Neuzugang Franz führt seine frisch angekommene Bewerberin durch sein Domizil – und kann gar nicht verstehen, was sie gegen ein paar staubige Spinnweben einzuwenden hat, die da auf Kopfhöhe von der Decke hängen. Bei Bauer Benjamin werden derweil Gesprächsthemen gesucht – und hochromantische Pläne geschmiedet.

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Letzte Woche haben wir Bauer Franz kennengelernt, dessen Liebespost glücklicherweise so arrangiert war, dass exakt eine Kandidatin in Frage kam. Franz, 53 Jahre alt, hatte seit 20 Jahren keine Frau mehr am Hof – und beim Tempo der Sendung steht zu befürchten, dass es bis zur Glückseligkeit noch einige weitere Jahre dauern könnte.

Seine Wahl fiel im üppigen Angebot auf die 54-jährige Carmen – für die er sich auf Anraten seines Bruders sogar extra wieder rasiert, um seinem Vorstellungsvideo auch wieder ähnlich zu sehen. Dass Carmen gleich bei der Ankunft einen Schnaps braucht, liegt also nicht am Wildwuchs, sondern an der Aufregung. Als Zuseher dagegen ist man die enormen Strapazen der Show ja schon gewohnt.

Bei der Ankunft führt Franz sie gleich mal durch seine üppige Wohnung. "Modern eingerichtet", nickt sie mit Kennerblick. Sprich: In den Räumen befindet sich nur das Allernötigste. Die Wände sind kahl, die Zimmer wirken wie eine noch nicht eingerichtete Kulisse.

Nur in Franz' unmittelbarem Lebensbereich zeigt sich etwas mehr Leben. Vor allem im Schlafzimmer: Der Staub liegt wie Schnee in den Ecken, es hängen dicke Spinnweben von der Decke. Schnapsgestählt rennt Carmen nicht etwa davon, sondern empfiehlt eine Putzaktion. Aber Franz hängt wohl an seinen Spinnen: "Die fressen Fliegen", verteidigt er seine Zimmergenossen.

Er kann reden!

Bei Bauer Benjamin herrschen ganz andere Probleme: Mit seiner Kandidatin Lea kam bislang noch kein richtiges Gespräch zustande. Als kritischer Beobachter könnte man auf die Idee kommen, dass das etwas damit zu tun hat, dass meistens Benjamins Eltern reden und ihm ja auch schon die Auswahl der Frau nahegelegt haben.

"Er kann schon reden, er kann schon reden", beruhigt Benjamins Vater Lea, als die ihn nach einem Tipp fragt, wie da eine Konversation in Gang kommen könnte. Sie soll halt auf seine Themen eingehen: Maschinen, Landwirtschaft, Natur. Da fallen einem natürlich viele Fragen ein, die gleich alle Bereiche abdecken – zum Beispiel: "Wollen wir mit deinem Mähdrescher mal ins Grüne fahren?"

Zum Glück hat Lea selber auch noch eine Idee: "Soll ich ihn nach seinen Erfahrungen in Kanada fragen?" Papa bejaht, und damit ist die Beratung auch schon zu Ende.

Und dann?

Benjamin hat aber eigentlich auch schon ein Thema, über das er gerne reden will: die Zukunft. Und zwar nicht die Zukunft von Maschinen, Landwirtschaft und Natur, sondern die von ihm und Lea. Wie denkt sie darüber?

Lea meint, sie würde erstmal schauen, wie es läuft, und sich dann für eine Wochenendbeziehung entscheiden. "Kommst du damit klar?", checkt sie ihre Pläne mit dem Gegenüber ab. Benjamin bestätigt. Dann ist doch alles in Butter – ohne, dass jemand über eine Melkmaschine hätte reden müssen!

Zum Abschluss solch romantischer Planungen packt Lea noch in liebevoller Nahaufnahme zwei Schokoriegel aus, während der Sprecher flockig den dazugehörigen Werbespruch zum Besten gibt. Herzlich willkommen bei "Bauer, ledig, sucht lukrativen Product-Placement-Vertrag".

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