Bei der Eroberung einer Frau pflegen Männer oft unterschiedliche Herangehensweisen. Das ist auch bei "Bauer, ledig, sucht ..." der Fall. Auch die Ergebnisse fallen unterschiedlich aus.
Es gibt drei Arten von Männern. Zumindest bei "Bauer, ledig, sucht …". Diese von Grund auf verschiedenen Sorten sind in diesem Fall: die Angsthasen, die sturen Böcke und die Rammler.
Peter ist der Angsthase unter den Bauern. Er traut sich einfach nicht. Also, gar nichts. Sich seiner Rosemarie gegenüber auch nur ein bisschen zu öffnen, scheint für den Landwirt ein äusserst Angst einflössendes Unterfangen zu sein.
Egal ,wie gross der Liebes-Zaunpfahl ist, mit dem Rosemarie ihm entgegenwinkt: Peter will es nicht verstehen. Sie backt einen mit essbaren Herzen dekorierten Kuchen, den er zwar isst, die dazugehörige Message aber vollkommen ignoriert. Sie organisiert einen Ausflug an den See mitsamt Tretbootausflug – seine einzige Reaktion ist ein "mulmiges Gefühl in der Magengegend" nach der Inspektion des Bootes. Angsthase eben.
Das Kalb auf der Weide
Rosemarie schreckt, um die Aufmerksamkeit des Angstbauern zu erlangen, nicht mal vor bleibenden körperlichen Schäden zurück. Leicht bekleidet gart die Hofdame in der brütenden Mittagshitze, bis sie krebsrot ist. Kurz bevor sie die Stufe "gut durchgebraten" erreicht hat, erbarmt sich Peter ihrer. Und bietet an, sie mit Sonnencreme einzuschmieren.
Selbst dabei bewegt er sich so zögerlich wie ein Kalb vor dem ersten Ausflug auf die Weide: "Mach ich das überhaupt richtig", fragt Peter, während er Rosemarie vorsichtig mit den Fingerspitzen eincremt. Zu mehr kommt es nicht. Trotzdem: Die Hofdame weigert sich aufzugeben.
Streicheln mit Sicherheitsabstand
Der sture Bock ist Thomas. Egal, was passiert, er will keine Emotion oder gar Schwäche zeigen. Selbst als Trudi schluchzend vor ihm steht, bleibt Thomas hart. Sie weint, weil die Hofwoche vorbei ist und sie sich nun trennen müssen. Er nickt und streichelt ihre Schulter - natürlich mit genug Sicherheitsabstand.
Zumindest lässt er sich zu Aussagen wie "Es ist schade, dass es schon vorbei ist" und "Ich will die letzten Sekunden geniessen" hinreissen. Glauben kann man Thomas diese Worte nicht, denn er erinnert beim Abschied eher an einen gelangweilten Bankangestellten, der einem Kunden Finanzierungsmöglichkeiten vorliest, denn an einen verliebten Menschen. Aber, er sagt es zumindest. Wohl Trudi zuliebe, denn die ist Hals über Kopf in den Obstbauern verschossen. Thomas erlaubt ihr sogar, nach ihrem Auszug ihren Koffer bei ihm zu lassen. Am Grad seiner Sturheit gemessen, ist das der wahrscheinlich der grösste Liebesbeweis.
Ueli rammelt sich ins Aus
Der Rammler unter den Bauern ist Ueli. Der Appenzeller Macho-Bauer lässt kaum eine Gelegenheit aus, Hofdame Maria zu belästigen. Mit mässigem Erfolg - denn Maria ist seinem Treiben eher abgeneigt. Unterhaltungen zwischen den beiden sind wie eine Einbahnstrasse, in beide Richtungen. Ständig macht er unmissverständliche Avancen, die sie mit kurzen, aber deutlichen Absagen niederschmettert. Kostprobe gefällig?
Ueli: "Heute könntest du doch bei mir schlafen oder?"
Maria: "Nein."
Ueli: "Wir können doch mal Zärtlichkeiten austauschen, oder?"
Maria: "Nein."
Bei dem von Ueli organisierten Hoffest am späteren Abend, zu dem der Bauer nur Männer eingeladen hat, die mit sexistischen Sprüchen nicht sparen, lässt Maria die Bombe platzen. Sie. Will. Heim. Und das nicht erst zum Ende der Hofwoche, sondern so bald wie möglich. Ueli vermutet, dass da "irgendwas in die falsche Richtung gelaufen ist". Da könnte er gar nicht so Unrecht haben.
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