Ein Typ wie Kasimir hat "Bauer, ledig, sucht ..." gefehlt: Der mit Abstand skurrilste Charakter der gesamten Staffel macht alles anders als die anderen. Sehr, sehr anders.
Verehrte Leser, lassen Sie uns Ihnen Kasimir vorstellen. Kasimir ist 43 Jahre alt, lebt in Liechtenstein und ist Truthahn-Bauer. Und ein ganz besonderer Mensch. Der Neuankömmling bei "Bauer, ledig, sucht ..." fiel schon an der Stubete durch seine extrovertierte und schräge Art auf.
Von der hat Kasimir nichts verloren. Das beweist er gleich in den ersten Minuten der aktuellen Folge "Bauer, ledig, sucht ..." - beim Shoppen mit seiner Mutter. Geshoppt wird übrigens nicht für ihn, sondern für die Hofdame, denn er mag es, "wenn eine Frau gut gekleidet ist". Kasimir braucht dabei keinen Ratschlag, denn er trifft zu "100 Prozent die richtige Entscheidung, meistens".
Auch auf die Hilfe der Verkäuferin ist Kasimir nicht angewiesen, denn er attestiert sich selbst "einen super Geschmack". Als seine Mutter versucht, ihm bei der Kleiderauswahl zu helfen, schreit er sie nieder: "Mama, nein heisst bei mir nein." Es ist Kasimirs Welt – der Rest von uns darf nur darin leben.
Nur das beste für die Hofdame
Die 43-jährige Yvonne hat nun die fragliche Ehre, in diese Welt einzutreten. Wie anders die sein wird, erfährt sie gleich beim ersten Aufeinandertreffen. Zu dem erscheint Kasimir nicht in einem Traktor oder normalem Auto. Nein, Kasimir fährt in einer Stretchlimousine vor.
Es ist eine pinke Stretchlimo mit auflackierten Herzen. "Ich dachte, dass hier gerade zwei Homosexuelle geheiratet hätten", sagt Yvonne. Nein, es ist nur Kasimir. Bei ihm ist einfach alles anders.
Yvonne, die Hoteldame
Das gilt übrigens auch, wenn es um die Unterbringung der Hofdame geht. Denn die ist nicht auf dem Hof, sondern in einem Viersternehotel. In Kasimirs Haus ist kein Platz für Yvonnne, da es mit der Mutter und zwei Hunden eh schon eng genug ist.
Aus der Hofdame wird also eine Hoteldame. Die hat den Braten spätestens jetzt gerochen: "Kasimir ist wie eine Wundertüte. Man weiss nicht, was heraus kommt." Passender kann man es nicht ausdrücken.
Bauer Ernst ist endlich frei
Ernst kann einem dagegen wirklich Leid tun. Der gemütliche Bauer braucht eigentlich nicht viel, um glücklich zu sein. Vielleicht ein bisschen Hofarbeit und ein Glas Wein zum Feierabend. Befreit von der dominanten Mutter kann der Mit-50er nun endlich die Sachen machen, die ihm Spass machen.
Mit Sarahs Einzug änderte sich das schlagartig. Denn die neue Hofdame weiss, was sie will, und zögert nicht damit, das einzufordern. Sie möchte auf dem Hof bleiben und zwar mit Ernst an ihrer Seite. An sich scheint diesem Plan nichts im Weg zu stehen. Es gibt nur ein Problem - Ernsts Schwester Ruth.
Wie die Mutter, so die Tochter
Apfel Ruth fällt nicht weit vom Stamm: Sie scheint eine ebenso strenge, dominante und – vor allem gegenüber Sarah – spassbefreite Person zu sein wie ihre Mutter.
Bei einem Gespräch im Obstgarten stecken die beiden Alpha-Damen ihren Claim ab. Als Sarah Ruth fragt, ob sie sich vorstellen könnte, sich vom Hof etwas zurück zu ziehen und Ernst dadurch selbstständiger werden zu lassen, verschieben sich Ruths tief hängende Mundwinkel weiter Richtung Erde. "Er wäre traurig, wenn ich nicht mehr da wäre. Ernst braucht mich", sagt sie.
Am Ende einigen sich Ruth und Sarah auf Uneinigkeit. Es ist das erste Kräftemessen zwei starker Frauen - und mit Sicherheit nicht das letzte. Ernst, um den es dabei geht, ahnt von dem drohenden Unheil noch nichts. Er ist zu beschäftigt damit, den Stall auszumisten. Der Arme.
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