Die neuen Erkenntnisse aus "Bauer, ledig, sucht…": Stefans Hofdame möchte nicht immer in die Kirche gehen. Muttergottes-Medaillen könnten sich als Einkaufswagen-Chip eignen. Urbans Hofdame war nicht verliebt in Urban. Und von Josis Küche aus kann man während des Frühstücks den Schafen beim Kacken zusehen. Aber der Reihe nach ...

Eine Kritik
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Auch in dieser Ausgabe von "Bauer, ledig, sucht…" war es der streng gläubige und mit Leidenschaft enthaltsame Landwirt Stefan, der dieser ruralen TV-Messe den Stempel aufdrückte.

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Hofdame Debby durfte erstmals zur heiligen Muttergottes in die Wallfahrtskirche mitgehen. Wow, wenn das nicht mal das Zeug zum "schönster Tag im Leben" hat. In jedem Fall könne sie sich vorstellen, mit Stefan künftig in die Kirche zu gehen, meinte Debby, um noch schnell ein "vielleicht nicht immer" hinzuzufügen.

Ein Zusatz, den sie sich wohl hätte sparen sollen. Denn für Stefan war diese Aussicht auf ein sporadisches Fernbleiben vom Gottesdienst ein unfassbarerer Schock, den er wohl gleich mit Gottes Zorn und biblischen Plagen à la Hagel, Viehpest, Heuschrecken, Stechfliegen und weiss der Teufel verknüpfte. Ernteausfälle kann in dieser Sendung wirklich keiner brauchen.

Eine Medaille für die Sünderin

Trotz ihres so herzlosen und sündigen Auswurfs war der heilige Stefan bereit, Debby zu vergeben. Nein, mehr als das. Er konnte sogar beide Augen zudrücken und beschenkte sie mit einer Muttergottes-Medaille, die Debby mit ein wenig Glück einmalig im Kaugummiautomaten und mit viel Glück langfristig als Einkaufswagen-Chip nutzen kann.

Stefan trägt seine Medaille übrigens an einer Halskette, was das Schieben des Einkaufswagens, aber auch das Einkaufen selbst immer ein wenig schwierig macht. Insbesondere dann, wenn Christstollen, Osterschinken und das leckere Manna wieder mal in den Regalen ganz oben liegen.

Vorbereitungen im Palast der Winde

Erstmals Besuch erhielt auch der bereits etwas in die Jahre gekommene Bauer Josi aus dem Kanton Wallis. Dass er das Bett seiner Hofdame Christina mit einem durchlöcherten Laken überzog, kann man einfach nicht gutheissen, es missfiel aber auch seiner Nachbarin.

"Es riecht ja nicht immer gut unter einer Decke, und so kann der schlechte Geruch entweichen", konterte der rüstige Bauer, der offenbar davon ausging, dass seinen "windigen" Leidenschaften in der ganzen Eidgenossenschaft nachgegangen wird.

Dass Josis Hof ziemlich hardcore-heruntergekommen ist, fiel dann auch der sympathischen Hofdame Christine auf, die allgemein einen lässigen Eindruck macht. Im direkten Vergleich wirkt Josi ein wenig wie der Lieblingspfarrer vom Enthaltsamkeitsbauern Stefan.

Spannende Innenarchitektur: Fenster im Stall

Für Christine war Josis Wohnsituation ein "echter Schock". Wobei sie eingangs noch gute Miene zum bösen Spiel machte, als sie in der Küche das grosse Fenster mit fettem Ausblick in den Stall entdeckte ("Genial!"). Wie genial sie es künftig finden wird, wenn sie bei Mahlzeiten den Schafen beim Kacken oder dem süssen Lämmchen, dessen Mutter sie gerade mit ihrem Josi verspeist, beim Trauern zusehen muss - man weiss es nicht.

Bootsfahrt für Sandy, ein Korb für Urban

Im Kanton St. Gallen überraschte Bauer Urban – Ihr wisst schon, der mit dem Hobby "Seilziehen" – seine Hofdame Sandy mit einer Motorbootfahrt. Diesen Ritt auf den Wellen wollte sie nutzen, um sich ihrer Gefühle bewusst zu werden. "Im Moment weiss ich noch nicht, wohin sie sich entwickeln", meinte sie, während Urban bereits überlegte, sich ihren Namen quer über sein Gesicht zu tätowieren.

Doch die Story hatte nicht das Zeug für ein Happy End, denn Sandy strich die Segel. "Du bist ein ganz toller Typ, mit dir kann man lachen und sich gut unterhalten. (…) Ich glaube, dass du eine Frau ganz glücklich machen kannst. Aber ich glaube nicht, dass ich diese Frau bin", liess sie Urban wissen.

Dass der Hühnerbaron den Tränen nahe war, als sich seine schärfste Henne vom Acker machte, kann man sich vorstellen. Armer Urban!

Es gab aber auch glückliche Momente

Mehr Glück hatten da schon Bauer Felix und seine pferdeverrückte Hofdame Sylvia sowie Bauer Walter und Jeannette, die er mit geschmücktem Traktor abholte. Dass sich der dauergrinsende Walter im Vorfeld Styling-Tipps von seiner doch schon älteren und offensichtlich auch nicht extrem modeaffinen Mutter geben liess, könnte er in ferner Zukunft durchaus überdenken.

Auch muss man Hosen nicht immer so weit oben tragen, dass einem der Schritt die Testikel und der Gürtel den Hals abschnürt. Aber Walter hatte einfach mächtig Glück. Denn die 50-jährige Jeannette ist frei von Oberflächlichkeiten und hätte ihn selbst dann für einen Highend-Kerl befunden, wenn er sie als der Bauarbeiter von "Village People" verkleidet abgeholt hätte. Die beiden passen einfach gut zusammen.

Die zwei Neuen: Weinbauer und Pferdehasser

Zwei Neuzugänge waren gestern noch zu verzeichnen: Weinbauer Franz und Jungbauer Sven, beide aus dem Kanton St. Gallen. Bemerkenswert war vor allem die Vielzahl an Liebesbriefen, die Sven erhielt. Und obwohl der 26-Jährige 450 Schweine, 150 Mastrinder, 50 Mutterkühe und 900 Obstbäume auf seinem Hof hat, sucht er beinhart nur eine Hofdame – und nicht gleich 250.

In jedem Fall hasst Sven Pferde, was die eine oder andere Bewerberin, die ihrem Brief ein Selbstporträt samt Gaul beigelegt hatte, bereits aus seinem persönlichen Ranking fallen liess.

Schade eigentlich, dass die "Bauer, ledig, sucht…"-Redaktion nicht Sven mit der pferdesüchtigen Sylvia zusammengespannt hat. Ein Vollblut-Fight wäre für uns Zuseher wohl ziemlich zum Wiehern gewesen.

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