Expertin Annika Rassbach
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Annika Rassbach ist in der Montagsausgabe nicht das erste Mal in der ZDF-Trödelshow "Bares für Rares". Anscheinend hat sie vor einiger Zeit als Verkäuferin einen bleibenden Eindruck hinterlassen. Heute steht sie als Expertin neben Horst Lichter hinterm Pult. Nur spielt das Objekt nicht so recht mit, denn: "Leider fährt die Bahn heute nicht."
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Lichter erinnert sich "noch ganz genau" daran, wie Annika Rassbach erstmals als Verkäuferin in der Sendung gewesen ist. Jetzt steht sie auf der anderen Seite des Pults. "Und, bist du aufgeregt?", fragt er neugierig. "Ein wenig", nickt Rassbach. "Das musst du gar nicht sein", so Lichter, denn die neue Expertin "weiss so unglaublich viel".
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Ihr Fachgebiet: Retro- und Vintage-Objekte, und das kann sie mit der Schuco-Bahn von Christine und Otmar aus Randersacker zeigen. Das seltene Spielzeug kennt selbst Lichter nicht: "War wohl kein Verkaufsschlager?" Rassbach weiss, "die Bahn ist nicht so lange hergestellt worden, nämlich nur acht Jahre zwischen 1961 und 1969".
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Der Verkäufer hat die Bahn vor 60 Jahren zu Weihnachten bekommen. "Oh, aus erster Hand", freut sich die Expertin, die vor allem auch die Geschichte um die sogenannte Alwegbahn aus lithografiertem Weissblech genau kennt. Damals hat der schwedische Entwickler Axel Lennart Wenner-Gren die Bahn als "Transportmittel der Zukunft" vermarktet.
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"Ganz grossartig ist die Verbindung dieser Bahn zwischen Disneyland und Köln", erklärt Rassbach: "Hier sehen wir ein Stück Kölner Stadtgeschichte." Lichter reisst die Augen auf: "Ach, hör auf!" Der Entwickler hat im Jahr 1958 eine Teststrecke für die neue Bahn in Köln bauen lassen. Doch die moderne Bahn ist bei den Kölnern gar nicht gut angekommen.
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Zur gleichen Zeit hat Walt Disney eine Europareise gestartet, die ihn auch nach Köln und zur Einschienenbahn geführt hat. "Er hat sich so dermassen in die Bahn verliebt", so die Expertin, dass er die Alwegbahn in Disneyland realisiert hat. "Walt Disney war seiner Zeit immer ein bisschen voraus", erklärt Rassbach seine Vision.
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"Ich will sie fahren sehen", bettelt Lichter, doch Expertin Rassbach muss ihn enttäuschen: "Leider fährt die Bahn heute nicht." Grund dafür sind die Schienen, die schon einige Jahre auf dem Buckel haben und wohl rostig sind. "Aber da ist noch Leben drin", beteuert die Expertin, denn beim Einschalten der Alweg-Monorail hat sie ein Licht gesehen.
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Der Wunschpreis liegt bei 50 Euro. Rassbach schätzt höher auf 100 bis 150 Euro. Und das, obwohl der Verkäufer den Transformator wieder mitnehmen will - für seine Eisenbahn zu Hause. Lichter überreicht die Händlerkarte dennoch und meint zu Rassbachs "sensationeller" Premiere: "Das war spitze!"
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Nicht ganz so spitze findet Händlerin Elisabeth Nüdling, dass die Bahn gar nicht funktioniert und auch der Trafo nicht Teil des Sets ist. "Den nehmen Sie wieder mit?", staunt sie. Wolfgang Pauritsch (r.) ist noch zu Scherzen aufgelegt und meint: "Aber schön, dass wir ihn sehen durften." Er startet mit 100 Euro.
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Anaisio Guedes (r.) bietet 120 Euro und Roman Runkel weiter auf 150 Euro. "Für eine Bahn, die nicht fährt?", wundert sich Benjamin Leo Leo. "Und ich brauche noch einen Trafo", zählt der Händler alle Minuspunkte der Disneyland-Monorail auf. Danach hat keiner mehr aus der Runde Lust, weiter auf die Monorail zu bieten.
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Doch Runkels Gebot von 150 Euro ist die Grenze der Expertise, und der Verkäufer ist damit zufrieden. Pauritsch ist zudem optimistisch, was den Zustand der Bahn angeht: "Du bekommst sie zum Laufen, Roman." Benjamin Leo Leo ist da immer noch anderer Meinung: "Bis Weihnachten schaffst du's - ich sage aber nicht, welches Jahr ..."
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Als weiteres Objekt der Sendung bringt Dorothea aus Memmingen einen Ring mit, den sie zur Geburt ihrer Tochter geschenkt bekommen hat. Wendela Horz datiert den skulpturalen Schmuck in die 1970er-Jahre. Der Ring aus 750er-Gold mit Diamant stammt laut Gravur von der Werkstatt Goldbaur in Bad Wörishofen.
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Der Wunschpreis beläuft sich auf 1.200 Euro. Der Materialwert liegt bei 1.050 Euro, aber mit dem interessanten Design des Rings schätzt die Expertin insgesamt auf 1.400 Euro. Elisabeth Nüdling beschreibt den Ring als "Feuerwerk" und zahlt letztlich 1.200 Euro.
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Christine und Peter aus Biberach an der Riss wollen ein Service aus 925er-Sterlingsilber im Auftrag einer guten Freundin verkaufen. Laut Colmar Schulte-Goltz zeigen die Stücke den Modern Style, der seit den 1880er-Jahren in England zur Geltung kam.
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Das dreiteilige Set für Kaffee stammt laut Punzierung von 1920 (Pearce & Sons, London), der Entwurf von 1908. Gewünscht werden 900 Euro. Der Experte schätzt den Wert auf 1.200 bis 1.500 Euro. Am Ende zahlt Roman Runkel 1.350 Euro für die "Tischkultur".
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Ulrike aus Goslar hat ein Armband aus 750er-Gold mit vier kleinen Diamanten dabei, das textil wirkt, "wie ein grob geflochtener Stoff", meint Wendela Horz. Sie verortet das Stück in den 1960er Jahren. Dafür spricht das aussergewöhnliche Design.
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Der Wunschpreis liegt bei 3.000 Euro. Doch allein der Goldwert beträgt 3.070 Euro. Expertin Horz schätzt den Wert des Schmucks - den sie trotz der vielen Punzen leider nicht verorten kann - insgesamt auf 3.400 Euro.
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Auch im Händlerraum kommt das gewebte Design sehr gut an. "Oh, wie schön", strahlt Elisabeth Nüdling, denn das Stück "ist ja ganz raffiniert gearbeitet". Am Ende zahlt die Händlerin 3.350 Euro für das "wunderschöne Stück".
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Vanessa und Iris aus Gelsenkirchen haben ein Erbstück dabei, das laut Colmar Schulte-Goltz Kronenkraniche darstellt. Der deutsche Porzellanbildner Fritz Heidenreich hat die Tiere in den 1930er/40er-Jahren für Rosenthal entworfen.
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Gefertigt wurde die Figurengruppe laut Markierung aber erst ab 1957. Die Verkäuferin wünscht sich 200 Euro für die Kraniche. Der Experte schätzt 150 bis 170 Euro, denn "der Zustand, der ist nicht perfekt". Die Händlerkarte wird dennoch angenommen.
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Zum Glück, denn alle im Händlerraum haben Interesse an den Kranichen. Mit etwas Verhandlungsgeschick der Verkäuferin überschreiten die Gebote sogar die Expertisengrenze. Am Ende zahlt Benjamin Leo Leo 300 Euro.