 1.000 Euro für denkbar.
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"Alter Schwede! Ich kann kein Schach, aber das sieht gut aus", so die erste Reaktion von Walter Lehnertz. "Ich dachte, dass das Harry Potter wäre", gesteht David Suppes (r.) angesichts einer Figur. "Bei dir ist immer alles Harry Potter", kommentiert Sarah Schreiber.
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Als der Verkäufer erklärt, dass er in Bonn geboren ist, freut sich Elke Velten. Sie lebt in Bonn und hat dort ein Geschäft. Ein Umstand, der in den Verhandlungen noch eine Rolle spielen wird.
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"Die ganzen Namen kenne ich noch aus meiner Kindheit", erklärt David Suppes. Er tippt auf die 1990er-Jahre. Ganz knapp daneben. Michael korrigiert, dass das Set aus dem Jahr 1988 stammt.
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Die Händler sind neugierig, was Michael seinerzeit bei der Versteigerung bezahlt hat. "Das darf ich nicht laut sagen, ich tue es trotzdem", kündigt er an. Er habe die Figuren für 1.000 D-Mark erstanden.
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Der Verkäufer erwähnt auch, dass das Set ursprünglich für 4.750 Euro angeboten wurde. Das beeindruckt die Händler. Wolfgang Pauritsch startet mit 200 Euro und liefert sich ein Duell in 50er-Schritten mit Walter Lehnertz. "Du brauchst Platz dafür", sinniert Suppes.
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500 Euro wirft Elke Velten in den Raum. "Oh! Elke!", staunt Lehnertz. Im Duell gegen ihn bietet Velten bald 570. "Du willst das unbedingt bei dir im Laden stehen haben", erkennt Lehnertz. Er wolle sich nicht mit ihr zanken, erklärt der Händler, bietet aber 600.
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Am Ende zahlt Velten 650 Euro. "Die zwei Bonner machen das unter sich aus", erklärt Lehnertz, "deshalb habe ich mich rausgehalten". Alle sind sich einig: In Bonn wird diese Deko im Schaufenster zum garantierten Hingucker. "Jeder kennt die Vögel", ist Lehnertz sicher.
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Ein kurios anmutendes Gerät aus Buchenholz stammt aus dem Jahr 1893. Ludwig hat es vor dem Sperrmüll gerettet. Er fragt sich: Freut sich heutzutage noch jemand über so etwas? Die neue "Bares für Rares"-Expertin auf alle Fälle. Sie erkennt eine "Flachsbreche".
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Sie "wurde benutzt, um Leinen herzustellen - Kleidung, Tischdecken, Bettlaken", weiss die Expertin. 100 Euro wünscht sich der 78-jährige Verkäufer. Rassbach betont den "historischen Wert" und empfiehlt bis zu 150. David Suppes kauft die rare Antiquität für 120 Euro.
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Eine Schale aus Sterling Silber hat das Ehepaar Hans-Rainer und Anneli bereits vor über 60 Jahren auf dem Silbermarkt in London gekauft. Der Wunschpreis liegt bei 100 Euro. Wendela Horz stimmt zu, hält aber auch 150 für denkbar.
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Rätselraten im Händlerraum: Ist das eine Seifenschale? Ein Aschenbecher? Die Verkäufer helfen gern: Vielseitig verwendbar sei ihr Mitbringsel, beispielsweise für Bonbons oder als Butterschale. Walter Lehnertz ist das Objekt 150 Euro wert.
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Manuela und ihre Tochter Myriam veräussern ein Weissgold-Armband mit Diamanten. "Wenn dir dein Leben nicht gefällt, streu Glitzer drüber", kommentiert Wendela Horz das Funkeln. Wunschpreis der Damen: 2.000 Euro. Schätzpreis: bis zu 3.800. Elke Velten bezahlt 3.400 Euro.