Traditionellerweise lässt sich "Bauer, ledig, sucht ..." ausgiebig Zeit. Für alles. Weshalb auch die Verabschiedungen zweier Bauern von ihren Hofdamen diesmal enorme Ausmasse annehmen, obwohl schon alles gesagt wurde. Woanders werden die Gespräche wenigstens durch putzige Nebenfiguren interessant.

Eine Kritik
Diese Kritik stellt die Sicht von Christian Genzel dar. Informieren Sie sich, wie unsere Redaktion mit Meinungen in Texten umgeht.

Kommen wir gleich zum Wichtigsten und Aufregendsten, was in der aktuellen Folge bei "Bauer, ledig, sucht ..." passiert ist: Eine kleine Katze wurde gestreichelt.

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Es handelt sich um einen noch ganz jungen, grau gescheckten Tiger im Westentaschenformat, der zunächst aufmerksam zur Kamera schaut, bis er sich genussvoll seinen Streicheleinheiten zuwendet.

Nebenher reden Bauer Bruno und seine Hofdame Esther über das Rauchen: Sie möchte, dass er seinen Tabakkonsum reduziert, er will aber keine Versprechungen machen.

Der genaue Gesprächsverlauf geht etwas unter, weil die kleine Katze einfach viel zu herzallerliebst ist – und auch mehr Nahaufnahmen kriegt als Brunos Glimmstengel.

Der süsse kleine Räuber ist übrigens nicht alleine: Zwei Kollegen im selben Alter tapsen um die beiden Menschen herum, einer spielt eifrig mit einem herabhängenden Grashalm. Das Trio ist so entzückend, das man einfach jedem Protagonisten der Show ein kleines Kätzchen geben sollte – es wertet einfach jedes Interview immens auf.

Das böse F-Wort

Wo sich Bruno nur vom Qualmen verabschieden muss, quälen sich (und uns) heute zwei Bauern damit, sich von ihren Hofdamen zu trennen.

Man weiss ja, dass lange Abschiede schrecklich sind – weshalb 3+ auch sicherheitshalber gleich auf richtig ausufernde, schier endlose Abschiede setzt.

Benjamins Geschichte endete ja eigentlich schon in der vergangenen Folge damit, dass ihm seine Hofdame Lea das ungeliebte Wort mit "F" aufdrückte – nein, nicht "Frühaufsteher", sondern "Freundschaft". Benjamin blickte die ganze Folge lang recht betrübt, was daran liegt, dass er immer so aussieht.

Trotzdem wird heute die Geschichte bis zum völligen Ende auserzählt. Lea erklärt Benjamin, der den Gesichtsausdruck seit vergangener Woche nicht geändert hat, dass es wirklich und wahrhaftig nicht für eine Beziehung reicht.

"Man kann die Liebe nicht erzwingen", spricht sie weise. Man möchte es als Zuseher dem Sendeleiter auch mal sagen.

Von der Mutti kriegt Benjamin noch aufmunternde Worte: Wird schon noch die Richtige kommen.

Dann wohnen wir der letzten, endgültigen Verabschiedung von Lea bei. Und was kommt nach der letzten Verabschiedung?

Richtig: Die allerletzte Verabschiedung, am Bahnhof nämlich. Nicht einmal der dritte "Herr der Ringe"-Teil hatte so viele abschliessende Szenen.

Lang und schmerzlos

Auch Bauer Franz braucht einige Zeit, um sich von seiner Monika zu verabschieden: Er muss ihr nämlich erst noch erklären, dass er sich mehr Interesse ihrerseits am Hof gewünscht hätte.

Sie verteidigt sich, aber Franz hat sich das Ende schon in den Kopf gesetzt. "Kurz und schmerzlos", würde man sagen, wenn es nicht so lange dauern würde.

Bevor sie geht, will Monika gerne noch einen Abschiedskuss – aber das missfällt Franz, der ja ebenfalls von Freundschaft redet.

Sie einigen sich auf einen Kompromiss: Er küsst sie nicht, und dafür reicht sie ihm auch nicht die Hand. Exakt so laufen auch Koalitionsverhandlungen ab.

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