In der vorerst vorletzten Folge von "Bauer, ledig, sucht …" lernen wir, warum Frauen kochen können müssen, wie sich Spiritualität mit Schusswaffen verträgt, und wie geschorene Schafe bei der Familienplanung helfen können.
Es geht in den Endspurt dieser "Bauer, ledig, sucht ..."-Staffel: Nächste Woche ist schon wieder Schluss mit "Bauer, ledig, sucht …", und wer bis dahin noch nicht die traute Zweisamkeit entdeckt hat, muss sich wohl anderen Kuppel-Sendungen zuwenden. Das könnte vor allem dem Imker Paul und seiner Nuria passieren: Die beiden machen nämlich kaum den Eindruck, als wären sie bald gemeinsam einsam – und das, obwohl er vergangene Woche noch ein Willkommensschild aus Pappe für sie aufstellte!
Echte Frauenarbeit
An Nuria soll's dabei nicht liegen: Der macht die Arbeit auf dem Bauernhof nämlich richtig Spass. Wonnig wendet sie das gemähte Gras, während Paul mit skeptischem Blick danebensteht und Aufsicht hält. Aber gut, der Mann ist ja auch 17 Lenze älter als sie, da darf er angesichts der Last der Jahre schon mal Pause machen, während andere schuften.
Gerne würde sich auch Nuria in der Küche engagieren, sie muss aber gestehen, dass sie nicht wirklich kochen kann. Das missfällt dem Patriarchen Paul doch sehr: Kochen ist sehr wichtig, erklärt er und rührt in seinem Topf mit Nudeln. Angesichts eines solch aufwendigen Abendessens dämmert dem Zuseher, warum er findet, dass Frauen unbedingt Essen zubereiten können sollten. Nuria ist immerhin lernwillig und darf die Nudeln ins Sieb geben. Trotz Pauls reserviertem Verhalten würde sie ja sowieso gerne für immer bleiben – aber als sie das verkündet, macht Paul ein Gesicht, als hätte man ihm gerade einen Gutschein für eine Darmspiegelung geschenkt.
Der Einklang von Geist, Körper und Schusswaffe
Aber das kennen wir ja schon: Irgendwo gibt's immer Kummer, dafür geht es anderswo allen gut. Zum Beispiel Cowboy Anton und seiner Nicole, die vergangene Woche ganz unverhofft als neue Frau herbeigekarrt wurde, nachdem es mit seiner ersten Wahl irgendwie in die Brüche ging. Anton, der wie Nicole eine Ader für das Spirituelle hat, zeigt ihr am Morgen dann auch naheliegenderweise seine Jagdgewehre und will mit ihr ballern gehen.
Sie schaut ihn daraufhin an wie ein Otter in der Waschmaschine, kann seinen Tatendrang aber gleich in harmonischere Gefilde lenken: Die Bleispritzen werden im Schrank versteckt, stattdessen wird kuschelig das eine oder andere Holzbrett gesägt. Mit festem Griff führt er ihre Hand über das Werkzeug, und nur einen Kuss später marschiert sie mit ihm zum nächsten Wohlfühlladen, um ihm lieblich duftendes Massageöl zu kaufen. Das trägt sie in trauter Stube auch gleich auf seinem Rücken auf, und er macht dazu entspannte "Gefällt mir"-Laute.
Liebe geht durch Magen und Wolle
Mindestens so einträchtig verbringen Willi und Rita ihre Zeit – obwohl sie in der Berghütte, in der sie gemeinsam übernachtet haben, noch in getrennten Lagern geschlafen haben. Ja, kaum ist man verliebt, schon denkt man nicht mehr an die Einschaltquoten. Stattdessen hantieren die beiden diesmal in friedlichem Einvernehmen mit jeder Menge Obst – sie sammeln Zwetschgen und verkaufen das eine oder andere Vitamingewächs am Markt. Zum Schluss gehen sie noch zu Hans und Marlene essen, die brave Zuseher aus einer vorigen Staffel kennen, und die heuer ja auch schon beim furiosen Traktor-Pulling-Event bestätigt haben, wie gut Willi und Rita zusammenpassen.
Bei Thomas und Armanda wird der Erzähler indes nicht müde, uns zu erklären, dass die gute Frau hochschwanger ist (von einem uns unbekannten Mann selbstverständlich). Thomas macht diese Tatsache überhaupt nichts aus – vielleicht freut er sich ja, bei der Familienplanung anstrengende Arbeitsschritte auslassen zu können. Zur Intensivierung ihrer potenziellen Beziehung werden diesmal Schafe geschoren. Der Sprecher erklärt noch, dass sich die Tiere das nicht immer so einfach gefallen lassen, aber offenbar hören die Schafe ihn nicht und halten brav still. Wir wollen uns den passenden Wortwitz nicht verkneifen: Vielleicht hatten die ja einfach keinen Bock.
Bergfahrten und Talstimmungen
Stillhalten tut auch Julia, als sie von Hans per Sessellift auf einen der nächsten Berge geführt wird – von denen stehen in der Schweiz ja eine Handvoll herum. Sie mag zwar die Aussicht, hat aber offenbar dezente Höhenangst und kriegt beim Sessellift weiche Knie. Trotzdem beisst sie die Zähne zusammen, aber Hans kriegt schon wieder Bedenken, ob das so hinhauen wird mit den beiden. Vergessen wir mal nicht, dass er seine erste Wahl schon nach ein paar Stunden wieder heimwärts schickte, nachdem die sich als totales Stadtkind geoutet hatte! Wenigstens mag Julia die landwirtschaftliche Arbeit – aber dennoch wird Hans stutzig, als sie fragt, wer denn als Vertretung am Bauernhof einspringen könnte, wenn die beiden einmal Urlaub machen wollen. Dem Blick zufolge rechnet man fest damit, dass er ihr gleich erklärt, dass man alle Tiere in die Ferien mitnehmen muss.
Vergangene Woche verabschiedeten sich Jakob und Irene voneinander, nachdem sie beim gemeinsamen Zwiebelschälen die alte "Lass-uns-Freunde-bleiben-Rede" startete. Diesmal schaut Moderator Marco Fritsche nochmal vorbei, um ein wenig Manöverkritik zu üben: Woran scheiterte es wohl? Ach - wer weiss schon, warum es zwischen zwei netten Leuten nicht funkt, wenn sie mit einem unaufdringlichen Kamerateam alleine gelassen werden? Egal: Jakob wird, ob mit Irene oder ohne, zur grossen "Bauer, ledig, sucht …"-Feier eingeladen, die zum Finale der Staffel steigt und jede Menge Menschen aus den vorangegangenen Jahren der Sendung zusammenbringt. Mitfeiern können wir nächsten Donnerstag um 20:15h auf 3+.
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