Händlerraum
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In der Montagsausgabe der ZDF-Trödelshow "Bares für Rares" sorgt ein Löffel-Set nicht nur für staunende Augen am Expertinnen-Tisch, sondern auch für einen Showdown im Händlerraum, den Horst Lichter kaum glauben kann. Doch der Verkäufer verzichtet tatsächlich auf das Höchstgebot und gibt sein Besteck nur "in gute Hände" ab.
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Verkäufer Tobias aus Donauwörth hat die zwölf Löffel beim Entrümpeln der Wohnung seiner Grosseltern entdeckt und weiss nicht, "wer die Löffel gefertigt hat und für was sie genutzt wurden." Heide Rezepa-Zabel beschreibt die Silberlöffel als "wunderschönen Schmuck für die Tafel", die sich aber auch "in der Vitrine" sehen lassen können.
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Denn die Objekte sind laut Expertise einzigartig und "von einem bekannten Juwelier" gefertigt. "Alphonse Debain aus Paris ist wirklich ein toller Name", flötet Rezepa-Zabel. Allein die "Darlegung der Löffel auf smaragdgrünem Plüsch" zaubert der Expertin ein Lächeln auf das Gesicht: "Sehr exklusiv."
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"Das ist ein Objekt der Tugend, der Begierde, um die Eleganz und den Luxus der Zeit zu zeigen", erklärt die Expertin den Prunk. Das besondere Set ist vor allem von Damen zum Tee genutzt worden, um über die damaligen Themen der Belle Époque, "der Zeit des wirtschaftlichen Aufschwungs und der kulturellen Erneuerung" zu reden.
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Um 1900 sind auch Themen der Gleichberechtigung wie Frauenrechte wichtig geworden, die ebenfalls bei der Teestunde debattiert worden sind. Die Löffel zeigen dabei Jugendstilelemente wie fliessende Linien sowie historisierende Ornamente wie Voluten und Akanthusse. "Der Geist des Neuen zeigt sich aber in den Laffen", so Rezepa-Zabel.
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Denn die Laffen sind "hervorragend kunstvoll mit Schmetterlingen handgraviert", umschreibt die Expertin. Sie betont die filigranen, leichten Flügel der vielfältigen Insekten, die durch die Kunst der Gravur betont werden. "Das ist alles Handarbeit?", staunt auch Lichter über die Löffel aus 950er teilvergoldetem Silber.
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Für die detaillierte Darstellung der Falter hat sich der Silberschmied von dem berühmten Mappenwerk ("L'Animal dans la Decoration",1897) des französischen Künstlers Maurice Pillard Verneuil inspirieren lassen. Auch die japanische Farbholz-Schnittkunst zeigt sich in den Gravuren. "Irre", bekennt Lichter.
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Für das Set wünscht sich der Verkäufer 300 bis 350 Euro. Doch die Expertin geht höher und schätzt den Wert auf 500 bis 600 Euro. "Wow, ich bin begeistert", freut sich Tobias. "Auch wenn ich nicht zum Löffel-Liebhaber werde, so schön gravierte Löffel habe ich noch nie gesehen", würdigt auch Lichter nochmal.
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Auch im Händlerraum sorgt vor allem die Qualität der Schmucklöffel für reges Interesse. "Die sind sehr aufwendig graviert", staunt Jan Cizek (5.v.l.) und meint: "Selbst die Schmetterlinge sind vergoldet." "Und sie kommen aus Paris", säuselt Susanne Steiger begeistert: "Wunderschön."
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Die Händlerin startet den Bieterreigen mit 240 Euro. Nach Geboten ihrer Händlerkollegen erhöht sie auch auf 400 Euro. "Die sind gut für Kaviar", findet Steiger, wird aber sofort von Daniel Meyer (r.) korrigiert: "Das macht man nicht, denn Silber mit Kaviar schmeckt nicht." Danach bietet Meyer 420 Euro.
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"Würden Sie Ihre Löffel für 420 Euro schon abgeben?", fragt die Händlerin den Verkäufer. "Die Expertise lag etwas höher", erklärt er schüchtern und Steiger erhöht auf 430 Euro. "Sehr gerne machen wir das", erteilt der Verkäufer den Zuschlag. Doch da will Meyer noch ein Wörtchen mitreden: "Und meine 440 Euro wollen Sie nicht?"
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"Du bist jetzt übergangen", zeigt Roman Runkel seine Schadenfreude. "Ich werde nicht übergangen, denn ich gebe mehr", kontert Meyer. Doch der Verkäufer hat einen eigenen Plan und wendet sich direkt an Händlerin Steiger: "Wir machen 430 Euro, ich habe es jetzt versprochen." Meyer senkt den Kopf ...
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"Dann musst du jetzt den Löffel abgeben", raunt Jan Cizek noch höhnisch, und der Verkäufer gibt Steiger mit folgenden Worten die Löffel: "Sie sind jetzt in guten Händen". Dafür erhöht Steiger den Preis sogar auf 450 Euro. Denn sie findet das Löffelset "einfach wunderschön", erzählt die Siegerin auch Horst Lichter nach der Sendung.
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Als weiteres Objekt der Sendung bringen Carla und Frieder aus Baden-Württemberg eine Schneeeule aus Porzellan, die Expertin Bianca Berding an Hedwig aus der Romanreihe Harry Potter erinnert. Das Tier ist aber in den 1910er-Jahren von Peter Herold für Royal Copenhagen entworfen und zwischen 1979 und 1982 produziert worden.
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Der Wunschpreis liegt bei 500 Euro. Auch die Expertin taxiert den Wert auf 350 bis 500 Euro, denn "das Tier ist in einem tadellosen Zustand und von einer renommierten Manufaktur". Am Ende zahlt Händler Jan Cizek 400 Euro.
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Birgit und Hans-Ulrich aus Harsum wollen ein Werbeschild aus Glas verkaufen, das mittlerweile in ihrer Wohnung "nur Platz wegnimmt". Detlev Kümmel datiert das Schild der Firma Otto Perutz (1880 gegründet) anhand der Gestaltungselemente in die 1930er-Jahre.
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Der Verkäufer wünscht sich 100 Euro. Experte Kümmel schätzt aber 500 bis 600 Euro für die alte Werbung. Auch im Händlerraum kommt die "schöne Hinterglas-Werbung" sehr gut an. Und so zahlt Roman Runkel 510 Euro.
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"Echt cool", findet Horst Lichter die Hängeleuchte von Verena und Bernhard aus Schorndorf. Beim Design erkennt man sofort die Zeit, denn die Lampe sei "typisch 70er", erklärt Detlev Kümmel. Entworfen hat das Objekt mit Muranoglas der italienische Künstler Toni Zuccheri für VeArt.
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Gewünscht werden 1.000 Euro. Doch Kümmel schätzt 600 bis 700 Euro. Die Händlerkarte wird dennoch angenommen. Nach einem Duell zwischen Jan Cizek und Jos van Katwijk erhält Cizek bei 710 Euro den Zuschlag: "Eine verrückte Lampe für einen verrückten Händler."
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Milla aus Willingen möchte ein Erbstück ihrer Grossmutter zu Barem machen, um als frisch gebackene Abiturientin mit dem Erlös durch Europa zu reisen. Heide Rezepa-Zabel datiert den Ring aus 750er-Gold mit Turmalin und einem ausgefallenen Design in die 1980er-Jahre.
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Der Wunschpreis der Verkäuferin liegt bei 700 Euro. Der Schätzpreis von Rezepa-Zabel liegt sogar bei 800 bis 900 Euro. Letztlich zahlt Susanne Steiger 900 Euro für die Handarbeit, denn "der Ring ist wirklich toll".