Wenn es etwas gibt, das alle Paare bei "Bauer, ledig, sucht" gemeinsam haben, dann ist es der ausführliche Gesprächsbedarf. Vor allem Laura unterhält sich heute ausführlich mit ihrer Freundin über den zögerlichen Marcel – und kriegt den Rat, am besten mit ihm zu reden.
Draussen steht Weihnachten vor der Tür, aber im Lande der Bauern herrscht der ewige Sommer: Sanfte Sonnenstrahlen streicheln wuchernde Wiesen, die Gräser wiegen sich meditativ zu allem, was hier gesagt wird.
In alter Tradition wird bei "Bauer, ledig, sucht" sehr viel gesagt, bevor dann noch mehr gesagt wird. Worte und Sätze und Absätze und Monologe und Romane reihen sich aneinander, zu denen ein Gegenüber meist sachte nickt. Es geht immer um die Liebe und abgesehen davon um wirklich nichts Bestimmtes.
Kummerplausch
Eines dieser Pärchen im sommerlichen Dauerplausch macht uns aber heute Kummer. Dabei sah die Zukunft für Jürg und Claudia so gut aus, dass man schon fix damit gerechnet hat, in der nimmer endenden Staffel die Einschulung ihres ersten gemeinsamen Kindes zu sehen.
Stattdessen redet Claudia von "Gefühlschaos". Weil es bei "Bauer, ledig, sucht" unanständig ist, sich zu bewegen, sitzt sie dazu ganz still und blickt auf die Berge.
Eigentlich wollte sie ja in der letzten Folge das Zusammenziehen mit Jürg besiegeln, indem sie ein Tier für seinen Hof anschafft – aber Jürg zeigte sich nicht so begeistert. Es scheint ein dramatischer Knoten in ihrer knospenden Beziehung zu sein, der – dem Erzähltempo nach zu urteilen – sicherlich erst in drei Jahren und weiteren 54 Folgen aufgedröselt werden kann.
Reden wir darüber!
Auch Laura, die Hofdame von Marcel, hat Redebedarf. Die beiden mögen sich, aber es geht einfach nichts voran. Ausserdem denkt Marcel auf dem Hof meistens an Arbeit. Es könnte daran liegen, dass er Landwirt ist.
Prompt wird Hilfe von aussen herangekarrt: Lauras Freundin Nathalie kommt zu Besuch, um den Bauern zu beäugen und sich anschliessend ausführlich mit Laura zu beratschlagen. "Megasympathisch", lautet Nathalies Urteil, aber leider halt etwas schüchtern.
Dann kommt die Sprache auf Lauras Vergangenheit. Schon das Wort sorgt dafür, dass nachdenkliche Pianoklänge angeschlagen und dramatische Nahaufnahmen auf die Gesichter ins Gespräch geschnitten werden. Nathalie kennt sich mit den Gepflogenheiten der Sendung aus und empfiehlt Laura, mit Marcel darüber zu reden.
Wenig später sitzen Laura und Marcel also an einem See und tasten sich behutsam an ein Gespräch heran. Da kommt das Wort schon wieder: die Vergangenheit. Aber Laura will noch nicht darüber reden. Stattdessen kündet sie an, ihm bald davon zu erzählen, wenn das Vertrauen zu ihm aufgebaut ist.
Marcel zeigt Verständnis: "Ich habe dir angemerkt, du bist ziemlich ruhig und verschlossen. Aber ich gebe dir alle Zeit der Welt". Keine Eile: Wir sind ja erst bei Folge 23.
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