Auch "Bauer, ledig, sucht …" hat irgendwann ein Ende: In der letzten Folge der Jubiläumsstaffel gehen zwei Paare entschieden auseinander, während zwei weitere die Zweisamkeit wählen. Zum Abschied wird kräftig gefeiert: Bei einer Verlobungsfeier gibt es ein Wiedersehen mit zahlreichen Kandidaten der letzten Jahre.
Man merkt es schon an den dezent unfreundlichen Temperaturen vor der Haustür: Langsam, aber sicher kann selbst mit allergrösstem Willen kein Spätsommer mehr beschworen werden. So geht denn auch die diesjährige "Bauer, ledig, sucht…"-Saison am Donnerstag zu Ende. Bis zum Start der nächsten Staffel werden sich die einsamen Schweizer Landwirte wieder ohne Begleitung eines Fernsehteams auf die Liebespirsch begeben müssen.
Weitaus frostiger als das Jahr geht die Geschichte von Paul und Nuria zu Ende. Wir erinnern uns: Der Endvierziger betrachtete die Bemühungen der 17 Jahre jüngeren Anwärterin mit skeptischem Auge – und war zutiefst enttäuscht, als sich herausstellte, dass sie nicht einmal richtig kochen kann. Es scheint ein Knock-Out-Kriterium zu sein: Paul bittet die Dame nämlich diesmal ohne Umschweife, abzureisen. Nuria gestikuliert im Interview zackig umher und erklärt, sie habe die Nase voll. Bevor die Sendung aber zu "Bäuerin, ledig, flucht" mutiert, stapft sie schon mit dem Koffer davon, während Paul ihr erleichtert hinterherwinkt. Vielleicht hat er ja mittlerweile die Nummer von einem Pizzalieferanten herausgefunden.
Glocken klingen zum Abschied
Nicht gar so einschneidend endet die Romanze zwischen Hans und Julia. Zuvor sprechen sie noch über die Rollenverteilungen am Hof: Hans findet, dass Frauen eben nicht alles können, was Männer so machen, und sieht die Aufgabentrennung von Mann und Frau deshalb eher traditionell. Aber immerhin kann er selber Essen zubereiten!
Während des Gesprächs putzt Julia seine Glocken. Dahinter verbirgt sich nichts Unanständiges: Hans sammelt Glocken in allen Grössen und Formen, und die wollen gepflegt werden. Dass Julia offenbar nicht sofort auch eine solche Kollektion starten will, empfindet er aber dann doch als Enttäuschung. Vielleicht hätte er auch gehofft, dass sie Schiller zitiert: "Von dem Dome schwer und bang / tönt die Glocke Grabgesang". Schade! So gehen Julia und ihr Glöckner also in gegenseitigem Einvernehmen als Freunde auseinander.
Wolkig mit Aussicht auf sonniges Familienglück
Etwas hoffnungsvoller stehen die Dinge bei Thomas und Armanda. Sie ist immer noch sehr schwanger, das aber nicht etwa von Thomas. Nachdem die Show nun zu Ende geht, müssen die beiden das Thema jetzt mal anschneiden. Irgendwie scheint ihn das ja doch zu stören, dass er da in Kürze ohne eigenen Verdienst Stiefpapa werden würde, und zeigt sich deswegen verhalten. Armanda hofft aber, dass er sich die Sache nochmal zu ihren Gunsten überlegt, weil man sich ja doch sympathisch findet. Vielleicht stellt sie ihm ja nach Sendeschluss noch in Aussicht, beim nächsten Kind eine aktivere Rolle übernehmen zu können.
Willi und Rita stehen dagegen vor keinerlei Zukunftsängsten: Da fällt sogar das L-Wort (und nicht etwa "Landwirt"). Ebenso rosig ist es um Anton und Nicole bestellt: Er bringt ihr liebevoll ein Tässchen Tee ans morgendliche Bett und macht sich anschliessend daran, mit ihr ein Brett vor dem Haus aufzustellen, in das sie ein Herz und ihre Initialen N&A schnitzen.
Bauer, vergeben, findet … eine Feier!
Weil diese zwanzigste Folge den krönenden Abschluss einer Jubiläumsstaffel darstellt, wird noch zur Feier geladen: Hans und Marlene, die in einer vorigen Staffel zusammengefunden und auch heuer schon ein paar Mal freundlich die Kamera gelächelt haben, verloben sich und greifen deswegen zur naheliegendsten Gästeliste: Alle Teilnehmer sämtlicher vorigen Staffeln sollen wieder zusammenkommen!
Das beschert uns ein Wiedersehen mit zahlreichen Kandidaten vergangener Jahre, die ihre nachhaltigen Erfolgsgeschichten zum Besten geben können. Manche rücken sogar schon mit Nachwuchs heran! Das beruhigt: Wenn nach weiteren 30 Staffeln die ganze Schweiz unter die Haube gekommen ist, sind die Kinder selber schon alt genug, um die nächsten Kandidaten der Show zu werden.
Einige Leute tauchen sogar mit Partnern bei der Feier auf, die sie ganz unabhängig von der Sendung kennengelernt haben. Wie altmodisch! Aber wenigstens müssen die nicht so abseits stehen wie die paar Bauern, bei denen die Show nicht zum trauten Familienglück geführt hat: Da sieht man vier Herren beisammen stehen und nachdenklich ihr Bier schlürfen, während sie darüber sinnieren, was wohl schiefgelaufen sein mag. Vielleicht waren die Erwartungen an die potentielle Partnerin ja einfach zu hoch, meint einer.
Aber bevor wir mit ihnen trübsinnig werden, tanzen noch mehr beglückte Ehemalige an und verbreiten Hoffnung, dass einem entweder der liebe Gott oder eben 3+ einen lieben Lebensgefährten schicken kann. Dem zweite Szenario wohnen wir nächsten Sommer wieder bei, wenn die elfte Staffel von "Bauer, ledig, sucht …" startet. Bis dahin müssen eben andere Kräfte im Liebesuniversum walten.
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