Jede Woche posieren Schweizer Bauern regungslos für die Kamera und unterhalten sich mit ihren ebenso unbeweglichen Hofdamen über die Liebe. Diesmal ist das Zusehen vielleicht nicht romantischer als sonst, aber macht zumindest hungrig …

Mehr News über TV-Shows

Mit "Bauer, ledig, sucht ..." verhält es sich ein bisschen wie mit Bob Dylans "Never Ending Tour": Kein Ende in Sicht, es geht einfach immer weiter.

Die Show hat zwar noch keine 76 Jahre auf dem Buckel wie Dylan – aber dafür fühlt man sich nach jeder Sendung mindestens genauso alt.

Mittlerweile sind wir bei der 26. Folge der 13.Staffel angekommen. Man möchte das ja gar nicht in Minuten rechnen, aber Wikipedia klärt anderweitig auf: "In den zwölf Staffeln gab es durch das Format insgesamt 17 Hochzeiten und 21 Babys". Die Kühe hat wohl niemand gezählt.

Mag jemand Kotelett?

In der heutigen Folge wird viel gegessen. Es gibt Kaffee und Kuchen, Koteletts, Knabbereien, Brot, Bratwurst, etwas Grünes aus der Salatschüssel und etwas Gelbes aus dem Kochtopf. Zu Letzterem fehlte leider die Nahaufnahme.

Koteletts, Brot und Salat gibt es bei Christian und seiner Hofdame Yvonne. Man kann kaum zusehen, wie die beiden essen – und das ist wörtlich gemeint: Minutenlang sitzen sie vor ihrem Essen, das da so schmackhaft auf dem Teller lockt, und reden, ohne auch nur einen Blick zum saftigen Fleisch zu werfen oder gar davon abzubeissen.

Vielleicht dachten die zwei, sie müssten wie für ein Porträt stillsitzen, damit der Maestro den Kamerapinsel schwingen kann.

Grund des so malerisch inszenierten Gesprächs ist übrigens Christians Alpabzug: Jedes Jahr verbringt er über vier Monate auf seiner abgeschiedenen Alp.

Was soll Frau da nur tun – ausser natürlich brav "Bauer, ledig, sucht ..." zu schauen? Ganz klar: Sie verbringt ebenfalls Zeit auf der Alp.

Derweil ist Christian darüber noch begeistert und freut sich auf die erste gemeinsame Nacht im Wohnwagen – aber schauen wir mal, ob er sich die Alp nach ein paar Wochen nicht doch wieder abgeschiedener wünscht.

Romantik bei Kaffee und Bratwurst

Bei Pirmin und Pia muss dagegen die Kaffeetasse ausreichen: Es winkt ja schon der Abschied. Die beiden setzen sich auf eine Bank, das Bild ähnelt dem von Christian und Yvonne – nur das Fleisch fehlt. Ach ja: und die Liebe.

Pia muss ihrem Bauern nämlich leider mitteilen, dass er gefühlsmässig wohl involvierter ist als sie. Dabei hatte sie ihn in der vergangenen Folge ja noch zu wahnwitzigen Freizeitaktivitäten wie Sporttanzen und Angeln mitgezerrt!

Aber es hilft nichts: Mit der Tasse in der Hand sagen sich beide in dem sendungseigenen Tempo Lebewohl – also wirklich beinahe so richtig schnell.

Richtig gegessen wird dagegen bei Walter und Monika, weil sich Walters Wohnkollege Ueli an den Herd schwingt.

Während Walter herzhaft seine Bratwurst auf dem Teller liegen lässt – er muss ja reden – erklärt er Monika, dass er selber nie kocht, sondern nur Essen in der Mikrowelle aufwärmt.

Theoretisch könnte sie ihm da durchaus helfen: Er ist ja am liebsten im Stall, wie sie feststellt, da könnte sie ja doch den Haushalt schmeissen.

"Das könnte schon funktionieren", räumt Walter ein, "wenn man die Kompetenzen verteilt". Er hat eben doch eine romantische Ader.

JTI zertifiziert JTI zertifiziert

"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.