In dieser Woche kämpfen bei "Bauer, ledig, sucht ..." einige Paare mit verpassten Gelegenheiten und widrigen Umständen, während andere einfach die Zeit geniessen.
Ein Traktor als Beziehungshemmer
Die dramatischsten Probleme hat diese Woche wohl die Bernerin Simone. Bauer Wädi geht nämlich nicht so richtig aus sich heraus und putzt stattdessen lieber innig seinen Traktor. Obwohl es durchaus schwierig sein kann, sich als dritte Person in die langjährige Beziehung zwischen Mann und Gefährt zu quetschen, schreitet Simone tapfer voran: Sie schenkt ihm ein Zubehörset zur Autowäsche und lädt ihn zum Zelten ein. Wädi "ist begeistert von Simones Idee", informiert uns der eingeblendete Text, nachdem die äusserliche Reaktion des Bauern eher stoisch anmutet. Wie praktisch wäre es doch, im echten Leben auch solche redaktionellen Erläuterungen sehen zu können!
Zum Zielort geht es natürlich mit dem Traktor – der leider unterwegs den weiteren Dienst verweigert. Nach frustrierter Rückkehr zum Hof wird der Plan angepasst: Das junge Paar kann ja auch mit einem Handwagen zu Fuss zum nächsten Wald stapfen, um dort zu zelten. Trotz Lagerfeuerknistern und warmer Worte geht Wädi aber auf Distanz und erklärt, dass er etwas Zeit für sich brauche. So betrübt bräuchte Simone dann aber gar nicht zu schauen: Die beiden sind ja offenkundig füreinander gemacht, nachdem keiner von beiden auf die Idee kam, einfach mit dem Pkw zu fahren.
Annäherungsproblematiken
Auch Edy ist ein eher schwieriger Kunde von Amor: Der traut sich nämlich überhaupt nicht, auch nur einen Schritt in Richtung seiner Jeannette zu tun – obwohl sie ihm mehr als einmal eindeutig zu verstehen gibt, dass sie auf ganzer Linie interessiert wäre! Aber Edy redet eben nicht gerne über Gefühle und hatte mit seinen 46 Jahren noch nie eine Beziehung. Da lag es sicherlich ganz nahe, für die ersten zaghaften Versuche ein Fernsehteam einzuladen. So endet die Hofwoche mit Jeannette auch nur damit, dass sich die beiden per Händedruck verabschieden und die verliebte Frau frustriert abreisen muss.
Ein nicht unähnliches Drama spielt sich bei Christoph und Charlotte ab: Christoph hat nämlich den Moment verstreichen lassen, wo Gelegenheit zum ersten Kuss bestanden hätte. Da drohen natürlich die Kühe umzufallen, der Hof abzubrennen und diverse Schweizer TV-Sender pleitezugehen! Ganz so tragisch wird es dann glücklicherweise doch nicht: Bei einem Zeltfest ergibt sich doch noch eine Chance, dass die beiden zusammenkommen. Daran hätten sich Werner und Angie mal ein Beispiel nehmen können: Letztere kriegt zwar ein Herz geschenkt, aber trotzdem zur Abreise nur einen Kuss auf die Stirn. Hoffentlich steht hinten auf dem Herz die Telefonnummer des Bauern.
Kampfkühe und Friedensenten
Zum Glück machen sich nicht alle Paare das Liebesleben so schwer: Toni und Barbara, die schon seit dem ersten Tag traute Zweisamkeit geniessen, intensivieren ihre Beziehung bei der Besichtigung von Tonis Kampfkühen. Die halten nicht ganz das, was ihr Name verspricht – die Tiere sind zwar schwarz wie Ninjas, aber halten sich vor der Kamera mit der Action ganz zurück. Dennoch ist Barbara nicht enttäuscht, weil sie stattdessen die Tierliebe des Landwirts bewundert. Zusammen mit Tonis Tochter macht sie sich zurück am Hof daran, ihm aus Blumen ein Herz zu basteln. Hoffentlich füttert er nicht die rabiaten Kühe damit.
Im Geniessermodus befinden sich auch Köbi und Yvonne: Die verbringen nämlich offenbar einfach gerne Zeit miteinander, obwohl der Sprecher der Sendung so tut, als sei der 48 Jahre alte Bauer ein hochgradig geschickter Herzensbrecher und Aufreisser. Grillen und Entenfüttern am See, Teigkneten in der Küche, Bootsfahrt mit Vorlesen des Horoskops: Womöglich sind das ja genau die Strategien, mit denen auch Hugh Hefner und Richard Lugner operieren.
Die nächsten Kandidaten
Nachdem Edys und Werners Zeit im TV nun zu Ende gegangen ist, lernen wir auch die beiden nächsten Land-Romeos kennen: Den 46 Jahre alten Obstbauer Jakob, der mit seiner Mutter Hermina zusammenlebt, und den 58 Jahre alten Motorradfan Willi, der keinesfalls eine Frau mit rotgefärbten Haaren will. Moderator Marco Fritsche bringt beiden die Zuschriften, wobei die für Jakob wesentlich üppiger aussehen, mit Geschenk daherkommen und liebevoll bemalt wurden. Aber vielleicht hat Willi ja nur so wenige, weil die Redaktion die Briefe von den Rothaarigen gleich in den Shredder geworfen hat. Das und noch viel mehr werden wir wohl bald erfahren, immer donnerstags um 20.15 Uhr auf 3+.
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