Händlerraum
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Vier Herren und ein alter Tampon-Automat - die Szenerie lässt die "Bares für Rares"-Zuschauerin schmunzeln. Ist das Objekt nur was für Frauen? Wer wird am Ende in Besitz des Hygieneartikelspenders kommen?
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Gisbert (l.) und Daniel sind keine Automaten-Sammler. Woher haben Vater und Sohn das gute Stück denn dann?
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"Er sollte in meiner Firma weggeschmissen werden", erzählt Gisbert. Also fragte er, ob er ihn haben dürfe. Was ihn an dem Tampon-Automaten faszinierte? "Er ist genauso alt wie ich."
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Tatsächlich beweist das angebrachte Schild, dass das Gerät das Baujahr 1956 hat und von der Telefonbau und Normalzeit GmbH in Frankfurt am Main gefertigt wurde.
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Detlev Kümmel (r.) weiss Genaueres dazu: zum Beispiel, dass o.B. für "ohne Binde" steht. Auch die Geschichte hinter den Tampons kennt der Experte.
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1947 hat der Wuppertaler Unternehmer Dr. Carl Hahn in Amerika zufällig Tampons entdeckt und festgestellt, dass es diese Hygieneartikel für Damen in Deutschland noch nicht gab. Bis dato waren für die Monatshygiene ausschliesslich dicke Binden erhältlich. Und so entwickelte er o.B.-Tampons.
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Auch Automaten waren in den 50er-Jahren in. Es entstand der Einschacht-Automat für o.B.-Hygiene-Artikel, die 1 DM kosteten. Da explizit auch das Wort West-Mark dort zu lesen ist, lässt dies darauf schliessen, dass der Spender ursprünglich im Berliner Raum hing.
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Ein spannendes Objekt - vor allem für Sammler: Der voll funktionsfähige Tampon-Automat ist laut Kümmel vermutlich selten. Denn bis 1967 galten o.B.s als pharmazeutisches Produkt. Sie wurden also eher im Fachhandel oder Apotheken verkauft.
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Ob der Waldi-mässige Wunschpreis von 80 Euro dem Schätzwert entspricht? "Das wäre etwas zu wenig", ist der Experte sicher. "Gehen Sie mal von 280 bis 350 Euro aus."
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"Ach wie schön, das ist ja praktisch", entfährt es Lisa Nüdling im Händlerraum, als sie die Decke lüftet. Wird der weit über 100 Jahre alte Warenautomat bei einer der Damen punkten?
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"Waldi, das ist eigentlich deine Ware", sagt Fabian Kahl (r.), und recht hat er: Rund 40 Automaten hat der Händler aus der Eifel (3.v.l.) in seiner Trödelhalle. Wenn das mal nicht beste Voraussetzungen für einen Kauf sind.
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Immerhin bringt Gisbert Walter Lehnertz mit Verhandlungsgeschick auf 200 Euro. "Du nimmst es aber von den Lebendigen", jammert der Händler. "Von den anderen krieg' ich nichts mehr", kontert der Verkäufer keck - und freut sich über den Deal.
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Eine neue Garage sucht Sammler Frank für seinen kleinen Flitzer im Originalkarton. Der Mini-Opel Olympia Rekord aus der Manufaktur Karl Arnold aus der Mitte der 50er-Jahre ist laut Experte Detlev Kümmel 400 bis 450 Euro wert.
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"Von Sammlern was zu kaufen, ist immer schwer", muss Fabian Kahl (r.) feststellen. Das Blechspielzeug mit Handkurbelantrieb "made in Western Germany" beschleunigt am Ende auf 350 Euro, die sich Kahl und Daniel Meyer (3.v.r.) teilen - keiner konnte im "Schere, Stein, Papier"-Spiel gewinnen. "Unser erstes gemeinsames Auto - wie romantisch!"
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Wohlbehütet und geschätzt hing das Gemälde (1940) mit Originalrahmen des Dänen Carl Fischer jahrzehntelang in Toms (r.) Büro. Nun darf es andere erfreuen. Sind 1.000 Euro dafür drin? Der Kunsthistoriker Colmar Schulte-Goltz kommt bei seiner Bewertung sogar auf 1.700 bis 1.900 Euro.
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Für 1.000 Euro bekommt Daniel Meyer den Zuschlag für das Öl-auf-Leinwand-Werk, auf dem die Frau des Künstlers von der Rückseite zu bewundern ist.
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Zum Verkauf steht auch ein opulenter Rosendiamant-Ring, der nicht wie erhofft aus dem 18. Jahrhundert stammt, sondern erst nach den 1950er-Jahren entstand. Trotzdem kann er 700 bis 800 Euro einbringen.
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"Der ist wirklich alt", strahlt Susanne Steiger. Auch Daniel Mayer glaubt fest daran, "dass das Erscheinungsbild, so wie es ist, aus dem späten 18. Jahrhundert kommt".
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Für 850 Euro ist Lisa Nüdling die neue Besitzerin des Schmuckstücks.
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Die Noch-Besitzerin Ulrike hat keine Lust mehr, die Bronzestatuette aus Frankreich immer abstauben zu müssen. Es wird Zeit für einen Umzug: Möchte jemand aus dem Händlerteam das Kunstwerk für 1.900 bis 2.400 Euro erstehen?
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Das Werk "Marguerite" des Künstlers Eugène-Antoine Aizelin stammt aus den Jahren zwischen 1860 und 1875 und präsentiert sich laut Expertise in einem "musealen Zustand". Mehr als 1.500 Euro erreichen die Gebote allerdings nicht. Schweren Herzens verkauft Ulrike an Fabian Kahl.