Gleich zwei der Bauern starten in der jüngsten Folge von "Bauer, ledig, sucht..." einen zweiten Anlauf auf das grosse Liebesglück. Nebenbei lernen wir, dass Steine, Hüte und Kühe Menschen zusammenbringen, Zwiebeln dagegen für Ernüchterung sorgen.

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Nicht nur für die Liebe gibt es zweite Chancen, sondern auch für Auftritte in Reality-TV-Serien: Vergangene Woche schickte der junge Hans seine frisch angereiste Berlinerin Sylwia nach nur wenigen Stunden wieder nach Hause. Er bleibt der Sendung dennoch erhalten: Heute trifft nämlich Julia ein - seine zweite Wahl -, die ebenso aus Deutschland kommt und deswegen beinahe alle Vokale so ausspricht, wie man sie schreibt.

Der steinige Pfad der Liebe

Im Zuge der Völkerverständigung nimmt Hans die Austauschfrau mit zu einem schwergewichtigen Freizeit-Happening: Beim Steinewerfen kann er zeigen, dass er ein ganzer Mann ist. Schade natürlich, dass er das 83-Kilo-Modell nicht heben kann und deswegen zur 25-Kilo-Leichtgewichtsversion greifen muss – aber immerhin tönt dazu die Ouvertüre aus "Also sprach Zarathustra" und anschliessend das Thema von "Rocky", um den Sportsgeist zu unterstreichen. Viel aufregender wird das Herumstehen auf der Wiese mit herumkullernden Felsbrocken dadurch nicht, aber vielleicht kriegt Hans ja zu Weihnachten einen Fernseher oder ein Mühlebrett geschenkt, um sein Freizeitangebot auszubauen.

Auch die Freunde von Hans tauchen wieder auf – die haben in der vergangenen Folge der armen Sylwia ja mindestens sechs kalte Schultern gezeigt und so am potentiellen Liebesglück gesägt. Bei Julia geben sie sich weitaus herzlicher und bewegen die Mundwinkel auch schon mal nach oben. Es sieht also ganz danach aus, als würde Hans seine Zweitbesetzung zumindest noch bis zur nächsten Folge am Hof lassen.

Hut auf für die Liebe

Unerwarteter kommt der zweite Anlauf für Bauer Anton: Der hatte sich am Anfang der Staffel ja mit seiner Iris gut verstanden, aber die gute Frau hatte vom Hofleben wohl schnell genug und schickte ihm wortlos die Hausschlüssel zurück. Zum Glück gibt es ja für jeden Topf den passenden Campingkocher, weshalb der stramme Cowboy heute Überraschungsbesuch von Cowgirl Nicole kriegt, die ihn unbedingt kennenlernen will.

Schon rein optisch passen die beiden dank ihrer Cattlemen-Hüte prima zusammen, aber Nicole teilt offenbar auch Antons spirituelle Interessen: Beim Waldspaziergang sehen sich beide zu harmonischen Slidegitarren einen keltischen Baumkreis an, und sie schenkt ihm einen Schmuckstein. Zum Glück wirft er den - anders als Hans - nicht durch die Gegend.

Liebe geht auf jede Kuhhaut

Handfester geht es beim ersten Treffen von Bienenzüchter Paul und seiner eben angereisten Nuria zu: Paul hat als Willkommengruss extra ein Pappschild aufgestellt und Blumen an die Stalltür genagelt. Womöglich kocht der hemmungslose Romantiker in der nächsten Folge noch extra eine Tütensuppe für sie! Vorerst darf Nuria aber gleich mal beim Melken der Kühe helfen. Während Paul liebevoll die Melkschläuche an den Zitzen befestigt, erklärt Nuria im Interview, dass sie ganz beeindruckt ist, wie zärtlich Paul mit den Tieren umgeht - und glaubt, dass er ebenso zärtlich mit Frauen umgehen wird. Wer seine romantische Ader demonstrieren will, sollte also eventuell über die Anschaffung einer Melkmaschine nachdenken.

Behutsam geht auch der junge Thomas mit seiner hochschwangeren Armanda um: Sie würde ja gerne hier und da mit anpacken, aber er will sie schonen. Immerhin darf sie helfen, während Thomas Schildchen an den Ohren junger Kälber befestigt, und das nutzt der Erzähler prompt, idyllische Familienbilder von Mann, Frau, Kind und Kuh heraufzubeschwören. Harmonie herrscht auch bei Willi und Rita, die sich nur beim Tannenschneiden ein wenig gutmütig kabbeln, aber anschliessend ganz einträchtig in einer Hütte übernachten.

Nur bei Jakob und Irene macht sich Enttäuschung breit: Beim Zwiebelschälen gesteht sie ihm, dass sie ihn nur als guten Freund ansieht. So reist sie ab, ohne all die grossen Veränderungen vorzunehmen, von denen sie letzte Woche noch gesprochen hat, und lässt ihn mit einem kleinen Bauernblues zurück.

Tapfer lächelt Jakob noch beim Abschied. Ihm bleiben ja die Zwiebeln. So ist es im Leben: An manchen Tagen verliert man, und an anderen Tagen gewinnen die anderen. Und die sehen wir nächsten Donnerstag in der vorerst vorletzten Folge von "Bauer, ledig, sucht...".

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