Gleich zwei Abschiede stehen heute im beschaulichen Land der liebessuchenden Bauern an. Einer davon wird souverän gemeistert, ohne dass den Protagonisten das zufriedene Lächeln vergehen müsste – aber der andere kommt doch eher unerwartet und sorgt für Erklärungsbedarf.

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"Liebe ist, wenn man gar nicht anders kann, als den ganzen Tag zu lächeln", säuselt der Sprecher, während Christian und Yvonne sich vor schicker Bergkulisse anstrahlen.

Solche Weisheiten kann man adaptieren: "Bauer, ledig, sucht" ist, wenn man 13 Staffeln und 28 Folgen lang Menschen dabei zusehen muss, wie sie den ganzen Tag lächeln.

Immerhin ist es ja die gemütlichere Alternative, von der Couch aus anderer Menschen Liebesglück zu verfolgen. Die eigene Landschaft ist vermutlich nicht gar so saftig grün, aber dafür muss man auch nicht dauergrinsen.

Ausserdem verfolgt einen zuhause kein Kamerateam, das jeden Huster dokumentarisch für die Nachwelt festhält und mit drolliger Musik kommentiert.

Langsam heisst es Abschied nehmen

Bei Christian und Yvonne droht das Lächeln heute allerdings Schieflage zu bekommen: Ihre Hofwoche ist zu Ende, und so müssen sie sich langsam an den Abschied machen.

Das Schlüsselwort im letzten Satz ist "langsam": Nachdem man den beiden ja eh schon seit gefühlten Äonen zusieht, dürfen sie sich natürlich auch ganz zaghaft mit vielen, vielen hübschen Worten an den Moment herantasten, in dem sie ankündigen, dass sie sich jetzt bald verabschieden müssen.

Aber Yvonne hat einen höchst raffinierten Plan ausgetüftelt: Sie wird Christian mitnehmen. Zack, einfach so! Ohne Rücksicht auf die Gefühle der Sendeleitung, die vielleicht nun weinen wird, weil sie so einen schönen Abschied arrangiert hat und nun alle Pläne über den Haufen geworfen sieht.

Völlig überraschend kommt Yvonnes Ankündigung freilich nicht: Sie wird in jeder Vorschau gezeigt. Auf ähnlichem Überraschungsniveau rangiert denn auch Christians Reaktion: Ach so, ja, okay. Er steigt also ins Auto und fährt mit, weil er ja vielleicht sonst alleine weiterlächeln müsste.

"Liebe ist, wenn man sich gegen eine Entführung nicht wehrt", spricht der Erzählbär weise, während das Auto der beiden sich von der zurückgelassenen Kamera entfernt. Oder wenn man zu faul ist, den Ausschaltknopf an der Fernbedienung zu suchen.

Flucht ins Ausland

Bei Cindy und ihrem Kandidaten, der aus unerfindlichen Gründen nicht Bert, sondern Fabian heisst, gerät das Tageslächeln tatsächlich in Gefahr. Dabei fängt alles noch ganz im packenden "Bauer, ledig, sucht"-Stil an: Die beiden putzen die Fenster vom Stall. Gründlich.

Anschliessend gehen sie spazieren. Ebenfalls gründlich. Dabei erzählt Cindy, dass sie demnächst für ein Jahr nach Kanada gehen will. Der Plan wirft durchaus einen dezenten Schatten über die Liebespläne der beiden, aber Cindy hat die perfekte Lösung für das Problem: "Du kannst mich ja mal besuchen".

Fabian hält es aber wie Inspektor Columbo und hätte da noch eine Frage: Warum macht Cindy vor einem solchen Trip denn bei "Bauer, ledig, sucht" mit – und nicht sinnvollerweise erst nachher? Cindys Erklärung leuchtet ein: Also, naja, alles anders, ich dachte, langer Wunsch, wenn nicht jetzt, wann dann?

In einem schönen Moment während ihrer Worte schaut Fabian zur Seite, als würde er auf den Witz warten. Es kommt natürlich keiner.

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