Jan Cizek, Christian Vechtel, Wolfgang Pauritsch
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Der Wert seines Mitbringsels ist Robert aus Barsinghausen bei Hannover ein Rätsel. "Ich habe im Internet alles Mögliche gefunden, von 90 bis 1.000 Euro", verrät er. Experte Detlev Kümmel begutachtet den Schaukelstuhl aus der Nähe.
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Horst Lichter will wissen, woher der 43-Jährige das Wackelmöbel hat. Robert erklärt, dass er ein Haus mitsamt Inventar gekauft hat. "Das Problem mit drei Kindern" sei: "Das wäre die perfekte Spielwiese, aber dem würde der Stuhl nicht standhalten."
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"Dafür ist der Schaukelstuhl zu schade", findet Robert. "Müsste schwedisch oder aus Norwegen sein oder so", vermutet der Moderator. Gut, dass ihm ein Experte zur Seite steht. Detlev Kümmel hat eine Überraschung parat, was die Herkunft des mobilen Sitzmöbels angeht.
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"Man denkt bei solchen leichtgebauten, ergonomisch geformten Möbeln schnell an skandinavisches Design", stimmt Detlev Kümmel dem Moderator zunächst zu. Dann die Überraschung: "In diesem Fall sind wir aber in Dresden."
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"Ach, hör auf! Da wäre ich jetzt nicht draufgekommen", gibt Horst Lichter zu. Entworfen hat den Stuhl 1959 der Designer Ferds Wolberts. Gebaut wurde das Modell bis 1965, so Detlev Kümmel.
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Kümmel attestiert dem Designerstück eine schlichte Grundform. Zum Einsatz kamen auch lediglich zwei Materialien: massives Buchenholz und die Rücken- und Sitzlehne aus Peddigrohr, so der Experte.
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"Peddigrohr?", wiederholt Lichter. Das Fragezeichen in seinem Kopf kann man hören. Auch hierzu weiss sein Experte natürlich Rat.
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"Das ist ein Schilf", erklärt Kümmel. "Ein Material, das in der Regel sehr brüchig ist, aber der Zustand ist hier noch exzellent." Lichter sinniert: "Wenn man sieht, wie das in Handarbeit geflochten ist - es ist schon spannend, dass so etwas nicht zerstört wurde."
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Lichter fragt, ob man noch etwas tun müsse. "Du würdest da schleifen und drüber lackieren, ich würde ihn lassen wie er ist", erwidert Kümmel und schwärmt von der "schönen Patina". Der Experte bestätigt den Wunschpreis von 250 Euro und kann sich auch 300 vorstellen.
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Jan Cizek vermutet eine dänische Produktion, während Wolfgang Pauritsch die Flechttechnik "sensationell" findet. Christian Vechtel will probeliegen und lässt sich von Cizek anschubsen. Vechtel träumt sich eine Veranda, ein Bier und einen Cobwoy-Hut dazu.
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"Sie haben einen witzigen Schaukelstuhl mitgebracht", begrüsst Jan Cizek den Verkäufer. Er staunt, als Robert durchblicken lässt, dass das Objekt nicht aus Dänemark, sondern aus Dresden stammt.
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Cizekt freut sich, dass der Stuhl keine Beschädigungen hat, "weil sowas lässt sich schwer reparieren". Suppes bohrt nach und Robert bestätigt den laut Expertise "exzellenten Zustand".
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"Was man sieht, ist nur normale Patina, die über die Jahre gekommen ist", erklärt Robert. Er zitiert Kümmels Empfehlung: "lieber nicht streichen". Pauritsch kalauert: "Aber streicheln darf man ihn." Susanne Steiger fügt an: "Und schaukeln."
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Wolfgang Pauritsch startet mit 100 Euro. Es kommt zum Duell mit Jan Cizek. Als dieser 200 Euro bietet, steht David Suppes mitten in den Verhandlungen auf, um die Bequemlichkeit live zu testen. "Ganz langsam reinsetzen", bittet Cizek den Kollegen.
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"Also hält er auch Schwergewicht aus", kommentiert Sitzriese David Suppes. "Du bist doch kein Schwergewicht", sagt Wolfgang Pauritsch. Weniger nett ist der Rivale Christian Vechtel ...
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"Die zehn Kilo, die du mehr hast", sagt er augenzwinkernd. Cizek doziert: "Man darf nicht unterschätzen: Die Menschen in den 50er, 60er Jahren waren wirklich kleiner und leichter als wir." Suppes will davon nichts wissen und konzentriert sich aufs Wesentliche.
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"Der ist deutlich gemütlicher, als er aussieht, da möchte man eigentlich gleich drin sitzen bleiben", verrät Suppes. Dennoch setzt er sich wieder an den Bietertisch. Am Ende verliert er das Duell gegen Jan Cizek. Letzterer ersteht den Stuhl zum Schaukeln für 300 Euro.
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"Menschenskinder, wat ein Kirchengebäude!", kommentiert Horst Lichter das Ölgemälde, welches Inge und ihr Sohn Steffen mitgebracht haben. Lichter lobt, was Inge alles über ihr Mitbringsel sagen kann. "Du weisst aber, dass das von Ernst Kolbe ist?", fragt sie den Moderator.
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"Woher soll ich das wissen?", fragt dieser zurück. Mehr über Maler und Motiv weiss Colmar Schulte-Goltz. Abgebildet ist die Marienkirche Lübeck. Der Experte taxiert auf bis zu 1.400 Euro. Inge hüpft fast vor Freude. Im Händlerraum bezahlt David Suppes 920 Euro.
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"Ich möchte das Silbertablett verkaufen, weil mich keiner damit bedient", scherzt Silke, die gemeinsam mit ihrem Mann aus Rosenheim angereist ist. Für die 833er-Silber-Handarbeit aus den Niederlanden erhoffen sie sich 1.500 Euro. Wendela Horz taxiert auf bis zu 1.800.
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1917 wurde das gute Stück kreiert. Wolfgang Pauritsch wird neuer Besitzer. 1.600 Euro ist ihm das Tablett wert. Der Händler ist überzeugt: "Wenn das aufpoliert ist, sieht das aus wie aus dem Schaufenster."